Gruppe 1
Sozialräumliche Praxis in der Sozialarbeit
Im zweiten Teil dieses zweisemestrigen Seminars steht die Sozialraumarbeit nach Kessl und Reutlinger (2020c) im Mittelpunkt. Sozialraumarbeit ist eine professionelle Praxis der Sozialen Arbeit, die eine reflexiv(-räumlich)e Haltung erfordert. Sie hinterfragt kritisch bestehende Raumordnungen, analysiert soziale Ungleichheiten und eröffnet Handlungsoptionen für (potentielle) Adressat:innen. Sozialräume werden dabei nicht als gegebene Territorien verstanden, sondern als sozial und politisch (re)produzierte Gefüge, die aktiv durch verschiedenste Sozialraumakteure gestaltet werden können. So sollten Sozialpädagog:innen/ -arbeiter:innen die Bedingungen des jeweiligen Sozialraums verstehen, indem sie und ihre Adressat:innen sich bewegen, um professionell handeln zu können. Dies betrifft beispielsweise Streetworker:innen – in ihren Handlungsfeldern als Jugend(sozial)arbeiter:innen –, die mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen im (halb)öffentlichen Raum arbeiten oder es mitunter mit Menschen in prekären ökonomischen Situationen und Lebenslagen zu tun haben.
Das Seminar greift diese Perspektive auf und durchleuchtet im Seminarverlauf Möglichkeitsräume und Grenzen der Sozialraumarbeit bzw. raumbezogener Sozialpädagogik entlang seiner drei wesentlichen Dimensionen:
,Sozial-‚ → Die räumliche Dimensionierung gesellschaftlicher Verhältnisse:
- Wie manifestieren sich soziale Ungleichheiten in räumlichen Strukturen?
- Wie beeinflussen Macht- und Herrschaftsverhältnisse die soziale Konstruktion von Sozial(- und Medien)räumen?
,-Raum-‘ → Relationales Raumverständnis:
- Sozialräume sind keine festen Orte, sondern entstehen durch soziale Interaktionen und Praktiken.
- Wie können Sozialräume als Handlungsfeld für (Selbst)Bildungsprozesse und Sozialpädagogik genutzt werden?
,-Arbeit‘ → Reflexive Inblicknahme des professionellen Handelns:
- Wie können Fachkräfte in (digitalen) Sozialräumen agieren, ohne bestehende Ungleichheiten zu reproduzieren?
- Welche Rolle spielt die eigene Positionierung innerhalb sozialräumlicher Konstellationen?
Grundlegend wird in der Seminargestaltung auf einen partizipativen und praxisorientierten Zugang gesetzt, wobei die einzelnen Seminareinheiten aufeinander aufbauen, sodass eine regelmäßige Teilnahme unvermeidlich ist. Neben der Lektüre und Reflexion von Fachtexten werden wir uns aktiv mit realen Sozialräumen auseinandersetzen – die wir durch Beobachtungen, Befragungen und Kartierungsübungen erschließen. Mittels Exkursionen und Praxisbegegnungen werden zudem Einblicke in die konkrete Anwendung sozialräumlicher Methoden ermöglicht. Zielhorizont ist es daran anknüpfend (eigene) Handlungsmethoden sozialraumspezifisch zu entwickeln und auszuprobieren.
Gruppe 2
Im ersten Semester (Handlungsmethoden I, Teil 1) haben wir uns mit der Profession der Sozialen Arbeit an sich und der eigenen Motivation, Soziale Arbeit zu studieren auseinandergesetzt. Im Mittelpunkt standen folgende Themen: Kennzeichen der Profession der Sozialen Arbeit, Kennzeichen einer lebensweltorientierten Soziale Arbeit, Dimensionen professioneller Handlungskompetenz, Empathie und Ethik in der Sozialen Arbeit Die klassischen Methoden sind Einzelarbeit, Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit.
Im Teil 1 ging es um die Einzelarbeit, Hilfeplanung und das multiperspektivisches Fallverstehen.
Im Teil 2 vertiefen wir die Ansätze des rekonstruktiven und theoriegeleiteten Fallverstehens und Methoden der Gesprächsführung. Neben der Einzelarbeit geht es um die Methoden der Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit.
Im Seminar geht es um eine theoretische und praktische Auseinandersetzung mit den Methoden und das Kennenlernen der Ansätze in der Praxis. Studierende gestalten das Seminar aktiv mit. Eine regelmäßige Teilnahme ist für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit essenziell.
Gruppe 3
Aufbauend auf den im ersten Modulsemester bearbeiteten Methoden, Verfahren und Techniken Sozialer Arbeit wird das methodische Handeln im 2. Teil des Seminars exemplarisch vertieft. Mit der Überwindung der klassischen Methodentrinität wenden wir die Perspektive auf ein methodisches Handeln, das die Handlungsebenen Individuum, Gruppe, Gemeinwesen integriert. Neben der Zielerarbeitung in der Hilfeplanung und Techniken aktivierender Gesprächsführung erfolgt das Kennenlernen von fallspezifischer, fallübergreifender und fallunspezifischer Arbeit. Anknüpfend an die Lerninteressen der Studierenden wird das erworbene Methodenwissen anhand ausgewählter Fallbeispiele bearbeitet und erprobt. Im Rahmen einer Kooperation mit dem ASH-Pilotprojekt „Community Spaces – für eine demokratische Alltagskultur“ besteht die Möglichkeit an einer Aktivierenden Befragung mitzuwirken. In der Blockwoche wird es am Dienstag, 20.05. einen Blocktag geben.
Gruppe 4
Im zweiten Teil des Seminars liegt der Schwerpunkt auf der Anwendung verschiedener Methoden und Techniken. Dazu werden wir Einzel- und Gruppenübungen durchführen. Diese Übungen werten wir gemeinsam aus und reflektieren die Methoden kritisch in Bezug aus ihre Handlungsfelder, Zielgruppen und den gesellschaftlichen Kontext.
Wir intensivieren die Inhalte des ersten Semesters anhand von Fallbeispielen. Einige Methoden werden hierbei exemplarisch vertieft (z.B. systemische Beratung, Motivational Interviewing etc.)
Gruppe 5
<p> Gruppe 5:</p><p> </p><p>In Anknüpfung an den Teil 1. des Seminar <em data-start="11" data-end="66">„Handlungs(-räume) für traumabezogene Soziale Arbeit”</em> werden verschiedene praktische Übungen ausprobiert, die sowohl körperliche Selbstwahrnehmung als auch kritische Reflexion fördern. Z.B. Körperwahrnehmungsübungen wie die „5-4-3-2-1”-Technik, um Ankommen und Präsenz im Hier und Jetzt zu ermöglichen. Imaginative Ressourcenarbeit, etwa die Vorstellung sicherer Orte, stärkt innere Stabilität. Reorientierungsübungen – wie das laute Benennen von Raumobjekten –. Szenische Methoden aus dem „Theater der Unterdrückten” ermöglichen, Fallbeispiele machtkritisch zu reflektieren und alternative Handlungsoptionen durchzuspielen. Rollentauschübungen regen an, die Perspektive von Klient*innen einzunehmen, während ein „Gefühls-ABC” die emotionale Selbstwahrnehmung und -regulation unterstützt. In einem „Methodenlabor” werden gängige Interventionsformen auf ihre impliziten Normen befragt. Biografische Selbstverortung hilft, eigene Prägungen und Haltungsmuster im Umgang mit Trauma sichtbar zu machen. Empowerment-Karten dienen dazu, stärkende Aussagen zu entwickeln und gegenseitig zu spiegeln. Schließlich wird in fehlerfreundlichen Reflexionsrunden das professionelle Handeln im Team gemeinsam hinterfragt – als Beitrag zur Entkolonialisierung psychosozialer Praxis.</p>
Gruppe 6
In der Fortführung von HM I im Sommersemester bauen wir auf den Grundlagen des 1. Teils auf und verteifen vor allem einzelne Methoden wie Beziehungsgestaltung, Case Management und Soziale Diagnostik. Einzelne Einheiten zu Ethik und Selbstfürsorge kommen hinzu. Geplant ist, an dreit Terminen Fachkräfte aus der Praxis zur Vertiefung einzuladen. Die Teilnahme am 2. Teil ist vorrangig für Teilnehmende des 1. Teils im WiSe 24/25.
Gruppe 7
Im zweiten Teil des Seminars werden, aufbauend auf den ersten Teil des Seminars, weitere psychologische Konzepte und Theorien erarbeitet. Der Einsatz unterschiedlichen Methoden sorgt für eine konstruktive Perspektiverweiterung und zur Entwicklung neuer Handlungsstrategien. Das Seminar findet in Präsenz und synchron in der ASH statt. Die Seminarunterlagen werden bei Moodle bereitgestellt.
Gruppe 8
Das Seminar setzt die Themen aus Handlungsmethoden I - Teil 1 fort. Es werden Grundlagen methodischen Handelns der Sozialen Arbeit vertieft. Ein Schwerpunkt in diesem Semester bildet der Blick auf das professionelle Handeln im Arbeitsalltag in den vielfältigen Handlungsfeldern und darin eingesetzte Methoden, Techniken und Verfahren.
Welches Wissen und Können wird benötigt und wie kann dieses genutzt werden, um adressat:innenorientiert Prozesse zu gestalten?
Wie gelingt planvolles Handeln und wo sind die Grenzen der Sozialen Arbeit?
Eine Feldstudienphase in Form von Praxiserkundungen wird Teil des Seminars sein. Auch die Themen Selbstreflexion und professionelle Distanz werden bearbeitet.
Die regelmäßige Teilnahme und Bereitschaft für ein aktives Mitwirken in den Seminarveranstaltungen werden erwartet. Als Formate für die Prüfungsleistung kann eine Hausarbeit verfasst oder ein Portfolio erstellet werden. Literatur und weitere Unterlagen werden auf Moodle bereitgestellt.
Die Seminareinheiten finden ausschließlich in den beiden Blockwochen in Präsenz von 10:00 bis 15:30 Uhr statt.
Es sind Exkursionen geplant. |