Gruppe 5
Kulturelle Aktivitäten und Teilhabe in ländlichen Räumen - Eine exemplarische Untersuchung
Mit Blick auf Abwanderung, Überalterung und tendenziell sinkenden Ausgaben der öffentlichen Hand in ruralen Regionen gilt Brandenburg als Vorreiter einer Entwicklung, die in absehbarer Zeit den peripheren ländlichen Raum in der gesamten Bundesrepublik betreffen wird (Haselbach 2011, S. 149). Ziel des Seminars ist es, die Gesamtsituation der Region spezifisch historisch einzuordnen, denn die geschichtlichen Ereignisse der letzten 30 Jahre haben die ostdeutsche Bevölkerung im ländlichen Raum entscheidend geprägt.
Das Hauptaugenmerk liegt jedoch in dem Kennenlernen sozialkultureller Bestrebungen zur Belebung des ländlichen Raumes. Sozial-kulturelle Arbeit gilt als Mittel zur Öffnung und (Selbst-)Reflexion, aber auch als Stärkung individueller Vermögen (Anders 2018). Entsprechende Angebote und deren Vermittlungsformen sensibilisieren und öffnen Menschen für gesellschaftlichen Wandel, geben Anstoß, die Perspektive zu verschieben oder gar zu wechseln sowie Respekt und Verständnis zu erhöhen gegenüber unvertrauten Lebensformen im Allgemeinen sowie Migrant*innen und Geflüchteten im Besonderen. Soziokulturelle, partizipative Angebote bieten Möglichkeiten zu Austausch, Teilhabe und dem Erleben von Selbstwirksamkeit. Kurz: „Eine kulturell aktive Gesellschaft (ist) toleranter, lernfähiger, innovationsfähiger als eine kulturferne“ (Haselbach 2011, S. 152).
In diesem Seminar werden wir einen Einblick in die Gegebenheiten des ländlichen Raumes am Beispiel Brandenburgs erarbeiten. Im Fokus steht das Kennenlernen konkreter Methoden der sozial-kulturellen Arbeit zur Entwicklung einer offenen demokratischen Zivilgesellschaft. Hürden und Chancen und Grenzen dieses Arbeitsansatzes werden anhand des unmittelbaren Kontaktes mit diversen Akteur*innen und der Zielgruppe ermittelt.
Partiziptiv werden entsprechend des Engagements des Seminars verschiedene Initiativen im ländlichen raum recherchiert und kennengelernt werden, die zu einem Austausch zu Aspekten der Lebenswelt in der Stadt und auf dem Land führen. letzten Teil des Seminars wird es zu einer Auswertungsphase kommen, in der die Ergebnisse von möglichen Exkursionen reflektiert werden. Dies kann mit künstlerischen Mitteln (Fotoausstellung o.ä.) als auch literaturgestützt realisiert werden. Das Seminar dient insofern auch als Plattform, künstlerische Vorhaben anzustoßen, zu entwickeln und zu erproben.
Eine Prüfungsleistung kann durch (filmische oder künstlerische) Gestaltung einer Aufgabe aus Theorie und Praxis erbracht werden. |