Die dialogische Haltung: Bewegen und bewegt werden
Dieses Seminar im Wahlmodul soll Denken und Handeln in Bewegung bringen. Die Gestaltung von professionellen Beziehungen für den Berufsalltag zu lernen und lehren, steht im Mittelpunkt des Seminars. Grundlage des Seminars werden Schriften zur Dialogphilosophie von Martin Buber und Schriften von Vertreter*innen/Praktiker*innen des Dialogischen Prinzips (wie z.B. Johannes Schopp, Cornelia Muth und Annette Nauerth) sein. Das zentrale Anliegen dieser Lehrveranstaltung besteht darin, anhand dieser Literatur wie auch anhand von praktischen Elementen, die diealogische Haltung zu vermitteln. Innerhalb des Seminars werden drei Schwerpunkte gesetzt, die den Bezug zur sozialen Arbeit gewährleisten sollen.
1. Verstehen durch Theorie. Dieses Seminar wird der Versuch sein, sich Schritt für Schritt durch die Theorie der Dialogphilosophie zu arbeiten. Mein Ziel ist zu entschleunigen, eine wirkliche Auseinandersetzung mit den wissenschaftlichen Texten zu wagen. Wir brauchen Theorien, um unser Handeln begründen zu können. Somit braucht es den Raum und den Mut wissenschaftliche Texte in ihrer Komplexität zu erfassen.
2. Haltung statt Methode. Sozialarbeiter*innen müssen sich der großen Herausforderung stellen, dass jede Person etwas Neues und Unbekanntes ins Praxisfeld mitbringt. Dass es nicht "die eine" Methode gibt, ist bereits bekannt. Trotzdem suchen Studierende immer wieder nach einem Rezept oder einer Anleitung, der sie in ihrem professionellen Handeln folgen können. Wir werden uns mit den aufkommenden Dualismen, Polaritäten und dem Akzeptieren von Paradoxien innerhalb der Beziehungsarbeit auseinandersetzen.
3. Zwischen Monolog und Dialog. Sozialarbeiter*innen brauchen nicht nur eine hohe Reflexionskompetenz, sondern vor allem den Mut, die Grenzen ihrer eigenen Erkenntnisse und Handlungen kritisch anzuerkennen. Dies ist Voraussetzung dafür, in einen Kontakt nach Bubers Verständnis treten zu können, sich Gehör zu verschaffen, aber auch selbst zu hören. Ein Ziel dieses Seminars ist es, senisbel für die Unterscheidung zwischen Monolog und Dialog zu werden und durch eine dialogische Haltung den Buber'schen Dialog zu fördern. |