Kommentar |
Gruppe 1
Jugend – Sozialisation – Geschlecht
Im Rahmen des Seminars werden wird uns mit aktuellen Jugend- und Sozialisationstheorien vor dem Hintergrund heteronormativer Geschlechterverhältnisse kritisch auseinandersetzen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Sozialisationskontext „Schule“ – ein Ort, der für viele Menschen prägend war oder ist, wo Differenzen und Zugehörigkeiten (nicht nur in Bezug auf Geschlecht) verhandelt und In- und Exklusionsprozesse tagtäglich stattfinden. Soziale Arbeit im Handlungsfeld Schule ist hier mit den verschiedensten Erwartungen und Herausforderungen konfrontiert, z.B. wie soziale Fragen bearbeitet und soziale Ungleichheiten verringert werden können. Zum besseren Verständnis der Besonderheiten und spezifischen Spannungsfelder des relativ jungen Handlungsfelds „Schulsozialarbeit“ werden wir die unterschiedlichen historischen Entwicklungslinien, Auftragslagen und Bildungsverständnisse von Schule und Jugendhilfe gegenüberstellen und schließlich Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation von Jugendhilfe und Schule ausloten. Dabei werden wir bereits etablierte Konzepte wie Mädchen*- und Jungen*arbeit, geschlechterbewusste und diskriminierungskritische Ansätze auf ihre Übertragbarkeit in den Schulkontext hin prüfen.
Die LV findet online statt und hat asynchrone und synchrone Anteile (ca. alle 2 Wochen im Wechsel).
Gruppe 2
Was bedeutet es, „gebildet” zu sein? In der heutigen Zeit wird von Bildung oft nur auf reichlich oberflächliche, ökonomisch verwertbare, mitunter aber auch sehr elitäre Weise gesprochen: Wer gebildet ist, hat einen sozialen Vorteil oder „Vorsprung” gegenüber jenen, die es nicht sind. Die „Klassiker” der Bildungsphilosophie jedoch verstehen unter Bildung vor allem ein ganzheitliches Ideal gelingender Persönlichkeitsentfaltung – von der Wiege bis zur Bahre. Demnach findet Bildung keineswegs nur in der Schule statt, und wenn dabei gelegentlich auch die Profession der Sozialen Arbeit eine wichtige Rolle spielt, indem sie biografische Lern- und Entwicklungsprozesse ihrer Adressat_innen ermöglicht und unterstützt, benötigt die Profession eine genauere Vorstellung davon, wie derartige Lernprozesse gelingen oder aber scheitern können – und damit eben auch eine Antwort auf die zu Anfang erwähnte Frage. Wir werden uns im Seminar, einerseits, mit einer eingehenden Lektüre und Diskussion ausgewählter philosophischer Klassiker beschäftigen, dies aber, andererseits, auch anwendungsbezogen tun, d.h. mit Blick auf konkrete Fallbeispiele, aktuelle Probleme, künstlerische Illustrationen usw.
Diese LV findet online statt und hat asynchrone, aber auch synchrone Anteile, die ca. alle 2 Wochen via Zoom stattfinden. Näheres regelt das zu Beginn des Seminars auf Moodle hochgeladene Seminarprogramm. Zur ersten Sitzung treffen wir uns ebenfalls auf Moodle. Den Einladungslink entnehmen Sie dann bitte kurz zuvor den „Ankündigungen“ über unseren Moodle-Kurs.
Gruppe 3
Achtung! Es wurde eine kurzfristige Änderung notwendig! Die LV wird montags von Alina Bongk durchgeführt. Vermutlich von 11-13 Uhr. Die genaue Zeit wird mit den Studierenden abgesprochen, die den Kurs belegt haben. Wir bitten um Ihr Verständnis, danke!
Das Vertiefungsseminar fokussiert Sexualpädagogik. Es umfasst sexualpädagogische und -wissenschaftliche Theorie und sexualpädagogische Praxis. Es werden Entwicklungen in der Geschichte der Sexualpädagogik nachvollzogen, insbesondere aber neuere Perspektiven und Konzepte diskutiert. Dies soll auf weiten Strecken dem Titel einer Buchpublikation „Sexualpädagogik weiter denken” folgen. ‚Weiter’ steht für eine Öffnung von Vorstellungen und Themen der Sexualpädagogik: Sie bezieht sich dann bspw. nicht nur auf Jugendliche sondern auch auf Kinder und Erwachsene sowie auf ältere Menschen; sie betrachtet die Lustseite wie Gewaltaspekte der Sexualität; sie erkennt kritisch auch in der Sexualpädagogik bestehende Ausblendungen; sie fokussiert nicht nur auf die Einzelpersonen, sondern thematisiert auch gesellschaftliche Bedingungen und Machtverhältnisse.
Die besondere Relevanz der Sexualpädagogik liegt u.a. in der Erkenntnis, dass jede pädagogische Praxis sexualpädagogische Momente in sich trägt, indem sie direkt oder indirekt mit geschlechtlichen und sexuellen Selbstverständnissen arbeitet, auf diese Bezug nimmt, diese anbietet und/oder hinterfragt. Und auch jede explizite Sexualpädagogik transportiert ein ‚Mehr‘, indem sie auf das geschlechtliche und sexuelle Selbstverständnis wirkend, Grundlagen für weitere Lebensgestaltungsprozesse schafft. Ein verantwortlicher Umgang mit dieser Erkenntnis fordert alle in Pädagogik und Sozialer Arbeit Tätigen auf ihr sexualpädagogisches Wissen zu erweitern, die eigene bisherige Haltung zu sexualpädagogischen Themen zu reflektieren und weiter zu entwickeln sowie eine eigene sexualpädagogische Kompetenz aufzubauen.
! Die Lehrveranstaltung findet pandemiebedingt im Onlineformat statt. Die beginnt am 6.10.2021 mit einer synchronen Sitzung und wird dann abwechselnd asynchron und synchron durchgeführt. Die genauen Daten und Themen werden zur ersten Sitzung in Moodle bekannt gegeben.
Gruppe 4
Klassismuskritische Bildungsarbeit
Das Seminar bietet Raum Verbindungslinien zwischen machtkritischer Bildungsarbeit, Klassismus und Soziale Arbeit herzustellen. Es setzt an Bildungstheorien an, die davon ausgehen, dass sowohl Bildungsprozesse, als auch Bildungsverläufe durch soziale Ungleicheiten und epistemische Gewalt beeinflusst und hervorgebracht werden.
Wie gestalte ich machtkritisch(e) Bildungseinheiten? Dies wird exemplarisch an der Auseinandersetzung mit dem Machtverhältnis "Klassismus", also die Diskriminierung auf aufgrund von Klassenherkunft oder -zugehörigkeit eingeübt: während der Sitzungen durchlaufen Studierende selbstreflexiv Bildungseinheiten zur Sensibilisierung bezüglich Klassismus und reflektieren diese anschließend bildungstheoretisch. Ein Learning Outcome der Lehrveranstaltung ist außerdem, dass ein Bewusstsein dafür geschaffen wurde, wie relevant die Beschäftigung mit Klassismus, unter Berücksichtigung intersektionaler Verwobenheiten, im Kontext der Sozialen Arbeit ist. Bereitschaft zur Selbstreflexion und englische Texte zu lesen wird erwartet. Das Seminar findet virtuell mit 14-tägigen Präsenzsitzungen statt. Zwischen den Sitzungen müssen asynchron Aufgaben erledigt werden.
Gruppe 5
Antisemitismuskritische Bildungsarbeit
Das Online-Seminar setzt bei einem Verständnis von Pädagogik an, das diese nicht als neutral, sondern als eingebunden in Macht- und Herrschaftsverhältnisse versteht. Es richtet sich an Studierende, die sich mit insbesondere dem Herrschaftsverhältnis Antisemitismus – verstanden als aktuelles und gesamtgesellschaftliches Problem –auseinandersetzen möchten. Zunächst geht es um eine Erarbeitung der (theoretischen) Grundlagen. Sinn ist, dass die Seminarteilnehmenden mit theoretischen Ausarbeitungen zum Thema Social Justice und Diskriminierungskritik vertraut werden und auf dieser Basis die Relevanz der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit für Kontexte Sozialer Arbeit begründen können. Daran anknüpfend findet, während der Böockwoche, ein Online-Tag mit der ju:an Praxisstelle antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit statt. Elementare Aspekte der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit werden im weiteren Verlauf vermittelt. Im Zentrum des Seminars steht eine Auseinandersetzung mit aktuellen Erscheinungsformen des Antisemitismus. Ein besonderer Fokus ist dabei auf die Perspektiven von Juden_Jüdinnen gerichtet. Zum Format des Seminars: Damit die Kursteilnehmenden möglichst gut und nach ihren Möglichkeiten am Seminar teilnehmen können, gliedert sich das Seminar in einzelne Lerneinheiten. Diese sind oftmals so gestaltet, dass sie unabhängig von Ort und Zeit bearbeitet werden können - abgesehen von einem längeren Termin während der Blockwoche: Am 15.11. von 10:00-16:00 Uhr wird Arnon Hampe von der ju:an Praxisstelle antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit zu Gast sein. Außerdem finden am 12.10. und 07.12. zwei weitere Live-Meetings zur regulären Seminarzeit statt (14:00.15:30). Die weiteren Lerneinheiten setzen sich aus verschiedenen E-tivities (Online-Aufgaben) zusammen. Diese umfassen Grundlagenliteratur sowie weiterführende Texte, Filme, Videos, Podcasts, Blogeinträge etc. Von den Seminarteilnehmenden wird erwartet, dass sie sich den Termin am 15.11. frei halten und die weiteren Lerneinheiten selbstständig sowie innerhalb eines festen Zeitrahmens (i. d. R. einer Woche) bearbeiten und sich über – je nach Präferenz – Text-, Audio- oder Videobeiträge regelmäßig und aktiv ins Seminargeschehen einbringen. Ich empfehle es sehr, gleich zu Beginn des Semesters Lerntandems zu gründen, um die einzelnen Aufgaben gemeinsam zu bearbeiten (es besteht aber auch die Möglichkeit zur Einzelarbeit). Die Bereitschaft zu themenbezogenen, theoriegeleiteten (Selbst-)Reflexionen wird vorausgesetzt. |