Gruppe 1
Inhalte:
- Einführung: Globalisierung und Transnationalisierung der Gesellschaft; Panorama, Architektur und Herausforderungen der Internationalen Sozialen Arbeit. Rolle von Staaten und Organisationen.
- Internationale Humanitäre Hilfe: Herausforderungen in Konflikten und Naturkatastrophen
- Arbeit in Konfliktkontexten: Humanitäres Völkerrecht
- Konfliktsensibles Handeln: Der "Do No Harm"-Ansatz
- Dilemmata in der humanitären Arbeit
- Beispiele und Erfahrungsberichte aus der Arbeit mit internationalen Organisationen - von der Theorie zur Praxis
- Unterschiede zwischen der humanitären Arbeit und der internationalen Zusammenarbeit
- "Post-Development" und Kritik an der Entwicklungsarbeit
- Universalität von Menschenrechten und postkoloniale Kritik
Die Lehrbeauftragte war von 2010 bis 2023 in der internationalen humanitären Hilfe tätig und hat an mehreren Einsätzen in Afrika, Lateinamerika und Kaukasien teilgenommen.
Lehr- und Lernformen:
Hauptsächlich Präsenzveranstaltung; einzelne Veranstaltungen können bei Bedarf online durchgeführt werden. Seminar mit Beiträgen von Lehrenden und Studierenden.
Prüfungsform: Hausarbeit oder Referat.
Gruppe 2
Krise der sozialen Reproduktion, who cares?: Aktuelle Krisenszenarien und ihre Auswirkungen auf die Praxis Sozialer Arbeit in international vergleichender Perspektive
Die Krise der sozialen Reproduktion ist in den letzten Jahren zu einem zentralen Thema geworden. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Verschiebung und Durchdringung der Sphäre der sozialen Reproduktion durch das Kapital.
In diesen Perioden der kapitalistischen Krise, d.h. der Krise der Akkumulation und des Profits, wird das Kapital neue Formen der Anpassung finden und so die Produktions- und Reproduktionssphäre umgestalten.
Mehr denn je ist es notwendig, die politische Dimension des Alltagslebens zu verstehen und somit die Frage der Care-Arbeit aus einer kollektiven Perspektive anzugehen, aus der Perspektive der sozialen Reproduktion, d.h. aus der Dimension eines der großen Widersprüche dieses Systems.
Dies zu verstehen ist nicht nur wichtig, weil das Kapital seine Krallen in die Sphäre der erarbeiteten sozialen Reproduktion geschlagen hat, indem es Privatisierungen im großen Stil im Gesundheitssektor, im Bildungswesen, in der Sozialarbeit usw. durchgeführt hat, sondern auch, um die Feminisierung der Hausarbeit in Frage zu stellen, da die Krise der sozialen Reproduktion in den letzten Jahren zu einem zentralen Aspekt feministischer Kämpfe geworden ist.
Diese Krise hat auch dramatische Auswirkungen in den Ländern des sogenannten globalen Südens, und wir werden in diesem Seminar aus einer transnationalen Perspektive die Auswirkungen neoliberaler Modelle auf die Sphäre der sozialen Reproduktion untersuchen.
Lernziele und -methoden
Die Studierenden sollen in die Lage versetzt werden, Krisenbegriffe einzuordnen und aktuelle Krisenphänomene zu identifizieren. Grundlegende ökonomische Theorien zur Analyse der Krise des Kapitalismus sowie Theorien der sozialen Reproduktion und aktuelle Debatten zu diesem Thema werden im Seminar angewendet. Die Studierenden sollen am Ende des Seminars in der Lage sein, zentrale Aspekte dieser Theorien zu differenzieren.
Das Seminar wird einen Werkstattcharakter durch die gemeinsame Diskussion von Literatur und den Austausch mit verschiedenen Gästen, die zum Seminar eingeladen werden, haben.
Gruppe 3
In diesem Seminar wird die globale Dimension sozioökonomischer und ökologischer Probleme analysiert, die für die internationale kritische Soziale Arbeit relevant sind. Das Seminar besteht aus zwei Bausteinen: einem theoretisch-methodologischen und einem fallanalytischen. Der erste Baustein befasst sich mit der internationalen Definition von Sozialer Arbeit (IFSW), Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit, dem Konzept des Sozialraums und Kategorien der Welt-System-Analyse. Mit Hilfe dieser Kategorien und Konzepte werden relevante Krisenphänomene aus einer Makro- und Mikro-Perspektive reflektiert. Der zweite Baustein analysiert anhand von Fallstudien die internationalen Beziehungen zwischen Ursache, Wirkung und Transformation und debattiert die sich daraus ergebenden Herausforderungen für eine internationale kritische Soziale Arbeit.
Gruppe 4
Diese Lehrveranstaltung bietet eine grundlegende Einführung in die Internationale Soziale Arbeit. Es werden die internationalen Organisationen der Sozialen Arbeit vorgestellt und die Prozesse rund um die Global Agenda 2010–2020 und die Global Agenda 2020–2030 betrachtet. Im Anschluss werden einzelne Theorien und Themen Internationaler Sozialer Arbeit vertieft. Im Vordergrund stehen zum Beispiel Perspektiven aus dem Globalen Süden und Fragen von Migration und Flucht.
Mit der Global Agenda 2020–2030 hat sich die Soziale Arbeit international prioritär einer (stark) Nachhaltigen Entwicklung zugewandt. Anhand von Konzepten wie ,Ubuntu' oder ,Buen Vivir' wird ein anderes Zusammenleben und ein anderes Verhältnis zur Natur eingefordert. Diese Schwerpunkte der Global Agenda 2020–2030 werden in dieser Lehrveranstaltung mit Blick auf den Klimawandel weiterverfolgt. Es wird geklärt, inwiefern der Klimawandel mit kolonialen Kontinuitäten verschränkt ist und inwiefern er Menschenrechtsverletzungen, Migrations- und Fluchtbewegungen sowie Geschlechterungerechtigkeiten nach sich zieht. In einem weiteren Schritt wird erörtert, was die Internationale Soziale Arbeit zu einer klimagerechteren Welt beitragen kann.
In Form eines Vortrags oder einer Hausarbeit können die Studierenden selbstgewählte Themen bearbeiten.
Gruppe 5
Krise der parlamentarischen Demokratie und Rechtsruck. Aktuelle Krisenszenarien und ihre Auswirkungen auf die Praxis Sozialer Arbeit in international vergleichender Perspektive:
Die aktuellen Krisenprozesse verändern die gesellschaftlichen Verhältnisse und haben unabsehbare Auswirkungen auf den Alltag, die sich jedoch im internationalen Kontext unterschiedlich darstellen. Das Thema hat eine brisante Aktualität: Wir erleben gerade Wahlen in verschiedenen Ländern, in denen eine starke Rechtsentwicklung zu beobachten ist. Diese Veränderungen haben immense Auswirkungen auf verschiedenen politischen, sozialen und gesellschaftlichen Ebenen, die für die Soziale Arbeit von zentraler Bedeutung sind. Wir werden uns exemplarisch auf verschiedene Länder dieser Entwicklung konzentrieren, in denen die Gefahr einer rechten Regierung besteht bzw. in denen sich eine rechte Regierung bereits etabliert hat und welche Konsequenzen dies mit sich bringt: USA, Argentinien, Frankreich und Deutschland. Aus diesen unterschiedlichen Perspektiven soll die Krise der Repräsentation untersucht und diskutiert werden. Durch die vergleichende historische und politische Analyse dieser Prozesse werden wir die Ursachen, die rechten Tendenzen und ihre Auswirkungen untersuchen.
Lernziele und -methoden
Die Studierenden sollen in die Lage versetzt werden, Krisenbegriffe einzuordnen und aktuelle Krisenphänomene zu identifizieren. Grundlegende ökonomische Theorien zur Analyse der Krise des Kapitalismus werden im Seminar angewendet. Die Studierenden sollen am Ende des Seminars zentrale Aspekte dieser Theorien differenzieren können.
Es wird erwartet, dass die Studierenden Forschungsgruppen bilden, die in diesem Sinne arbeiten und im Seminar die verschiedenen oben genannten internationalen Kontexte vorstellen und die Rolle der Sozialen Arbeit in diesem Kontext diskutieren.
Das Seminar wird internationale Gäste empfangen, die zur Erweiterung der Diskussion beitragen können.
|