Kommentar |
ohne Gruppe
Erinnerungen an historische Ereignisse finden in öffentlichen Räumen, in kulturellen und Bildungskontexten, in familiären und Community-Zusammenhängen statt und erfüllen verschiedene Funktionen. Erinnerungen an und Erzählungen über Gewalterfahrungen und Unrechtssysteme können dazu dienen, den Opfern zu gedenken und vor einer Wiederholung zu warnen, aber auch, Kontinuitäten aufzuspüren und den anhaltenden Folgen (in Form struktureller Barrieren und Ausschlüsse, institutioneller Normen und Routinen, materieller Ausbeutung und Not, epistemischer Gewalt und hegemonialer Diskurse, Subjektivierungsweisen und Identitäten usw.) zu begegnen und insgesamt die Gewordenheit unserer Gesellschaft in ihren verschiedenen Facetten zu verstehen. Insofern ist Erinnerungsarbeit immer politisch und findet ihren Ausdruck in diversen kulturellen Ausdrucksformen. Wir wollen uns im Seminar mit den unterschiedlichen Funktionen und Formen des Erinnerns beschäftigen und vor allem widerständige Erinnerungsarbeit unterdrückter, ausgebeuteter, marginalisierter Communities in den Blick nehmen. Hierzu werden wir Texte lesen und uns bei Akteur*innen informieren. Als TL/SL wird eine Reflexion erwartet, als PL kann eine Hausarbeit geschrieben, eine Ausstellung kuratiert, eine Seminargestaltung übernommen werden o.ä. |