Gruppe 1- Lih Janowitz + Prof. Ulrike Hemberger
FILM
Das Seminar erstreckt sich über zwei Semester.
Im ersten Semester wird Filmsprache, Struktur und Aufbau des Spiel- Experimental- und Dokumentarfilms vermittelt und Sie lernen den Umgang mit der Videokamera. Sie sollen befähigt werden, Filmsprache zu verstehen und für Ihre eigenen Bedürfnisse und Ziele einzusetzen.
Als Abschluss erstellen Sie in Gruppen ein Exposé zu dem Thema „ARMUT”. Das Thema lässt Raum für Ihre individuellen Herangehensweisen. Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass Sie Ihren Platz in der Gruppe je nach Interesse und Fähigkeit finden und durch diesen Prozess Sensibilität dafür entwickeln, wie Sie später Menschen in Gruppenprozesse integrieren können.
Im zweiten Semester trennt sich das Seminar in eine Theorie- und eine Praxisgruppe. Für alle obligatorisch ist die Einführung an den Schnittplätzen.
Eine Gruppe durchläuft den gesamten Prozess zur Erstellung eines Kurzfilms. Sie erfahren, was es bedeutet, wenn Teamarbeit und Zuverlässigkeit die Voraussetzung für das Gelingen einer Arbeit ist. Die fertigen Filme werden in einer Abendveranstaltung mit Gästen präsentiert.
Die andere Gruppe wird sich vertiefend mit Filmanalyse und Filmstruktur beschäftigen und als Referat präsentieren. Sie entwickeln hier eigene Gedanken zum Film als gesellschaftlich relevantes Medium. Wie kann ich Film einsetzen, um mich einem Thema anzunähern? Sie sollen befähigt werden, künstlerische Darstellung zu erkennen. Was reproduziert Klischees und wo erfahren wir Neues?
Die Erarbeitung der Referate und die Erstellung des Films werden eigenständig außerhalb der Seminartermine durchgeführt.
Gruppe 2 - Nadja Damm
Kreatives Schreiben
Schreibwerkstätten sind seit den 1970er Jahren integraler Bestandteil der Sozialen Kulturarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Sie bieten Raum und Gelegenheit, sich persönlich, kreativ, literarisch, journalistisch und politisch auszudrücken. In Schreibwerkstätten tauschen Menschen sich über ihre Geschichten, Gedichte und weitere Texte miteinander aus. Sie begegnen einander im Schreibspiel und nehmen neue Perspektiven ein. Sie lassen sich durch ihre Erfahrungen, Phantasie und Utopie beflügeln, heben ab zu kreativen Aus- und Höhenflügen und lernen sich dabei selbst neu kennen.
Das Seminar bietet den Studierenden Einblick in Konzepte und Best Practice Beispiele des Kreativen Schreibens für heterogene Gruppen in inter- und transkulturellen sowie in inklusiven Kontexten. Die Teilnehmenden erproben und reflektieren unterschiedliche Methoden des Kreativen Schreibens, wie z.B. kooperative, literarische und biografische Schreibübungen und -spiele sowie ressourcenorientierte Feedbackverfahren. Die Vielfalt der Textsorten und literarischen Stilmittel wird vermittelt und ausprobiert. Ziel ist es, die Schreib-Lust der Studierenden zu wecken und sie in die Lage zu versetzen, kreative Schreibwerkstätten in Eigenregie zu konzipieren, durchzuführen und sie, z.B. in Kooperation mit Institutionen und Freien Trägern, zu organisieren und anzubieten. Zu diesem Zweck sollen im Seminar auch die theoretischen Grundlagen der ästhetischen Bildung und der Schreibpädagogik behandelt und Kenntnisse über mögliche Kooperationspartner und Finanzierungsquellen vermittelt werden.
Je nach Interesse der Teilnehmenden können die Schwerpunkte des Seminars variieren: ausgehend von lyrischen Formen über Prosa und szenisches Schreiben hin zum Internet-gestützten Schreiben z.B. von Weblogs kann alles erprobt und ggf. vertieft werden. Es kann auch in anderen Sprachen als Deutsch geschrieben werden.
Gruppe 3 - Judith Müller
MUSIK
Die Wirkungskraft der Musik auf das seelische Empfinden der Menschen umfasst ein weites Spektrum. Musik ist ein zentraler Bestandteil der menschlichen Kultur und hat vielfältige Bedeutung im sozialen Kontext. Menschen musizieren und hören Musik, um sich beispielsweise zu unterhalten, zu entspannen, zu kommunizieren und Gemeinsamkeit zu erleben aber auch, um sich von Anderen abzugrenzen. Jugendliche nutzen Musik und Medien darüber hinaus, um zentrale Entwicklungsaufgaben im psycho-sozialen Bereich zu lösen.
Als nonverbales Medium kann Musik in der sozialpädagogischen Arbeit wichtig werden, wenn sie in der Gruppenarbeit, zur Gestaltung von Atmosphäre und zur aktiven und kreativen Betätigung eingesetzt wird. In der Sozialen Kulturarbeit kann Musik - auch in Verbindung mit anderen Künsten und Medien - eine zentrale Rolle spielen. Musik ist jedoch keine universal verbindende Sprache, wie vielfach unterstellt wird, denn sie birgt auch eine soziale und distinktive Wirkkraft. Wer bestimmt darüber, welche Musik gespielt werden soll? Warum wird gerade in der Musik zwischen „Hochkultur" und populärer Musik unterschieden? Wer entscheidet über den Zugang zum Musizieren und das Recht auf musikalische Teilhabe? Kinder und Jugendliche aus sozialstrukturell benachteiligten Regionen finden beispielsweise nur schwer Zugang zu praktischem Musizieren.
Informelle und nonformale Angebote der Sozialen Kulturarbeit bieten Entfaltungsräume für alternative, selbstbestimmte Zugänge zu(m) Musik(lernen), für Jugendkulturszenen, für Eigensinn, Neues und Unkonventionelles, für Transkulturalität und gesellschaftlichen Wandel - für „Kulturen von unten/Kultur für alle" als Chance des Empowerments von Einzelnen und Gruppen als Akteure ihrer Lebenswelt.
Im ersten Teil des Seminars (WISE 2017_18) werden verschiedenen Musikprojekte vorgestellt und diskutiert. Die jeweiligen Methoden der Musikarbeit werden praktisch erprobt um zu zeigen, wie mit unterschiedlichen Zielgruppen (auch niedrigschwellig) mit Musik gearbeitet werden kann:
- Musikalische Basisarbeit mit Kindern und Jugendlichen am Beispiel des Projektes „Streetbeat.
- Jugendkulturarbeit in Kooperation mit Schule.
- Musik in der sozialen Arbeit mit Senior_innen.
- Musik und Rap-Projekte mit inhaftierten Jugendlichen
- Inklusive Musikprojekte
Im Rahmen des Blockseminars haben Student_innen die Möglichkeit selbst zu musizieren. Basale musikalische Techniken wie z.B. Bodypercussion, Gesang und Percussion werden einen Schwerpunkt bilden. Das Improvisieren und das Erleben der kommunikativen und geselligen Aspekte des Musizierens stellen weitere Elemente des Seminars dar. Die Virtuosität des/der Einzelnen spielt in diesem Seminar eine unwesentliche Rolle. Es werden einfache mehrstimmige Musikarrangements selbst entwickelt und gespielt, immer vor dem Hintergrund, dass die Zielgruppen Sozialer Arbeit - genauso wie die Studierenden dieser Seminargruppe - oftmals unterschiedliche musikalische Voraussetzungen mit einbringen. Es liegt in der Hand der musikalischen Anleitung, ihre Didaktik und Musikarrangements auf die jeweiligen Adressaten abzustimmen, ohne sie zu über- oder unterfordern. Musikmachen „jenseits von begabt und unbegabt" (Jacoby), das ist die Herausforderung. Im Kontext von Sozialer Kulturarbeit geht es darum alle Menschen zu befähigen sich zu beteiligen und kreative Kompetenzen zu entwickeln. In musikpraktischen Übungen werden wir dies erproben und reflektieren.
Im zweiten Teil des Seminars (SOSE 2018) wird der Fokus darauf liegen das Spektrum der Methoden musikalischer Animation zu erweitern und praktisch zu erproben. Die Studierenden teilen sich für die Musikproben in drei Lerngruppen auf, die durch Kodozent_innen mit angeleitet werden folgende AG’s sind möglich:
- Gitarren-AG zum Erlernen oder Verbessern von Liedbegleitung
- Band-AG - in dieser AG können Studierende sich in musikalisch im Rahmen einer Band ausprobieren.
- Perkussion-AG - Anregungen zur Gruppenimprovisation, Proben von Musikarrangements
Im Laufe der Seminararbeit suchen sich die Studierenden ein Angebot/Projekt, dass Musik mit Adressaten der Sozialen Arbeit durchführt. Dabei können die Studierenden ihre eigenen Themenschwerpunkte wählen, z.B. Musik in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Arbeit mit alten Menschen, in der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen oder in der Arbeit mit Menschen im Strafvollzug. Ziel ist es, in diesem Angebot/Projekt zu hospitieren (3 Termine) und die Erfahrung währen der Hospitation in einer Hausarbeit zu reflektieren oder ein eigenes Projekt durchzuführen und dieses zu schriftlich zu reflektieren.
Wichtig und unabdingbar ist die Teilnahme an dem Blockterminen (Fr., 24.11. und So., 25.11.2017).
Dieses Seminar richtet sich an alle musikinteressierten Studierenden. Musikalische oder Notenkenntnisse sind keine Voraussetzung für die Teilnahme.
Ab dem vierten Semester wird parallel zur Übung eine Vorlesungsreihe zur Einführung in die Soziale Kulturarbeit angeboten.
Literatur
Theo Hartogh, Hans Hermann Wickel (Hrsg.) (2004): Handbuch Musik in der Sozialen Arbeit. Weinheim und München: Juventa.
Burkhard Hill, Elke Josties (Hrsg.) (2007): Jugend, Musik und soziale Arbeit. Anregungen für die sozialpädagogische Praxis. Weinheim und München: Juventa.
Weitere Empfehlungen vgl. Moodle.
Prüfungsformen
- Regelmäßige Teilnahme
- Hausarbeit zu dem Praxisfeld in der die Hospitation stattfand. Auf dem Hintergrund von Fachliteratur zum Praxisfeld werden die Erfahrungen der Hospitation schriftlich diskutiert (10 Seiten)
ODER
- Wer ein eigenes Praxisprojekt durchgeführt hat, reflektiert dieses schriftlich unter Einbeziehung von Fachliteratur (4-6 Seiten)
Gruppe 4 - Olaf Kaden
Bewegungstheater
Die Lehrveranstaltung bietet einen Einstieg in unterschiedliche Methoden, Techniken und Ansätze für die Sozialpädagogische Gruppenarbeit mit dem Schwerpunkt Bewegung und Körperarbeit. Die Grundlagen ausgewählter Formen des Tanztheaters, Pantomime und Akrobatik werden vorgestellt und erprobt. Sowohl die Didaktik der Einführung dieser Techniken in Gruppen, die Entwicklung der eigenen Fähigkeiten aller TeilnehmerInnen, als auch künstlerische und gruppendynamische Prozesse werden betrachtet. Dabei steht die praktische körperliche Arbeit, Übungen, Training und Anwendung, im Vordergrund.
Die einzelnen Phasen der Lehrveranstaltung bauen sehr stark aufeinander auf. Um den Gesamtprozess aktiv zu erleben und jede spätere Phase möglichst sicher und produktiv mitzugestalten, ist regelmäßige Teilnahme zu den Veranstaltungen erforderlich.
Gruppe 5 - Birgit Hägele
THEATER
In diesem Seminar geht es um das Aufspüren des eigenen Rede- und Erzähltalentes. Jede Geschichtenerzählung, jeder Vortrag, jedes Referat lebt von der Freude und Lust an der Performance und bekommt dadurch seine Würze. Aber nicht immer ist es so leicht, locker und „stimmig” zu sein, den richtigen Ton zu finden, den Vortrag spannend und abwechslungsreich zu gestalten und die Zuhörer, egal ob es sich um Erwachsene oder Kinder handelt, zu erreichen. Doch es gibt allerhand Tipps und Tricks, wie es gelingen kann. Anhand praktischer Übungen setzen wir uns mit den Grundlagen der Rhetorik, wie Sprechbildung, Körperstimmtraining, Bühnenpräsenz und Storytelling auseinander. Dieses Basiswissen soll den Studierenden helfen, die Bandbreite ihrer stimmlichen Ausdruckskraft und körperlichen Präsenz zu entdecken. Darüber hinaus sollen die Studierenden im Seminar die Möglichkeit bekommen, mit von ihnen gewählten Situationen, Texten oder frei improvisierten Themen zu experimentieren. Die Neugier auf das eigene Erzähltalent und die Lust, sich im geschützten Rahmen auszuprobieren, sind vorteilhaft für die Teilnahme am Seminar und werden freudig begrüßt.
Prüfungsformen:
Im Sommersemester wird es an einem Blocktag einen öffentlichen Ideenmarkt mit verschiedenen Ständen, Gruppenanleitungen, Reden usw. zum Thema „Macht der Sprache” geben. Die Teilnahme daran ist für die Prüfungsleistung Voraussetzung. Es sollen sich Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen, selbstgewählten Themen bilden, die „die Macht der Sprache” von verschiedenen Seiten beleuchten. Alternativ kann eine Hausarbeit geschrieben werden zu den im Seminar behandelten Themen oder Themen im Umfeld. Um die Prüfungsleistung erbringen zu können, ist eine regelmäßige Teilnahme am Seminar Voraussetzung.
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