Kommentar |
ohne Gruppe
Serious Games und Gamification
Als erfahrbaren Gegenstand behandelt das Seminar „Fachdiskurse“ spezielle Computerspiele, und zwar „Serious Games“ und das Phänomen des „Gamifications" des Lernens und des Lebens von Kindern und Jugendlichen. Vorweg sollte eingeräumt sein, dass sich ein Fachdiskurs zu diesem Aspekt des Computerspielens (noch?) nicht entwickelt hat, da die allermeisten Pädagog_innen nicht zu Unrecht dem Phänomen des Computerspielens eher skeptisch und sogar offen ablehnend gegenüberstehen. Das Seminar klammert die problematischen Aspekte nicht aus, aber vorübergehend ein, um sich dem Gegenstand der Computerspiele, in Gestalt von Serious Games, in einer reflexiven Perspektive zu widmen. Reflexiv in diesem Sinne meint, dass die Grundlagen von empirischen Beschreibungen und normativen Urteilen offengelegt werden.
Vor dem Hintergrund einer weit zurückreichenden Tradition der Spielpädagogik, die mit Namen wie z.B. Emmi Pikler und Maria Montessori verknüpft ist, mag die Skepsis und Ablehnung von etlicher Pädogog_innen überraschen. War es nicht genau diese Theorietradition, die das Spiel als ernstzunehmenden Gegenstand der Pädagogik und der Wissenschaft entdeckt und entfaltet hat? Es ist zu vermuten, dass gerade das Verständnis von dem, was „freies Spiel“ oder "gutes Spielen" sein sollte, die Ablehnung von Computerspielen begründet. Zu Recht oder zu Unrecht - diese Frage könnten die Seminarteilnehmer_innen im Laufe des Seminars oder besser ganz am Ende mit einer Reihe von Argumenten beantworten.
Es liegt nahe, dass eine Teilnahme an diesem Kurs die Bereitschaft zum "(Computer-)Spiel" mitbringen sollte.
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