Kommentar |
Was macht man eigentlich als XXX? Die Studierende der ASH kommen aus unterschiedlichen Gesundheits- und Pflegeberufen. Angesichts ihrer Berufserfahrung ist das ein großes Potential. Dieses Seminar bietet die Gelegenheit der bewussteren Wahrnehmung dieser „neuerlich systemrelevanten“ Ressourcen. In Anlehnung an „Shadowing“, einem Lehr-Lernformat an der ASH, das seit 2016 die Möglichkeit des Kennenlernens der Arbeit von Kommilition_innen in anderen Berufen ermöglicht, wird auch in diesem Semester den „Anderen“ über die Schulter geschaut. Wie ein digital gestütztes Shadowing realisiert werden kann, wird gemeinsam ausgehandelt.
Inhaltlich beschäftigt alle, dass 2021 ein Wahljahr in Deutschland ist. Die gesundheitspolitischen Programme der zur Bundestagswahl stehenden Parteien geben Hinweise auf Bedingungen künftiger Ausbildung von Pflege- und Gesundheitsfachberufen sowie ihre Arbeitsbedingungen. Was also sind die Vorstellungen im Großen? Die Veränderungen im Gesundheitssystem haben durch die Pandemie noch an Dynamik hinzugewonnen. Wesentlich für den Wandel sind der demografische Wandel, die Digitalisierung, Ökonomisierung, Internationalisierung, Professionalisierung, Fragen von Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Sicherstellung von Fachkräften, neue interprofessionelle Aufgabenverteilung in der Gesundheitsversorgung, Fragen von Verantwortlichkeiten im System, Versorgung im ländlichen Raum u.v.m. Das sind große Fragen. Die Komplexität dieses Wandels oder Umbaus des Gesundheitssystems, dass gesetzlich gerahmt jedoch von Organen der Selbstverwaltung gesteuert wird, ist immens. Wie kommen die Gesundheits- und Pflegefachberufe als mitgestaltende Akteur_innen darin vor?
Das Wahlmodul bietet im Rahmen des Studiums die Möglichkeit, die „Stellschrauben von Entwicklung“ nachvollziehen zu können und sich im gegenseitigen Austausch eine eigene Meinung zu bilden. Zukunftsszenarien werden kritisch und theoriegeleitet reflektiert. Wie positionieren sich die Gesundheitsberufe als Kollektiv zwischen einer Erhöhung ihrer Handlungsautonomie (z.B. die Blankoverordnung), Kammereinrichtungen, Veränderung von Ausbildung (z.B. Hochschulstudium), Qualitätssicherung pflegerisch-therapeutischer Arbeit und der Selbstverpflichtung zur Patientenorientierung? Neben den Inputs der Dozentin bzw. Gästen ist die Förderung eines interprofessionellen Austausches zentral.
Aus diesem Grund ist das Seminar teilnehmerbegrenzt.
Methodisch: Gesundheitspolitische Programme studieren und diskutieren, Diskussion mit Expert_innen z.B. Stakeholdern der Gesundheitssystemgestaltung, interprofessioneller Austausch, digitale Besuche der Arbeitsstätten anderer berufsbegleitend Studierender der ASH (SAGE-Hochschule) u.v.m..
Die Einladung richtet sich alle Studierende der ASH, die einen Gesundheitsberufe erlernt haben. |