ohne Gruppe
Soziale Arbeit versteht sich heutzutage als Profession, die im Kontext von Sozialpolitik und Wohlfahrtsstaat verankert ist und dann auf den Plan gerufen wird, wenn die solidarischen Kräfte nachlassen und stellvertretend für die Gemeinschaft gehandelt werden soll. In dieser Positionierung wird Soziale Arbeit eher mit dem Verweis auf soziale Gerechtigkeit, Teilhabe und Menschenrechte begründet. In ihren Anfängen ging es dagegen eher darum, soziale Gegensätze mittels solidarischer Bande zu überbrücken und so zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beizutragen. Solidarität zwischen den Klassen war ein Grundpfeiler der frühen Sozialen Arbeit, der auch von Alice Salomon, der Gründerin der ASH Berlin, Anfang des 20. Jh. entwickelt und vertreten wurde.
Das Seminar verschränkt die historische Betrachtung solidarischer Entwürfe und Praxen in der Geschichte der Sozialen Arbeit mit der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Begriff der Solidarität. Uns leiten dabei folgende Fragen:
- Welche Formen von Solidarität sind und waren in der Sozialen Arbeit wirksam?
- Auf welche Konzepte von Solidarität kann sich die Soziale Arbeit in der heutigen Gesellschaft berufen?
Wir arbeiten im Seminar mit Quellen und Dokumenten aus der Geschichte der Sozialen Arbeit. Dabei spielt auch die Geschichte der Hochschule eine Rolle. Ein 'Produkt' des Seminars wird ein Beitrag zur Feier des 150. Geburtstags von Alice Salomon sein.
Die Bereitschaft zur Lektüre von Quellen und zur aktiven Mitarbeit im Seminar wird vorausgesetzt. Das 'Wahlmodul' besteht aus 2 Seminaren à 2 SWS. Die Prüfungsleistung kann in einem der beiden Seminare erbracht werden und wird nicht benotet. Sie besteht in diesem Seminar entweder in einem schriftlichen oder einem mündlichen Seminarbeitrag. Wenn keine Prüfung abgelegt werden soll, wird eine Teilnahmeleistung erwartet. Details werden zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. |