1. Gruppe-Glanzer
Sozialökologie und Sozialarbeit: Wurzeln beruflichen Handelns, Förderung der Berufsidentität, Methodische Ansätze zur Umsetzung des ökologischen Verständnisses. Themen: Ökologie, Sozialökologie, Globalisierung, Gentrifizierung, politisches Verständnis
Namen: Bateson, Jane Addams, Germain/Gitterman, Bookchin, Alinsky, ... Begriffe: Empowerment, Life Model, Case Management, HSF, Menschenrechstprofession... Praxis: Ecomap, streetwork, Schulsozialarbeit,... Literatur: SemesterReader
2. Gruppe-Rätz
07.05.2014 Exkursiuon DonBosco Zentrum; Otto-Rosenberg-Straße 1, 12681 Berlin (am S Bhf Raoul-Wallenberg-Straße)
Im Seminar werden methodische Ansätze vertieft, die einen Zugang zur Lebenswelt und den Selbstdeutungen von Adressatinnen und Adressaten Sozialer Arbeit auf der Grundlage von biografischen Erzählungen sowie lebens- und familiengeschichtlichen Erfahrungsaufschichtungen ermöglicht. Rekonstruktive Soziale Arbeit (RSA) meint dabei, jedes individuelle bzw. soziale Phänomen (auch Problem) daraufhin zu betrachten, wie es lebens- resp. familiengeschichtlich in der Vergangenheit entstanden ist, sich im Verlauf entwickelt hat und welche weitere Faktoren dabei von Bedeutung sind. Es ist eine Hinwendung zur Entstehungsgeschichte individueller oder sozialer Phänomene, bei der u.a. Probleme und Ressourcen analysiert werden. Des Weiteren werden die subjektiven Sichtweisen der Adressatinnen und Adressaten Sozialer Arbeit sowie ihre Handlungsmöglichkeiten und -grenzen betrachtet. RSA meint einen verstehenden Ansatz in der Analyse von Fällen mittels wissenschaftlicher Verfahren. Auf dieser Basis werden professionelle Handlungsstrategien entwickelt. Inhalte des Seminars sind: Grundlagen biografisch-narrativer Gesprächsführung, strukturelle Fallanalysen, Selbstreflexion, Dialogische Biografiearbeit.
(Anmerkung: Der Begriff Verstehen meint nicht das Akzeptieren von Einstellungen und Handlungen, sondern er umfasst die Analyse von Sinn-, Bedeutungs- und Handlungsstrukturen.)
3. Gruppe-Fehren
Sozialraumorientierte und quartierbezogene Ansätze Sozialer Arbeit
Soziale Arbeit vollzieht ihre sozialökologische Wende unter Maximen wie „Fall im Feld" oder „Quartiermanagement". Im Seminar werden Handlungsmethoden und Arbeitsweisen von sozialraumorientierter Sozialer Arbeit und Gemeinwesenarbeit vermittelt, die für die stärkere Kontextualisierung der Fallarbeit und die Gestaltung von Lebenswelten unter hoher Beteiligung lokaler Akteure signifikant sind: fallspezifische und fallunspezifische Ressourcenmobilisierung, adressatenorientierte Willens- und Zielerarbeitung, Sozialraumerkundung, Aktivierende Befragung, Moderation von Bewohnerversammlungen. Die handlungsbezogenen Methoden werden an Fallbeispielen aus verschiedenen Arbeitsfeldern Sozialer Arbeit entwickelt.
4. Grupp-Hubig
Welche Theorien braucht die Soziale Arbeit für die Praxis um in Praxisfeldern der Sozialen Arbeit mit Adressat_innen adäquat arbeiten zu können? Und umgekehrt: Welche Sozialarbeiter_innen brauchen die Adressat_innen um in ihrer Lebenswelt für sie nützlich handeln zu können.
Diese Fragen begleiten den Diskurs und die gemeinsamen Lernprojekte im Sommer 2014– und dem folgenden Wintersemester 2014/15
Sie kommen aus dem Praktikum, deshalb soll im Seminar geschaut werden,, welche Theorien und Methodenmodelle zur Entwicklung der praktischen Arbeit beitragen können und umgekehrt. An praktischen Beispielen –von Seminarteilnehmer_innen, jedoch nicht nur- kann untersucht werden, wie methodische Konzepte einsetzbar sind, was es dazu an Persönlichkeits- und Fachkompetenzen braucht und welches Theoriewissen WIE bei WEM zu einem für Adressat_innen adäquaten handeln beitragen kann. Sowie umgekehrt.
Rahmenkonstruktion, in die alle individuellen Themen von Seminarteilnehmer_innen eingebettet werden:
Ausgewählten Positionen des aktuellen Theoriediskurses zum Verhältnis -
* Theorie/Praxis und Theorieverständnis; Methoden zu Gemeinwesen /sozialen Raum - Alltags- und Lebenswelten; Professionalisierungstheoretische Ansätze – sozialpädagogisches Können mit Schwerpunkt Gesprächsführung; [Auswahl und Beratung der Literatur im Seminar je nach Themenschwerpunkt],
als auch Erkenntnistheorien zur Reflexion grundsätzlicher Haltungen.
* wie die Komplexitätstheorien Systemtheorien und Konstruktivismus: systemische Ansätze oder Diskursanalytische Ansätze;
Wir fragen im vergleichenden Diskurs,
* wie bestimmend Formen von Kommunikation für Denken + Handeln von Sozialarbeiter/innen sein können und loten deren Grenzen anhand von Praxisbeispielen mit kommunikationstheoretischen Ansätzen aus (Austin, Searl, Watzlawick et al – Medientheoretische Zugänge).
Einsatz von blended-learning für Seminar und Selbststudium.
Ausdrücklich merke ich an, dass im Seminar das Lesen von einschlägigen Texten Voraussetzung ist, weil unabdingbarer Bestandteil für die gemeinsame Entwicklung von DenkRäumen und Diskursen im Seminar. Gemeinsames Textstudium im Seminar beispielhaft. Begleitende Grundlagenliteraturen werden im Seminar besprochen.
5. Gruppe-Heyberger/Herrmann
Oftmals ist die Möglichkeit des Verstehens in der Sozialen Arbeit durch kommunikative Prozesse nur begrenzt. Viele Aspekte, welche die Lebenssituation von Menschen beeinflussen sind, den beteiligten Personen nicht bewusst oder nicht zugänglich. Gelingende Soziale Arbeit ist jedoch nur dann möglich, wenn das Angebot auch dem Bedürfnis der Nutzer_innen entspricht. Diese Bedürfnisse gilt es durch einen verstehenden Zugang zur Lebenssituation, der/des Adressat_innen zu erkennen. Als Chance für diesen verstehenden Zugang kann das biografisch - narrative Interview als ein Instrument der sozialwissenschaftlichen Forschung sowie die narrative Gesprächsführung als Methode der Sozialen Arbeit wahrgenommen werden. Des Weiteren ist es hilfreich sich der Diskurse und der eigenen Rolle; Vorstellungen und Handlungen bewusst zu werden. Hierzu wird die Methode des Praxisprotokolls näher beleuchtet.
Das konsequent offene Verfahren hat zum Ziel, bei interviewten Personen Erinnerungen an Erlebnisse des eigenen Lebens und Erzählungen darüber anzuregen (vgl. Griesehop/Rätz/Völter 2012: 54). Aus Erzählungen lassen sich Denk-, Sinn-, Bedeutungs- und Handlungsstrukturen von Menschen erschließen. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse kann Soziale Arbeit bedarfsgerechter und mehr bezogen auf die Möglichkeiten, Voraussetzungen und Wünsche der Adressat_innen gestaltet werden.
Erwünscht ist, dass Studierende am eigenen Erhebungs- und Forschungsprozess lernen.
Des Weiteren werden im Seminar Ergebnisse eines Forschungsprojektes vorgestellt. Dabei können mögliche Zugänge zu Lebenssituationen von Adressat_innen Sozialer Arbeit eröffnet werden.
Die Methode der Biografischen Fallrekonstruktion nach Gabriele Rosenthal wird am Beispiel von Lebensgeschichten erwachsener Frauen die eine Tochter/ einen Sohn mit Behinderung haben, veranschaulicht und nachvollziehbar gemacht.
In einem offenen verstehenden Prozess soll in diesem Kurs gemeinsam Antworten auf folgende Fragen entwickelt werden:
- Wie lassen sich biografische Verstehensprozesse gestalten?
- Wie können biografieorientierte und rekonstruktive Methoden Anwendung in der praktischen Sozialen Arbeit finden?
- Können rekonstruktive Methoden gesellschaftliche Prozesse, wie z.B. die der Inklusion fördern?
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