1. Gruppe - O. Kaden:
BEWEGUNGSTHEATER
Die Lehrveranstaltung bietet einen Einstieg in unterschiedliche Methoden, Techniken und Ansätze für die Sozialpädagogische Gruppenarbeit mit dem Schwerpunkt Bewegung und Körperarbeit. Die Grundlagen ausgewählter Formen des Tanztheaters, Pantomime und Akrobatik werden vorgestellt und erprobt. Sowohl die Didaktik der Einführung dieser Techniken in Gruppen, die Entwicklung der eigenen Fähigkeiten aller TeilnehmerInnen, als auch künstlerische und gruppendynamische Prozesse werden betrachtet. Dabei steht die praktische körperliche Arbeit, Übungen, Training und Anwendung, im Vordergrund.
Die einzelnen Phasen der Lehrveranstaltung bauen sehr stark aufeinander auf. Um den Gesamtprozess aktiv zu erleben und jede spätere Phase möglichst sicher und produktiv mitzugestalten, ist regelmäßige Teilnahme zu den Veranstaltungen erforderlich.
2. Gruppe - J.Müller
MUSIK
Die Wirkungskraft der Musik auf das seelische Empfinden der Menschen umfasst ein weites Spektrum. Musik ist ein zentraler Bestandteil der menschlichen Kultur und hat vielfältige Bedeutung im sozialen Kontext. Menschen musizieren und hören Musik, um sich beispielsweise zu unterhalten, zu entspannen, zu kommunizieren und Gemeinsamkeit zu erleben aber auch, um sich von Anderen abzugrenzen. Jugendliche nutzen Musik und Medien darüber hinaus, um zentrale Entwicklungsaufgaben im psycho-sozialen Bereich zu lösen.
Als nonverbales Medium kann Musik in der sozialpädagogischen Arbeit wichtig werden, wenn sie in der Gruppenarbeit, zur Gestaltung von Atmosphäre und zur aktiven und kreativen Betätigung eingesetzt wird. In der Sozialen Kulturarbeit kann Musik - auch in Verbindung mit anderen Künsten und Medien - eine zentrale Rolle spielen. Musik ist jedoch keine universal verbindende Sprache, wie vielfach unterstellt wird, denn sie birgt auch eine soziale und distinktive Wirkkraft. Wer bestimmt darüber, welche Musik gespielt werden soll? Warum wird gerade in der Musik zwischen „Hochkultur" und populärer Musik unterschieden? Wer entscheidet über den Zugang zum Musizieren und das Recht auf musikalische Teilhabe? Kinder und Jugendliche aus sozialstrukturell benachteiligten Regionen finden beispielsweise nur schwer Zugang zu praktischem Musizieren.
Informelle und nonformale Angebote der Sozialen Kulturarbeit bieten Entfaltungsräume für alternative, selbstbestimmte Zugänge zu(m) Musik(lernen), für Jugendkulturszenen, für Eigensinn, Neues und Unkonventionelles, für Transkulturalität und gesellschaftlichen Wandel - für „Kulturen von unten/Kultur für alle" als Chance des Empowerments von Einzelnen und Gruppen als Akteure ihrer Lebenswelt.
Im ersten Teil des Seminars (SOSE 2018) werden verschiedenen Musikprojekte vorgestellt und diskutiert. Die jeweiligen Methoden der Musikarbeit werden praktisch erprobt um zu zeigen, wie mit unterschiedlichen Zielgruppen (auch niedrigschwellig) mit Musik gearbeitet werden kann:
- Musikalische Basisarbeit mit Kindern und Jugendlichen am Beispiel des Projektes „Streetbeat.
- Jugendkulturarbeit in Kooperation mit Schule.
- Musik in der sozialen Arbeit mit Senior_innen.
- Musik und Rap-Projekte mit Inhaftierten
- Inklusive Musikprojekte
Im Rahmen des Blockseminars haben Student_innen die Möglichkeit selbst zu musizieren. Basale musikalische Techniken wie z.B. Bodypercussion, Gesang und Percussion werden einen Schwerpunkt bilden. Das Improvisieren und das Erleben der kommunikativen und geselligen Aspekte des Musizierens stellen weitere Elemente des Seminars dar. Die Virtuosität des/der Einzelnen spielt in diesem Seminar eine unwesentliche Rolle. Es werden einfache mehrstimmige Musikarrangements selbst entwickelt und gespielt, immer vor dem Hintergrund, dass die Zielgruppen Sozialer Arbeit - genauso wie die Studierenden dieser Seminargruppe - oftmals unterschiedliche musikalische Voraussetzungen mit einbringen. Es liegt in der Hand der musikalischen Anleitung, ihre Didaktik und Musikarrangements auf die jeweiligen Adressaten abzustimmen, ohne sie zu über- oder unterfordern. Musikmachen „jenseits von begabt und unbegabt" (Jacoby), das ist die Herausforderung. Im Kontext von Sozialer Kulturarbeit geht es darum alle Menschen zu befähigen sich zu beteiligen und kreative Kompetenzen zu entwickeln. In musikpraktischen Übungen werden wir dies erproben und reflektieren.
Im zweiten Teil des Seminars (SOSE 2019) wird der Fokus darauf liegen das Spektrum der Methoden musikalischer Animation zu erweitern und praktisch zu erproben. Die Studierenden teilen sich für die Musikproben in drei Lerngruppen auf, die durch Kodozent_innen mit angeleitet werden folgende AG’s sind möglich:
- Gitarren-AG zum Erlernen oder Verbessern von Liedbegleitung
- Band-AG - in dieser AG können Studierende sich in musikalisch im Rahmen einer Band ausprobieren.
- Perkussion-AG - Anregungen zur Gruppenimprovisation, Proben von Musikarrangements
Im Laufe der Seminararbeit suchen sich die Studierenden ein Angebot/Projekt, dass Musik mit Adressaten der Sozialen Arbeit durchführt. Dabei können die Studierenden ihre eigenen Themenschwerpunkte wählen, z.B. Musik in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Arbeit mit alten Menschen, in der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen oder in der Arbeit mit Menschen im Strafvollzug. Ziel ist es, in diesem Angebot/Projekt zu hospitieren (3 Termine) und die Erfahrung währen der Hospitation in einer Hausarbeit zu reflektieren oder ein eigenes Projekt durchzuführen und dieses zu schriftlich zu reflektieren.
Wichtig und unabdingbar ist die Teilnahme an dem Blockterminen (Fr., 23.11. und Sa., 24.11.2018).
Dieses Seminar richtet sich an alle musikinteressierten Studierenden. Musikalische oder Notenkenntnisse sind keine Voraussetzung für die Teilnahme.
Ab dem vierten Semester wird parallel zur Übung eine Vorlesungsreihe zur Einführung in die Soziale Kulturarbeit angeboten.
Literatur
Theo Hartogh, Hans Hermann Wickel (Hrsg.) (2004): Handbuch Musik in der Sozialen Arbeit. Weinheim und München: Juventa.
Burkhard Hill, Elke Josties (Hrsg.) (2007): Jugend, Musik und soziale Arbeit. Anregungen für die sozialpädagogische Praxis. Weinheim und München: Juventa.
Weitere Empfehlungen vgl. Moodle.
Prüfungsformen
- Regelmäßige Teilnahme
- Hausarbeit zu dem Praxisfeld in der die Hospitation stattfand. Auf dem Hintergrund von Fachliteratur zum Praxisfeld werden die Erfahrungen der Hospitation schriftlich diskutiert (10 Seiten)
ODER
- Wer ein eigenes Praxisprojekt durchgeführt hat, reflektiert dieses schriftlich unter Einbeziehung von Fachliteratur (4-6 Seiten)
3. Gruppe - Dr. A. Plöger:
FILM
Videobotschaften aus dem Exil – ein medienpädagogisches Projekt mit jugendlichen Geflüchteten
In diesem zweisemestrigen Einführungsseminar in ein Feld der Sozialen Kulturarbeit, in die Medienpädagogik, steht eine partizipative, Prozess-orientierte und Repräsentations-kritische Medienarbeit mit jugendlichen Geflüchteten (unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten) im Zentrum des Seminars.
Wir beginnen mit einer Betrachtung der Aufgaben, die die Medienpädagogik seit ihrer Etablierung als theoretische Disziplin und Praxis der Sozialen Arbeit hat. Als relativ junges Fach sind die Felder sehr divers und ihr Handlungsrahmen nicht immer klar umrissen. Die Digitalisierung hat nun in den letzten Jahren (noch mehr) neue Aufgaben und Handlungsmöglichkeiten geschaffen.
Im Zentrum der momentanen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen stehen oftmals nicht die brennenden sozialen und ökologischen Themen, sondern die Forcierung immer weiter gehender Ausschlüsse, ob nun von Migrant*innen, Geflüchteten oder jenen mit einem deutschen Pass, die sozial marginalisiert sind und deren Anzahl bestätig wächst. Die verschiedenen Marginalisierungen tragen bisher auch kaum zu einer Solidarisierung bei, sondern werden vielmehr gegeneinander in Stellung gebracht.
Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns mit den Möglichkeiten medienpädagogischer (und digital publizierter) Interventionen. Im Rahmen des Projektseminars „Videobotschaften aus dem Exil – oder wo bin ich hier eigentlich gelandet?” ist eine Zusammenarbeit mit jugendlichen Geflüchteten entstanden, die wir in diesem Rahmen fortsetzen wollen – neben einer Reflexion der gesellschaftlichen Verhältnisse und der (potenziellen) Bedeutung dieser medienpädagogischen Intervention in der gegenwärtigen Situation.
Ziel ist es auch, mindestens eine gemeinsame Studienfahrt mit den Jugendlichen zu machen, wo Filme entstehen können und den Blog des Projektes weiter zu führen, sowie eine öffentliche Aufführung zu organisieren.
4. Gruppe - B. Hägele:
PROFESSIONELLE PRÄSENZ IN STUDIUM UND BERUF
Das Seminar besteht aus 2 Teilen U1 im WiSe und U2 im SoSe.
Inhaltlich geht es um das Aufspüren des eigenen Rede- und Erzähltalentes. Jeder Vortrag, jedes Referat, jede Geschichtenerzählung, jeder Workshop lebt von der Freude und Lust an der Performance und bekommt dadurch seine Würze.
Aber nicht immer ist es so leicht, locker und „stimmig” zu sein, den richtigen Ton zu finden, die Präsentation spannend und abwechslungsreich zu gestalten und die Zuhörer, egal ob es sich um Erwachsene oder Kinder handelt, zu erreichen.
Doch es gibt allerhand Tipps und Tricks, wie es gelingen kann. Anhand praktischer Übungen setzen wir uns mit den Grundlagen der Rhetorik, mit Sprechbildung, mit Mimik, Gestik und Körperstimmtraining als Mittel zur Erreichung einer größeren Bühnenpräsenz auseinander. Wir lernen Storytelling als Methode kennen, um in Vorträgen und Referaten Inhalte lebendig und anschaulich zu vermitteln. In Spass- und Spontanreferaten entdecken wir die Lust an der Performance und Improvisation. Mit Hilfe dieser Mittel können die Studierenden ihre stimmliche, mimische und gestische Ausdruckskraft und körperliche Präsenz erweitern.
Die Neugier auf das eigene Erzähltalent und die Lust sich im geschützten Rahmen auszuprobieren sind vorteilhaft für die Teilnahme am Seminar und werden freudig begrüßt.
Prüfungsformen:
Da die Prüfungsleistung seit letztem Jahr nicht mehr benotet wird, begrüße ich, entsprechend dem Seminar, nicht-normative Referate, Vorträge oder auch Workshops zu Themen im Umfeld des Seminars, die sehr gerne performative Ausdrucksformen beinhalten können.
5. Gruppe - J. Robinet:
KREATIVES SCHREIBEN |