Gesellschaften westlichen Typs leben aus ökologischer Sicht deutlich über ihre Verhältnisse. Würde beispielsweise alle Welt so konsumieren wie wir hier in Deutschland, dann (ver-)bräuchte die Menschheit 3,2 Erden (Global Footprint Network 2017).
Diese Übernutzung der natürlichen Lebensgrundlagen ist mit massiven sozialen Konflikten verbunden. So verschärft z.B. der Klimawandel nicht nur die bestehenden globalen Ungleichheiten in den (Über-)Lebenschancen, er führt auch zu (Gewalt-)Konflikten, Menschenrechtsverletzungen sowie Geschlechter- und Generationenungerechtigkeiten (Liedholz 2021).
Trotz einer anhaltenden Zuspitzung der Problematik werden Fragen von Nachhaltigkeit in der Sozialen Arbeit nur selten thematisiert. Einer der wenigen Orte ist die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). In folgenden Schritten möchte diese Wahlveranstaltung die BNE erschließen und für die Studierenden nutzbar machen:
In einem ersten Schritt soll erarbeitet werden, was genau unter ,Nachhaltigkeit’ und einer ,nachhaltigen Entwicklung’ zu verstehen ist. Wie wird Nachhaltigkeit definiert? Welche Dimensionen, Prinzipien und Strategien beinhaltet der Begriff? Und wie kann im 21. Jahrhundert eine nachhaltige Entwicklung aussehen, die diesen Namen tatsächlich verdient?
Im zweiten Schritt wird daraufhin untersucht, was das Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung konkret bereithält. Welche Lernziele sollen mit der BNE angestrebt werden? Und welche didaktischen Prinzipien, Methoden und Bildungsbereiche umfasst das Konzept? An dieser Stelle soll auch deutlich werden, wie sich nachhaltige Handlungsweisen im Berufsalltag pädagogisch vermitteln lassen. Als ein Good-Practice-Beispiel wird die Fachbroschüre „Klimawandel begreifen” (Liedholz 2020) umfassend vorgestellt, die in Kooperation mit dem Mittelhof e.V. erarbeitet wurde. Ebenso werden Methoden aus den Bereichen der Erlebnis- und Naturpädagogik eingebunden.
Hinweis: Aufgrund der Covid-19-Pandemie wird diese Lehrveranstaltung aller Voraussicht nach digital stattfinden. Es wird dann sowohl synchrone als auch asynchrone Sitzungen geben. Falls möglich, ist zum Ende des Sommersemesters ein Präsenztermin als Blockveranstaltung im Berliner Grunewald geplant. |