Kommentar |
ohne Gruppe
Das Projektmodul "Kommunikation in der Sozialen Arbeit" startet in diesem Semester mit einem gemeinsamen Einstieg zum Kennenlernen in der Gruppe und der gemeinsamen Erarbeitung von Grundlagen. Es wird mit unterschiedlichen didaktischen Formen gearbeitet. Da der Gruppenprozess und die gemeinsame Projektentwicklung nicht ohne Anwesenheit und aktive Beteiligung auskommt und das Projekt in Präsenz stattfindet, wird die aktive und regelmäßige Teilnahme erwartet.
Der Projektantrag kann auf Moodle eingesehen werden.
An 3 Tagen ”Selbsterfahrung” (26.10/23.11/18.1) Selbsterfahrung und Selbstreflexion in der „Professionellen Kommunikation in der Sozialen Arbeit” (angeleitet von Holger Braun)
Grundgedanke: Die Erfahrung des eigenen psychischen (Stress-)Erlebens, der körperlich-kognitiv-emotionalen Muster und des eigenen Interaktionsverhaltens ist ebenso grundlegend für die Ausbildung zur Berater:in wie die methodischen Kompetenzen in der Gesprächsführung.
Drei Gründe sollen hier kurz genannt werden: 1) Die Fähigkeit, das eigene psychische Erleben wahrzunehmen, ist eine Voraussetzung, um empathisch verstehen zu können. Psychodynamisch betrachtet hilft die Selbstwahrnehmung dabei, Phänomene der Übertragung und Gegenübertragung zu erkennen. 2) Selbsterfahrung – sofern sie gelingt – legt „blinde Flecken” und „Wahrnehmungsverzerrungen” offen, die jeder Mensch mit sich trägt und in die helfende Interaktion einbringt. Für professionelle Berater:innen ist es entscheidend, dass unsere Wahrnehmung und unser Handeln nicht von solchen „Vorurteilen” oder „Biases” bestimmt werden. Wenn wir jedoch wissen, welche Vorurteile und Verzerrungen wir haben, können wir entsprechend dagegen steuern. 3) Selbsterfahrung soll insbesondere den Sozialarbeiter:innen Aufschluss darüber geben, wo die eigene Verletzlichkeit (Vulnerabilität) und auch die individuellen Ressourcen liegen könnten. In diesem Sinne kann die Selbsterfahrung dazu beitragen, das eigene Kompetenzerleben zu stärken und damit die Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit in der Berufspraxis zu fördern. Es ist außerdem anzumerken, dass die „Selbstbewusstheit” und Fähigkeit zur „Selbstreflexion” eine wichtige Wirkvariable für eine erfolgreiche Beratung sein kann.
Programmskizze (Termine und Ort bitte vormerken): Tag 1: Entwicklung von Selbstwahrnehmung und das Erleben von Emotionen und Stressoren (26. Oktober 2024, Samstag, 11:00 bis 15:00 Uhr, Raum 007) Tag 2: Selbstwert, Selbstmitgefühl und Akzeptanz (23. November 2024, Samstag, 11:00 bis 15:00 Uhr, Raum 007) Tag 3: Die eigene Biografie und die innere Multiplizität der Persönlichkeit (18. Januar 2025, Samstag, 11:00 bis 15:00 Uhr, Raum 007)
Literatur zur Anregung und zum Hintergrund: - Brown, B. (2013). Verletzlichkeit macht stark: Wie wir unsere Schutzmechanismen aufgeben und innerlich reich werden. München: Kailash. - Schütteler, C., & Slotta, T. (2023). Diskriminierungssensible Psychotherapie und Beratung: Basiswissen, Selbsterfahrung und therapeutische Praxis. Berlin: Springer. |