Gesellschaften westlichen Typs leben aus ökologischer Sicht deutlich über ihre Verhältnisse. Würde beispielsweise alle Welt so konsumieren wie wir hier in Deutschland, dann (ver-)bräuchte die Menschheit 3,2 Erden (Global Footprint Network 2017).
Diese Übernutzung der natürlichen Lebensgrundlagen ist mit massiven sozialen Konflikten verbunden. So verschärft z.B. der Klimawandel nicht nur die bestehenden globalen Ungleichheiten in den Lebenschancen, er führt auch zu Gewaltkonflikten, Menschenrechtsverletzungen sowie Flucht- und Migrationsbewegungen.
Trotz einer anhaltenden Zuspitzung der Problematik werden Fragen der Nachhaltigkeit in der Sozialen Arbeit nur selten thematisiert. Einer der wenigen Orte ist die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). In folgenden Schritten möchte diese Wahlveranstaltung die BNE erschließen und für die Studierenden nutzbar machen:
In einem ersten Schritt soll erarbeitet werden, was genau unter ,Nachhaltigkeit’ und einer ,nachhaltigen Entwicklung’ zu verstehen ist. Wie wird Nachhaltigkeit definiert? Welche Dimensionen, Prinzipien und Strategien beinhaltet der Begriff? Und wie kann im 21. Jahrhundert eine nachhaltige Entwicklung aussehen, die diesen Namen tatsächlich verdient?
Im zweiten Schritt wird daraufhin untersucht, was das Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung konkret bereithält. Welche Lernziele sollen mit der BNE angestrebt werden? Und welche didaktischen Prinzipien, Methoden und Bildungsbereiche umfasst das Konzept? An dieser Stelle soll für die angehenden Sozialarbeiter_innen unter anderem deutlich werden, wie sie nachhaltige Handlungsweisen pädagogisch vermitteln können. Zudem setzen wir uns mit aktuellen Nachhaltigkeitskonflikten (z.B. „Wir haben es satt“ und Hambacher Forst) auseinander.
Bereichert wird diese Auseinandersetzung durch Exkursionen zu sozialen Einrichtungen im Bezirk, die nach dem Konzept der BNE arbeiten (z.B. Freilandlabor Marzahn). Auch eine Ergänzung der Inhalte um Übungen aus den Bereich der Natur- und Erlebnispädagogik ist vorgesehen. |