Kommentar |
Gruppe 1
Unsere Körperbilder und unsere Körperperformanz werden nicht nur im Medium unserer sinnlichen Wahrnehmungen und Erfahrungen mit ‚realen‘ Körpern unter Anwesenden hervorgebracht, sondern sie werden zunehmend im Kontext informationstechnologischer Konzepte – Beispiele sind Tracking-Geräte oder Gesundheits-Apps - produziert, in denen der ‚Datenkörper‘ als virtuelles Gegenstück zum physischen ‚Realkörper‘ die Erzeugung orientierungsmächtiger Körperbilder und Körperverständnisse übernimmt. ‚Datenkörper‘ agieren mit eigener gesellschaftlicher Wirkmacht und rechtlichem Status. Sie definieren beispielsweise in Prozessen der Erfassung, Speicherung und Verarbeitung von Körperdaten, was als gesund oder krank, falsch oder richtig, möglich oder unmöglich, normal oder anormal gilt oder gelten soll.
Das Seminar befasst sich mit den Fragen, in welchen Kontexten, auf welche Weise und mit welchen sozialpolitischen Folgen die in der Sozialen Arbeit und der Kindheitspädagogik zirkulierenden Körperbilder durch ‚Datenkörper‘ orientiert werden und wie Soziale Arbeit und Kindheitspädagogik selbst dazu beitragen, ‚Datenkörper‘ zu produzieren. Ausgehend von jüngeren Publikationen zum "Atlas der Datenkörper" werden eigene kleine (Forschungs-)Projekte zur Seminarthematik entwickelt und durchgeführt. |