Kommentar |
Gruppe 2
Erfahrungswissen oder Wissen der ersten Person wird in der Regel nicht als „offizielles” Wissen anerkannt. Diese Art des Ausschlusses betrifft auch das kollektive Wissen gesamter gesellschaftlicher Gruppen und insbesondere solche, die von verschiedenen Diskriminierungsformen bereits betroffen sind. In diesem Seminar befassen wir uns zuerst mit den Fragen – wer ist der Wissende und wessen Wissen in der sozialen Wissenschaft zählt, sowie mit den Folgen des epistemischen Ausschlusses bestimmter Wissensarten für die theoretischen Grundlagen, Wertsysteme und pädagogische sowie Praxis der Sozialen Arbeit. Anschließend betrachten wir Forschungsansätze, die versuchen, die Prozesse der Wissensgenerierung zu demokratisieren und dem Erfahrungswissen einen Platz einzuräumen.
Anhand von theoretischen Beiträgen sowie einigen Projektbeispielen werden wir die Dynamiken und die Reichweite von partizipativen und emanzipatorischen Forschungspraxen näher untersuchen, hinsichtlich ihrer Potentiale, Widersprüche, Herausforderungen und Ethik. Die Teilnehmenden werden nicht nur für Leerstellen und strukturelle Abwesenheiten in der Wissensproduktion sensibilisiert, sondern auch für die Komplexität der Prozesse, die versuchen, diesen gegenzusteuern.
Das Seminar hat einen interaktiven Charakter und bietet Raum für die Suche nach Forschungspraxen, die für einen selbst tragbar sind. Die Bereitschaft, sich einzubringen sowie englische Texte zu lesen, ist die Voraussetzung für die Teilnahme.
Die Sitzungen finden in einem 14-tägigen Rhythmus statt. Die Termine sind dienstags von 14 bis 17.30 Uhr; wir beginnen am 08.04.2025. |