Medienpädagogik als Trauma-Arbeit, gesellschaftlicher Prozess und kritische Reflexion
In diesem Seminar werfen wir einen Blick auf verschiedene Methoden der Medienpädagogik im internationalen Kontext. In der praktischen Arbeit fokussieren wir dann auf das sogenannte „Testimony Video“ in der Tradition von Dori Laub und Dan Bar-On. Zunächst wurde diese Methode der Traumaarbeit und der kritischen Reflexion gesellschaftlicher Verhältnisse und Diskurse im Kontext der Arbeit mit Überlebenden des Holocaust entwickelt. Inzwischen findet sie auch eine breite Rezeption in der Friedensarbeit und in der Auseinandersetzung der Kinder und Enkel mit dem Schweigen der Täter*innen hier in Deutschland.
Nach einer Einführung in die Arbeit mit Videokameras und die Bearbeitung von Videosequenzen auf dem Computer werden wir uns – im Austausch mit dem Oranim College in Haifa - theoretisch und praktisch mit der Theorie und Praxis dieses Beispiels der Medienpädagogik auseinandersetzen und seine (potenzielle) gesellschaftliche Relevanz auch in Bezug auf die Friedensarbeit und den Dialog in einer Situation sich zuspitzender Konfrontationen und Diskriminierungen diskutieren.
Wenn das Interesse besteht (und die politische Lage es zulässt), gibt es auch eventuell die Möglichkeit zu einer Fahrt nach Haifa und/ oder auch die Möglichkeit zu einer virtuellen Ausstellung der Filme aus Haifa und Berlin an der ASH. |