ohne Gruppe
Die eigene psychische Verfassung und das Wohlbefinden bestimmen in entscheidender Weise das Leben an einer Hochschule – sowohl für Studierende als auch für Mitarbeitende in allen Positionen. Initiativen zur Förderung guter Lern-, Lehr- und Arbeitsbedingungen setzen oft den Schwerpunkt auf Individuen und werden primär als Fragen der Gesundheit und Gesundheitsprävention behandelt. Doch der Wechsel von einer medizinisch-therapeutischen zu einer menschenrechtsbasierten Betrachtungsweise, wie in mehreren gesetzlichen Bestimmungen vorgesehen, erweist sich in der Praxis als äußerst schwierig.
In diesem Praxisforschungsprojekt werden wir psychische Notlagen in ihrem Zusammenhang mit gesellschaftlichen Strukturen betrachten, der Individualisierung und Pathologisierung entgegensteuern und den Fokus auf institutionelle Abläufe, Prozesse und Beziehungen legen. Auf Basis bisheriger Befragungen an der ASH und unter Einbeziehung internationaler Perspektiven werden wir gemeinsam eine explorative Studie konzipieren, umsetzen und die Ergebnisse auswerten. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen Impulse geben und zur Schaffung neuer Praxen an der ASH und darüber hinaus beitragen.
Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, ihre bisherigen Kenntnisse durch die Konzipierung und Durchführung einer qualitativen Forschung zu vertiefen und ihre Methodenkompetenzen zu erweitern. Vorgesehen sind eine kollaborative Herangehensweise sowie die Anwendung der Fokusgruppen-Methode und der thematischen Inhaltsanalyse. Die wichtigste Voraussetzung für die Teilnahme ist Interesse am Thema; die Bereitschaft, englische Texte zu lesen, ist von Vorteil.
Das Seminar findet in Präsenz statt, mittwochs von 12:30 bis 19:00 Uhr - mit asynchronen Terminen während der Phasen der Datenerhebung und -analyse. |