Kommentar |
Gesellschaftstheoretische Grundlagen der Sozialen Arbeit – Von Marx „Kapital“ zur Ökonomisierung Sozialer Arbeit Immer stärker wird auch die Soziale Arbeit oder Gesundheitsberufe ökonomischen Leitlinien unterworfen. Es ist kein selbstverständliches Wissen mehr, dass diese Situation einmal anders war, und so wird auch die Frage wenig diskutiert, ob tatsächlich für alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens ökonomischen Prinzipien die Leitkategorie sein sollten. Um zu verstehen, auf welchen Ideen und Denkweisen dieses Primat der Ökonomie beruht sollen im ersten Teil des Seminars aus Band I des Kapitals von Marx die ersten 5 Kapitel gelesen werden. In diesem Teil wird anhand der Analyse der kapitalistischen Produktion entwickelt, welche Bedeutung die Kategorie eines abstrakten Wertes hat und wie diese das Handeln und Denken bestimmt. Es wird herausgearbeitet, dass in der kapitalistischen Produktionsweise die Mehrwertproduktion, also das Akkumulieren von Geld das bestimmende Ziel ist, dem alles andere unterworfen wird. Mit dem Blick auf Versuche, die Mehrwertproduktion möglichst immer auszuweiten können heutige Phänomen der Verdichtung von Arbeitszeit mit Hilfe neuer Technologien und ständiger Erreichbarkeit analysiert werden. Hier erfolgt der Übergang zum zweiten Teil des Seminars: In diesem soll es eher um konkrete Phänomene der Ökonomisierung und Veränderung der Arbeit gehen, die auf der erarbeiteten Grundlage aber systematischer einzuordnen sind. Es wird auf Konzepte wie den „Arbeitskraftunternehmer“ eingegangen oder die Aufweichung von Arbeitszeit und Freizeit durch neue Medien. Je nach Interesse kann auch ein Blick auf neue Arten von Subjektivität vertieft werden. Auf jeden Fall werden Konzepte wie die „Postwachstumsgesellschaft“ eingeführt und deren Möglichkeiten für gesellschaftliches Handeln. Auch der Blick auf die Frage, was diese Erkenntnisse konkret für SozialpädagogInnen bedeutet, welche Formen der Kritik und der Wahrnehmung |