Kommentar |
Gruppe 1 - Stefan Schönwetter
think big ! - sozial-digitale ressourcenorientierte pädagogische Arbeit
Sozial-Digitale Ressourcenorientierte pädagogische Arbeit Kern des Seminars ist das Herausarbeiten einer pädagogischen Haltung zur Teilhabeförderung von jungen Menschen. Basis bildet dabei der ressourcenorientierte Ansatz und Erfahrungen, die im Rahmen des Jugendengagementprogramms Think Big gemacht wurden. Think Big setzt in seiner Unterstützung auf Lebensweltorientierung, Medienbildung/digitale Inklusion und Empowerment. Das Seminar vermittelt dabei praktische Einblicke in die Arbeit mit Jugendlichen aus vorwiegend benachteiligenden Lebensverhältnissen. Neben theoretischen Zugängen eröffnet das Seminar durch Gäste aus der Praxis einen konkreten Einblick in die Arbeit vor Ort. Möglicher Ablauf: 1. Sitzung - Einführung und Organisatorisches Hier wird ein Überblick über die Inhalte des Seminars gegeben. Organisatorisches geklärt und über die möglichen Leistungsnachweise informiert. 2. Sitzung – Lebensweltorientierung Bestehende Kenntnisse zum Feld der Lebensweltorientierung werden aufgefrischt und mit dem Fokus auf die die Ideen Bronfenbrenners konkretisiert. An Hand des Programms Think Big, wird gezeigt wie mit einem solchem Modell pädagogisch gearbeitet werden kann. 3. Sitzung – Lebensweltorientierung Vertiefung Wie erfassen pädagogische Fachkräfte die Lebenswelten ihrer Klient_inn_en? Hier wird gezeigt, wie die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung mit dem Sinus-Institut an der Sinus-Studie 2016 gearbeitet hat. Konkreter werdend arbeitet die Gruppe dann aus, wie man einzelne Lebenswelten für pädagogische Maßnahmen erreichen kann. 4. Sitzung – Ressourcenorientierter Ansatz Einführung in den ressourcenorientierten Ansatz. Dabei wird zunächst Wert auf die Erarbeitung einer pädagogischen Haltung gelegt, die Klient_inn_en als Expert_inn_en ihres Umfelds und ihrer Möglichkeiten ansieht. Fokusthema ist die Medienbildung von Jugendlichen verschiedenster Lebenswelten. 5. Sitzung – Ressourcenorientierter Ansatz Vertiefung Die Sitzung konzentriert sich auf konkrete Methoden in der ressourcenorientierten Arbeit: wie etwa das Canvas-Modell, Peer-Ansätze, Möglichkeitslandschaften, kollaboratives Storytelling und morphologische Matrix. 6. Sitzung – Medienbildung Die Veranstaltung führt in den aktuellen Diskus um digitalisierte Bildung ein. Dazu gehören neben medienpädagogischen Grundlagen nach Baake auch Inputs zu aktuellen relevanten Studien und politischen Entscheidungen. 7. Sitzung – Medienbildung Vertiefung Die Sitzung fokussiert die vielen Orte, an denen Medienbildung heute stattfindet. Dabei wird vor allem der informelle Bereich ins Blickfeld genommen. Wo lernen Jugendliche mit Medien umzugehen und wer unterstützt sie dort? Eingeführt wird auch in das Thema der maker culture um junge Menschen zu befähigen eine Souveränität mit Technik herauszubilden. 8. Sitzung – Digitale Inklusion Das Feld der Medienbildung wird hier konkretisiert um das der digitalen Inklusion um den Fokus auf junge Menschen in benachteiligenden Lebenslagen zu werfen. Dabei geht es zunächst um eine Schärfung des diffusen Begriffs der digitalen Inklusion entlang der zwei normativen Erwartungshorizonte: Chancengerechtigkeit und Menschenrechte. 9. Sitzung - Maker Culture In dieser Sitzung wird in die Maker Culture eingeführt. Durch technische Lösungen wie 3D Drucker, Raspberry Pis und Makey Makey sind der Medienbildung Tools an die Hand gegeben worden um lebensweltnah und erfahrbar mit unterschiedlichsten Zielgruppen zu arbeiten. 10. Sitzung – Appreciative Inquiry Das Seminar erarbeitet in diesem Sitzung an der Appreciative Inquiry als Grundlage um Medienbildung und Ressourcenorientierung umsetzen zu können. Dabei werden zunächst theoretische Grundlagen vermittelt und anschließend gezeigt, wie diese in der pädagogischen Praxis umgesetzt werden können. 11. Sitzung – Lernen Die Teilnehmenden diskutieren wie Lernen in die Planung sozialarbeiterischer Programme konzeptionell eingebunden wird. Entlang der Think Big Lernfelder diskutieren die Teilnehmenden ob und wie junge Menschen im Sinne eines selbstregulierten Lernen strukturell empowert werden können. 12. Sitzung – Peer lernen In dieser Sitzung werden die Peer-Lern-Angebote in Think Big vorgestellt. Erläutert und die Vorzüge zu anderen Formen des Lernens herausgestellt. Ein Peer Scout aus dem Think Big Programm bringt seine Erfahrungen ein. 13. Sitzung – Wirkung von Lernangeboten Bei der Planung von pädagogischen und sozialarbeiterischen Angeboten gibt es immer wieder einen Rechtfertigungsdruck. Die Frage „Wie weiß man, dass die Maßnahme erfolgreich ist”, wird Thema sein. In der ersten Sitzung wird das in Think Big erprobte Verfahren des Logic Modells im Fokus stehen. 14. Sitzung – Wirkung von Lernangeboten II Als Fortsetzung befasst sich diese Sitzung fokussiert mit dem Modell des connected learnings und zeigt an Hand einer Evaluation des Think Big Programms durch die Hochschule Köln wie dieses Modell als Analysetool der pädagogischen Arbeit genutzt werden kann. 15. Sitzung – Abschluss In diese Sitzung werden die verschiedenen Stränge des Seminars zusammengeführt. Weiterhin ist eine offene Abschlussrunde für letzte aufkommende Fragen angedacht. Prüfungsleistung: Hausarbeit, Mündli. Prüfung
Gruppe 2 - Susanne Romeiß
Didaktik sozialpädagogischen Handelns – Wieso, Weshalb, Warum?
In der Schulpädagogik spielen Didaktik und Methodik einen immens wichtigen Schwerpunkt und niemand würde diese Wichtigkeit in Frage stellen. Aber welche Bedeutung haben didaktische Überlegungen als Grundlage und Orientierungshilfe für Sozialpädagogisches Handeln im Alltag der Sozialen Arbeit? Dieser Fragestellung soll im Seminar nachgegangen werden und dabei ausgehend von theoretischem Basiswissen praxisnah der Nutzen sozialpädagogischer Didaktik „ermittelt” werden. Im Seminar kommen verschiedene Lernmethoden zum Einsatz: Dazu gehören neben klassischer Textarbeit und Gruppendiskussionen auch E-Learning Bausteine in Moodle sowie eine „expertimentelle” Phase mit der Methode: Problemorientiertes Lernen.
Ziel des Seminars ist es, ein konkretes Konzept für eine Zielgruppe, Einrichtung oder Situation zu erstellen.
Literaturangaben und eine Vorstellung relevanter Literatur erfolgen im Seminar, die zentrale Literatur wird über moodle zur Verfügung gestellt. Im Handapparat der Bibliothek befinden sich die wichtigsten Veröffentlichungen zum Seminarthema.
Gruppe 3 - Jutta Hartmann
Das Vertiefungsseminar fokussiert Sexualpädagogik. Es umfasst sexualpädagogische Theorie und sexualpädagogische Praxis. Dabei werden Entwicklungen in der Geschichte der Sexualpädagogik nachvollzogen, insbesondere aber neuere Perspektiven und Konzepte diskutiert. Dies soll auf weiten Strecken dem Titel einer Buchpublikation „Sexualpädagogik weiter denken” folgen. ‚Weiter’ steht für eine Öffnung von Vorstellungen und Themen der Sexualpädagogik: Sie bezieht sich dann bspw. nicht nur auf Jugendliche sondern auch auf Kinder und Erwachsene sowie auf ältere Menschen; sie betrachtet die helle Lustseite wie dunkle Gewaltaspekte der Sexualität; sie erkennt kritisch auch in der Sexualpädagogik bestehende Tabuthemen oder „heiße Eisen”; sie fokussiert nicht nur auf die Einzelpersonen sondern thematisiert auch gesellschaftliche Bedingungen und Machtverhältnisse.
Die besondere Relevanz der Sexualpädagogik liegt u.a. in der Erkenntnis, dass jede pädagogische Praxis sexualpädagogische Momente in sich trägt, indem sie direkt oder indirekt mit geschlechtlichen und sexuellen Selbstverständnissen arbeitet, auf diese Bezug nimmt, diese anbietet und/oder hinterfragt. Und auch jede explizite Sexualpädagogik transportiert ein ‚Mehr‘, indem sie auf das geschlechtliche und sexuelle Selbstverständnis wirkend, Grundlagen für weitere Lebensgestaltungsprozesse schafft. Ein verantwortlicher Umgang mit dieser Erkenntnis fordert alle in Pädagogik und Sozialer Arbeit Tätigen auf, ihr sexualpädagogisches Wissen zu erweitern, die eigene bisherige Haltung zu sexualpädagogischen Themen zu reflektieren und weiter zu entwickeln sowie eine eigene sexualpädagogische Kompetenz aufzubauen.
Gruppe 4 - Jan Niggemann
One hit, one kiss? - Konzepte (pädagogischer) Autorität
Der Ruf nach Autorität, Disziplin, Erziehung und Gehorsam wird aktuell wieder lauter. Nicht nur rechtspopulistische Akteur*innen, auch die bürgerliche Mitte wird zunehmend kälter und „verroht“ (Heitmeyer). Autorität ist aber von vornherein widersprüchlich. Sie ist ein soziales Verhältnis, eine erzieherische Praxis zwischen Herrschen und Führen. Pädagogische Autorität liegt an der Schnittstelle von Herrschaft und Macht, von Strukturen und Handlungen, von Unterwerfung und Befreiung. Die Auseinandersetzung mit Autoritätsbeziehungen untersucht so das kritische Potential von Autorität und stellt die Frage, ob und wie Autoritätsbeziehungen zu Befreiung beitragen können. Zwischen ungleichen sozialen Gruppen und in jeder persönlichen Bezugnahme gibt es Auseinandersetzungen darum, wer wem was wie warum beibringen könnte, sollte oder müsste und von welcher Position aus, wer für wen welche Art von Autorität darstellt. Nicht alle haben das gleiche Recht zu sprechen, werden gehört oder können sich durchsetzen. Im Seminar wird aus transdisziplinärer Perspektive nach der theoretischen Bedeutung pädagogischer Autorität gefragt. Dazu werden theoretische Konzepte zum Verhältnis von Herrschaft, Macht und Autorität behandelt. Außerdem gibt es Einblick in aktuelle Auseinandersetzungen um die Relevanz pädagogischer Autorität in den Fachdiskussionen und in politischen Auseinandersetzungen. Ein kritischer Begriff pädagogischer Autorität ist unverzichtbar, um die sozialarbeiterische Praxis zu reflektieren, um sich kritisch auf Seite der Klient_innen zu stellen und gegen eine „Pädagogisierung sozialer Ungleichheit“ (Kessl) handlungsfähig zu bleiben. |