Lernziele und Kompetenzen
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LERNZIELE UND KOMPETENZEN
Fachbezogene Kompetenzen
Unit 1:Geschichte und Entwicklung der Physiotherapie (PT)/Ergotherapie (ET)
- ausgewählte Aspekte der Theoriedebatte um Verberuflichung und Professionalisierung (Begriffe, Kennzeichen, Prozesse, Konzepte etc.) verstehen
- die historische Entwicklung der Fachdisziplinen Ergotherapie/Physiotherapie und ihrer verschiedenen Kontextfaktoren reflektieren können
- die aktuellen Professionalisierungsbemühungen der deutschen Ergotherapie/Physiotherapie (Zielsetzungen, konkrete Ansatzpunkte/Inhalte, ungenutzte Potentiale, Prozessverläufe, Steuerinstanzen usw.) kennen und kritisch einschätzen können
- Wissenschaftsverständnis der Physiotherapie/Ergotherapie (geschichtsbasiert, gegenstandsangemessen) konkretisieren und formulieren können
- Akademisierung und Professionalisierung der Physiotherapie/Ergotherapie kritisch reflektieren können
Unit 2: Theorien und Modelle in der Physiotherapie (PT)/Ergotherapie (ET)
- Theoriebegriffe voneinander abgrenzen können
- Vorhandene Theorieansätze kennen
- Sozial-medizinische Modelle von Gesundheit und Gesundung erklären können
- Ergotherapeutische/physiotherapeutische Praxismodelle in ihrer Entwicklung und Anwendung einschließlich ihrer Instrumente/Assessments kennen, erläutern und kritisch einschätzen können
- Systematisierungsansätze und Definitionen von Physiotherapie/Ergotherapie kennen und verstehen
- Bezugswissenschaftliche Annahmen und Modellvorstellungen mit eigenberuflichen Konstrukten/Modellen kritisch vergleichen können
Fachübergreifende Kompetenzen
Unit 1: Geschichte und Entwicklung der Physiotherapie (PT)/Ergotherapie (ET)
- Die Kompetenz Lebenslanges Lernen festigen und weiterentwickeln können
- Selbstkompetenz i. S. eigenverantwortlicher Mitgestaltung von Professionalisierungsverläufen entwickeln können
- Institutionale Kompetenz: Veränderung des Arbeitsplatzes erarbeiten können
- Volitionsphasen und Frustrationssphasen in Entwicklungsprozessen anhand von Kriterien erkennen und wahrnehmen können
- Struktur und Problematik des ergotherapeutischen/physiotherapeutischen Professionalisierungsgeschehens aus der Gender-Perspektive verstehen und reflektieren können
Unit 2: Theorien und Modelle in der Physiotherapie (PT)/Ergotherapie (ET)
- Analytisches Denken und Schlussfolgern
- Grundlagen-Verständnis theoretischer Betrachtungs- und Herangehensweisen in Wissenschaft
- Genderspezifische und kulturelle Einflüsse auf Theoriebildung und Modellentwicklung in Physiotherapie und Ergotherapie erkennen
INHALTE DES MODULS
Unit 1: Geschichte und Entwicklung der Physiotherapie(PT)/Ergotherapie(ET)
- Begriffsklärung und Kennzeichen von Verberuflichung und Professionalisierung: Berufs- und professionssoziologische Theorien als Orientierungshilfen und als Spiegel unterschiedlicher Sichtweisen auf berufliches Handeln und Professionalisierungsgeschehen (systemtheoretische, strukturtheoretische, interaktionistische, machttheoretische, kompetenztheoretische und performanztheoretische Ansätze)
- Die Konzepte des reflective practitioner und des life-long-learning im Kontext therapeutischer Berufe und wissenschaftsorientierter Professionen
- Geschichte, Kontext und Einflussfaktoren ergotherapeutischen/physiotherapeutischen (Berufs-)Handelns
- - Historische Einflüsse auf die Entwicklung von Berufsfeldern (Praxisfeldern) in der PT/ET
- - Politische, rechtliche und sozio-ökonomische Einflüsse auf die Entwicklung von Ergotherapie/Physiotherapie
- - Einfluss (natur-, sozial-, geistes-) wissenschaftlicher Entwicklungen auf die Physiotherapie/Ergotherapie
- - Genderspezifische Einflüsse auf die Entwicklung der Ergotherapie/Physiotherapie
- - Einflüsse auf die Berufsentwicklung in anderen Kulturen
- - Einflüsse der Professionalisierung auf die berufliche Identität
- Rezeption von (empirischen) Forschungsarbeiten zur Berufshistorie und zum Entwicklungsprozess der deutschen Ergotherapie/Physiotherapie
- Wissenschaft als Sozialsystem
- - Entstehungsgeschichte und Ausdifferenzierung der Wissenschaft
- - Systematisierungsversuche wissenschaftlicher Entwicklung
- - Verwendungskontexte von Wissenschaft
- - Wissenschaft und Öffentlichkeit
- Ergotherapie/Physiotherapie als Wissenschaft
- - (theoretische) Konzeptionen und Vorschläge sichten und diskutieren
- - eigene Vorstellungen explizieren und diskutieren
- - eine Standortbestimmung für Deutschland im internationalen Vergleich
Interdisziplinäre gemeinsame seminaristische Vorlesung
- Begriffsklärung Modell, Paradigma, Konzept, Theorie usw.
- Definitionen von Physiotherapie/Ergotherapie im internationalen Kontext
- Sozialmedizinische Modelle von Gesundheit (Krankheit) und Gesundung (Rehabilitation)
- Bio-medizinische und Bio-psycho-soziale Ansätze
- Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
- Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-10) der Weltgesundheitsorganisation
- Sozialwissenschaftliche Rollentheorie und Sozialisationstheorie
- Biographietheoretische Ansätze der Gesundheitswissenschaften
- Salutogenese-Ansatz nach Antonowski
Berufsspezifische Parallelveranstaltungen
Physiotherapie
- Bezugswissenschaftliche Grundlagen einer Theoriebildung in der hysiotherapie
- Das Konzept Bewegung aus Sicht anderer Disziplinen (z.B. der Sportwissenschaft, Pädagogik)
- Physiotherapeutische Begriffsdefinitionen und Fachterminologie
- Physioth. (Praxis)modelle, deren theoretische Bezugsrahmen u. praktische Anwendung z.B. Hislop, Cott, Finch, Hüter-Becker,
- Entstehungskontext
- Paradigmatische Zuordnung, Theorietradition
- Implizite und explizite Annahmen
- Inhalte und Reichweite der Aussagen
- Logischer Aufbau und Konsistenz
- Offene Fragen
- Anwendbarkeit in praktischen Vollzügen
- Möglichkeiten und Grenzen physiotherapeutischer Praxismodelle
- Ausgewählte Aspekte der Bewegungswissenschaften
Ergotherapie
- Bezugswissenschaftliche Grundlagen einer Theoriebildung in der Ergotherapie
- Philosophische, sozialwissenschaftliche, psychologische und pädagogische Arbeits-, Tätigkeits- und Handlungstheorien
- Soziologische Theorien des Alltags
- Ergotherapeutische Begriffsdefinitionen, insb. occupation, Betätigung, Beschäftigung, Handlung, Aktivität, activity, work, Arbeit, Spiel, environment, Umwelt, Umfeld, Umgebung und ihre trennscharfen Unterscheidungen
- AOTA-Framework als Systematisierungsansatz für die (deutsche) Ergotherapie
- Einordnung der ergotherapeutischen Praxismodelle (z.B. Model of Human Occupation/Occupational Performance Model of Australia/ Canadian Model of Occupational Performance/Moseys Concept of Adaptive Skills) in Theoriekontexte, insb.
- Entstehungskontext
- Paradigmatische Zuordnung, Theorietradition
- Implizite und explizite Annahmen
- Inhalte und Reichweite der Aussagen
- Logischer Aufbau und Konsistenz
- Offene Fragen
- Anwendbarkeit in praktischen Vollzügen
- ausgewählte Aspekte der Occupational Science
- Möglichkeiten und Grenzen ergotherapeutischer Praxismodelle
Interdisziplinäre gemeinsame seminaristische Vorlesung
Gemeinsamer Teil PT/ET: Vergleich von Theorieansätzen der PT und ET
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