Kommentar |
In der Vorlesung werden anhand von individueller und gemeinsamer Textarbeit zentrale Begrifflichkeiten Ästhetischer Bildung erarbeitet. Darauf aufbauend wird anhand von zwei bedeutenden historischen Konzeptionen (Friedrich Schiller und John Dewey) das Spannungsfeld von ästhetischer Bildung - ästhetischer Erziehung - und ästhetischer Erfahrung befragt. Davon ausgehend werden über eine (leib-) phänomenologische Annäherung (Merleau-Ponty, Fuchs) zentrale Aspekte einer elementar-leiblichen Perspektive auf ästhetische Bildung erarbeitet. Im Mittelpunkt steht dabei die Möglichkeit der Entfaltung (Bildung) einer in den Sinnen begründeten Leiblichkeit über die verschiedenen künstlerischen Ausdrucks- und Wahrnehmungsmöglichkeiten (u.a. Bewegung, Musik, bildnerischen Gestalten). Aus diesem leibphänomenolgischen Ansatz werden trans- und interkulturelle Dimensionen ästhetischer Bildung entwickelt, sowie Aspekte eines kritisch-ästhetischen Denkens (Welsch), dass unter anderem für eine zeitgemäße Medienpädagogik relevant ist. Abschließend wird ästhetische Bildung im Kontext von Resilenzbildung und Salutogenese betrachtet.
Im Rahmen der Vorlesung werden aus den jeweils aktuellen theoretischen Inhalten immer wieder kleine Studienaufgaben formuliert, die in die Auseinandersetzung mit der eigenen oder beobachteten pädagogischen Praxis der Praxistagen gebracht werden. Darüber hinaus verfolgt die Vorlesung maßgeblich das didaktische Prinzip „Vorauslesen statt Vorlesung“, das heißt die relevanten Texte „Vorlesung“ werden zunächst intensiv selbst durchgearbeitet und auf dieser Grundlage informiert und fundiert in der Gruppe diskutiert. Um die dafür notwendige Gruppengröße zu bekommen, wird die Semestergruppe in zwei Gruppen geteilt. Die „Vorlesung“ findet dadurch für jede Gruppe dann in der Regel alle vierzehn Tage statt. Dadurch ergibt sich gleichzeitig mehr Zeit, die relevanten Texte intensiv selbst zu studieren. Neben der gemeinsamen Textarbeit, werden im Kontext der theoretischen Arbeit der „Vorlesung“ immer wieder auch kleinere praktisch künstlerische Einheiten vorkommen.
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