1. Gruppe - Burzlaff, M.
Werkstattseminar „Kritische Soziale Arbeit”
Das Werkstattseminar richtet sich an Studierende, die sich mit (selbst-)kritischen Perspektiven Sozialer Arbeit in Theorie und Praxis auseinandersetzen möchten. Zunächst im Zentrum steht eine Auseinandersetzung mit dem (inter-)nationalen Ethikkodex und der Definition Sozialer Arbeit: Was sind die Inhalte? Welches Verständnis von Sozialer Arbeit verbirgt sich dahinter? Was für ein Bild Sozialer Arbeit geht daraus hervor? Wie passt dieses Bild zur Historie und auch zu gegenwärtigen Praxen Sozialer Arbeit? Was sind Bedeutsamkeit und Relevanz der ethischen Prinzipien Sozialer Arbeit? Eine Auseinandersetzung mit u. a. diesen Fragen führt zu einer intensiven Beschäftigung mit Konzeptionen Sozialer Arbeit, die auf den Ethikkodex rekurrieren. In diesem Zusammenhang erfolgt eine Auseinandersetzung mit u. a. der Frage, inwiefern Leiden und Probleme nicht nur gemildert, sondern auch in ihren Ursachen bearbeitet werden können. In den Blick genommen werden dabei stets die Rahmenbedingungen, Spannungsfelder und Herausforderungen, durch die die Praxis Sozialer Arbeit bedingt ist. Neben der Darstellung verschiedener Konzeptionen wird es im Werkstattseminar um konkrete Beispiele und den gemeinsamen Austausch möglicher Handlungsoptionen und Interventionserfahrungen gehen. So werden wir uns Fragen nicht nur theoretisch nähern, sondern sie auch mit Erfahrungen aus der Praxis, zum Beispiel aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, in Verbindung bringen.
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2. Gruppe - Josties, E.
Soziale Kulturarbeit – zur Bedeutung von Kultur, Ästhetik und Medien in der Lebenswelt der Adressat*innen und in der Praxis der Sozialen Arbeit
In dieser Werkstatt untersuchen die Studierenden an konkreten Beispielen, welche Rolle Kultur, Ästhetik und Medien in der Lebenswelt der Adressat*innen und in der Praxis der Sozialen Arbeit spielen.
Die Werkstatt bietet einen Überblick über Soziale Kulturarbeit als Tätigkeitsfeld von Sozialarbeiter*innen. Im Zentrum steht die Frage, wie Adressat*innen Sozialer Arbeit durch Musik, Theater, Tanz, Spiel, Schreiben, Bildende Kunst und Medienarbeit in ihrer Handlungsfähigkeit gestärkt werden können. Kultur, Ästhetik und Medien bieten Menschen jeden Alters Lern- und Erfahrungsfelder sowie die Chance, ihre Persönlichkeit allseitig zu entwickeln. Soziokulturelle Aktivitäten unterstützen Prozesse der Orientierung in einer zunehmend mediatisierten und globalisierten Welt, regen dazu an, sich im Selbstausdruck zu üben und in der Kommunikation mit anderen Akteur*innen neue Perspektiven zu entwickeln. Soziale Kulturarbeit ist ein dynamisches Handlungsfeld – Kultur wird gelebt, individuell adaptiert und bearbeitet. Soziale Kulturarbeit fördert die Realisierung von Bedürfnissen wie Kreativität, Selbstbestimmung und Kommunikation – und damit auch wirksame Kritik an erstarrten Vorstellungen, Stereotypen und Ideologien. Welche Bedeutung können hier ästhetisch-künstlerische Prozesse für die Adressat*innen Sozialer Arbeit haben?
Um Antworten darauf auf die Spur zu kommen, werden die Studierenden im ersten Semester in Theorie und Praxis Sozialer Kulturarbeit eingeführt und in Kleingruppen Projekte in unterschiedlichen Handlungsfeldern aktivierender Kultur- und Medienarbeit recherchieren.
Im zweiten Semester nutzen die Arbeitsgruppen verschiedene Methoden – Interviews, teilnehmende Beobachtung, Mental Maps sowie die Auswertung schriftlicher, publizistischer und audovisueller Selbst- und Fremdzeugnisse – um ein von ihnen gewähltes Projekt genauer kennenzulernen und dieses in der Seminargruppe vorzustellen.
In der gemeinsamen Auswertung diskutieren wir die Relevanz für Soziale Arbeit und entwickeln Kriterien zur Entwicklung und Realisierung soziokultureller Konzepte.
Fachrelevante Texte sowie Internetlinks werden auf moodle eingestellt.
Leistungsanforderungen
Regelmäßige Teilnahme und Engagement, Studium fachrelevanter Literatur, Eigeninitiative bei Recherchearbeiten, methodisch reflektiertes Beobachten von Praxisprojekten.
Mitwirkung in einer Arbeitsgruppe zum Thema (Vorschläge zur Auswahl):
Soziale Kulturarbeit mit
- Kindern (in besonderen sozialen Problemlagen)
- Jugendlichen (in besonderen sozialen Problemlagen)
- Familien (in sozialen Problemlagen)
- Senior_innen (in sozialen Problemlagen)
- Menschen mit Migrationsgeschichte (in sozialen Problemlagen)
- Bewohner_innen in Unterkünften für Geflüchtete
- Menschen mit körperlichen/psychischen Beeinträchtigungen
- Menschen mit Suchtgefährdungen
- Menschen ohne Obdach
- Menschen in Justizvollzugsanstalten
und/oder intergenerative, inter- und transkulturelle, inklusive, sozialräumliche
Projekte der Sozialen Kulturarbeit.
Leistungsnachweise
Erstes Semester:
- Präsentation („Postergalerie”) der ersten Beobachtungen in Projekten der Sozialen Kulturarbeit (Gruppenarbeit: unbenotet)
Zweites Semester:
- Präsentation der Beobachtungsstudien (Methoden: Interview, Teilnehmende Beobachtungen. Mental Maps u.a.) (Gruppenarbeit:50% der Gesamtnote)
- Reflektion: 3 Seiten schriftliche Reflektion (individuelle Arbeit: 50% der Gesamtnote)
3. Gruppe - Köbsell, S.
10 Jahre Behindertenrechtskonvention – Bestandsaufnahme und Perspektiven
Vor 10 Jahren ratifizierte die Bundesregierung die UN Behindertenrechtskonvention (UN BRK) und verpflichtete sich damit, die in der Konvention festgeschriebenen Rechte behinderter Menschen in geltendes Recht umzusetzen und damit eine inklusive Gesellschaft auf den Weg zu bringen.
Gemäß der UN BRK entsteht „Behinderung aus der Wechselwirkung zwischen Menschen mit Beeinträchtigungen und einstellungs- und umweltbedingten Barrieren (..), die sie an der vollen und wirksamen Teilhabe auf der Grundlage der Gleichberechtigung mit anderen an der Gesellschaft hindern.“ (Präambel) Mit Barrieren sind hier nicht nur die offensichtlichen architektonischen Barrieren wie Treppen und fehlende Aufzüge, sondern auch Einstellungen, Haltungen und institutionelle Barrieren gemeint. Die Bundesrepublik hat sich mit der Ratifizierung der UN BRK dazu verpflichtet, behindernde Barrieren umfassend abzubauen.
Die Werkstatt wird sich zunächst damit beschäftigen, welche gesellschaftliche Position behinderte Menschen in historischer und aktueller Perspektive in Deutschland hatten bzw. haben. Sodann soll es darum gehen, welche Barrieren Menschen mit Beeinträchtigungen in Deutschland immer noch an der gesellschaftlichen Teilhabe be-hindern – und welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um dies zu verändern.
Sodann soll für verschiedene Bereiche/Träger/ Projekte untersucht werden, ob, und wenn ja, wie die UN BRK dort bereits umgesetzt wird, bzw. was dort zukünftig im Sinne der UN BRK geschehen müsste.
4. Gruppe - Voß, S.
Gewalt: Prävention und Intervention in der Jugendhilfe
Im Zentrum der zweisemestrigen Werkstatt (SoSe19 – WS 19/20) steht die Frage, wie Prävention von und die Intervention bei Gewalt mit Blick auf Kinder, Jugendliche und deren Familien in den verschiedenen Arbeits- bzw. Tätigkeitsfelder im Bereich der Jugendhilfe gestaltet werden können. Um diese Frage zu beantworten, wird im SoSe 19 geklärt, was unter Gewalt zu verstehen ist, in welchen Formen sie auftritt, welche Funktionen sie hat, was ihre Ursachen sind und welche Faktoren Gewalthandeln begünstigen bzw. dazu beitragen, dieses zu reduzieren. Im Anschluss daran wird im 2. Semester der Werkstatt erörtert werden, warum und wie Konflikte entstehen, wie sie sich entwickeln und wie sie gegebenenfalls gelöst werden können. Auf der Grundlage der in diesem Zusammenhang erarbeiteten Erkenntnisse werden sich die Studierenden mit verschiedenen Konzepten und Maßnahmen der Prävention von und Intervention bei Gewalt befassen – beispielsweise im Zusammenhang mit Gewalt in der Erziehung, sexuellem Missbrauch oder Jugendgewalt – und auf diese Weise auch einen Einblick in verschiedene Arbeitsfelder, Zielgruppen und Organisationen der Jugendhilfe erhalten. Die Entwicklung und Bearbeitung eigener Fragestellungen zum Thema der Werkstatt bietet den Studierenden die Gelegenheit, sich intensiv mit einzelnen Aspekten der Prävention von und Intervention bei Gewalt (z.B. Antigewalttrainings, Deeskalationskonzepte oder Strategien zur Prävention sexuellen Missbrauchs), unter anderem im Rahmen von Praxisbesuchen, Gesprächen mit Expert*innen und Literaturstudium auseinanderzusetzen.
Von den Studierenden werden verbindliche und engagierte Mitarbeit in der Werkstatt, in Arbeitsgruppen, die Vorbereitung von und die Teilnahme an Praxisbesuchen sowie die Präsentation von Ergebnissen der Praxisbesuche als Teilnahmeleistung sowie regelmäßige Teilnahme am Seminar erwartet.
5. Gruppe - Stapf-Finé, H.
Die Werkstatt behandelt das Thema Soziale Arbeit und Digitalisierung.
Zum einen geht es um die Möglichkeiten aber auch Risiken des Einsatzes digitaler Anwendungen in unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit.
Zum anderen aber auch um die Auswirkungen der Digitalisierung auf Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft und damit auf Zielgruppen der Sozialen Arbeit.
Wir hätten auch die Möglichkeit, an der Vorbereitung und Durchführung der Jahrestagung 2019 der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler mitzuwirken, was sicherlich spannend ist. Siehe: https://vdw-ev.de/event/jahrestagung-2019/
6. Gruppe - Nachtigall, A.
Jugend- und Schulsozialarbeit aus Geschlechterperspektive
Die Werkstatt nimmt die Lebenswelten von Jugendlichen mit ihren spezifischen Themen, Herausforderungen, Potenzialen und Konflikten (aus geschlechtertheoretischer und intersektionaler Perspektive) in den Blick und diskutiert Konsequenzen und Handlungsoptionen für die Soziale Arbeit mit Jugendlichen in und außerhalb der Schule. Dabei werden wir uns einen Überblick verschaffen, welche Angebote es für Jugendliche in Berlin gibt und ausgewählte Einrichtungen der Jugend- und Schulsozialarbeit besuchen (geplant: Mittwoch, 10.7.2019, in der 2. Blockwoche!).
Die Studierenden haben in der Werkstatt die Möglichkeit, sich intensiv mit der Zielgruppe „Jugendliche” zu beschäftigen und ihre Lebenswelten theoretisch und empirisch zu erkunden. Was wollen Jugendliche eigentlich, was brauchen sie, wofür interessieren sie sich, mit welchen Problemen haben sie zu kämpfen? Und welche Ressourcen und Risiken gehen mit Zugehörigkeiten und Zuschreibungen entlang der Kategorien Geschlecht, Sexualität, Behinderung, Herkunft u.a. einher? Zudem wollen wir in der Werkstatt klären, was genau eigentlich „Jugendarbeit” ist, welche Ansätze, Formen und Methoden es gibt, und was die jeweiligen Besonderheiten und Schwierigkeiten der verschiedenen Handlungsfelder, z.B. der Schulsozialarbeit im Gegensatz zur offenen Jugendarbeit, sind. Inhalte – in Absprache mit den Teilnehmenden – sind:
- Jugend, Sozialisation und Geschlecht
- Differenz und soziale Ungleichheiten - Lebenswelten von lsbttiq* Jugendlichen
- Jugend und soziale Probleme (z.B. Drogen, Kriminalität, Gewalt) - Freundschaft und Sexualität
- Freizeit, Peers und Familie - Jugendkulturen und Medien, insb. Social Media
- Körper, Mode, Schönheitsnormen
- Geschlechterreflektierende Jugend- und Schulsozialarbeit
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