| Gruppe 1
Das Seminar bietet eine Einführung in die Architektur und Dynamik der internationalen Sozialen Arbeit. Ein besonderer Fokus liegt auf der internationalen humanitären Hilfe und ihren Herausforderungen in Konflikt- und Katastrophenkontexten. Die Studierenden erhalten einen Einblick in das humanitäre Völkerrecht und die Prinzipien der humanitären Schutzarbeit sowie deren Bezüge zur Sozialen Arbeit. Anhand von Praxisbeispielen, Erfahrungsberichten und der Auseinandersetzung mit spezifischen betroffenen Zielgruppen wird die Verbindung zwischen Theorie und Praxis verdeutlicht. Die Vulnerabilitätsanalyse und der „Do no Harm”-Ansatz für konfliktsensibles Handeln werden als methodische Instrumente vorgestellt, die auch in anderen Bereichen der Sozialen Arbeit angewendet werden können.
Lehr- und Lernformen: Präsenzveranstaltung, einzelne Veranstaltungen können bei Bedarf online durchgeführt werden. Seminar mit Beiträgen von Dozierenden und Studierenden.
Prüfungsform: Hausarbeit oder Referat.
Gruppe 2
Diese Lehrveranstaltung bietet eine grundlegende Einführung in die Internationale Soziale Arbeit. Es werden die internationalen Organisationen der Sozialen Arbeit vorgestellt und die Prozesse rund um die Global Agenda 2010–2020 und die Global Agenda 2020–2030 betrachtet. Im Anschluss werden einzelne Theorien und Themen Internationaler Sozialer Arbeit vertieft. Im Vordergrund stehen zum Beispiel Perspektiven aus dem Globalen Süden und Fragen von Migration und Flucht.
Mit der Global Agenda 2020–2030 hat sich die Soziale Arbeit international prioritär einer (stark) Nachhaltigen Entwicklung zugewandt. Anhand von Konzepten wie ,Ubuntu' oder ,Buen Vivir' wird ein anderes Zusammenleben und ein anderes Verhältnis zur Natur eingefordert. Diese Schwerpunkte der Global Agenda 2020–2030 werden in dieser Lehrveranstaltung mit Blick auf den Klimawandel weiterverfolgt. Es wird geklärt, inwiefern der Klimawandel mit kolonialen Kontinuitäten verschränkt ist und inwiefern er Menschenrechtsverletzungen, Migrations- und Fluchtbewegungen sowie Geschlechterungerechtigkeiten nach sich zieht. In einem weiteren Schritt wird erörtert, was die Internationale Soziale Arbeit zu einer klimagerechteren Welt beitragen kann.
In Form eines Vortrags oder einer Hausarbeit können die Studierenden selbstgewählte Themen bearbeiten.
Gruppe 3
In diesem Seminar wird die globale Dimension sozio-ökonomischer und ökologischer Probleme intersektional (Winker, Degele) analysiert, die für die internationale kritische Soziale Arbeit relevant sind.
Das Seminar besteht aus zwei Bausteinen: einem theoretisch-methodologischen und einem fallanalytischen.
Der erste Baustein befasst sich mit der internationalen Definition von Sozialer Arbeit (IFSW), Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit (Anhorn, Lutz, Wagner), dem Konzept des Sozialraums (Kessl, Bourdieu), Kategorien der Weltsystem-Analyse (Wallerstein, Arrighi) und der postkolonialen Soziologie. Mithilfe dieser Kategorien und Konzepte werden relevante Krisenphänomene aus einer Makro- und Mikro-Perspektive reflektiert.
Der zweite Baustein analysiert anhand von Fallstudien die transnationalen Beziehungen zwischen Ursache, Wirkung und Transformation und debattiert die sich daraus ergebenden Herausforderungen für eine internationale kritische Soziale Arbeit. In diesem Baustein werden außerdem Emanzipations- und Solidaritätsstrategien auf der Mikro-, Mezzo- und Makroebene rekonstruiert.
Die Erkenntnisse aus Theorie und Praxis werden durch problembasiertes Lernen mit dem Selbstverständnis der Sozialen Arbeit in Beziehung gesetzt. Das Seminar legt einen besonderen Schwerpunkt auf Situationen im Globalen Süden (vor allem Lateinamerika) und deren Verflechtungen mit dem Globalen Norden.
Gruppe 4
Krise der sozialen Reproduktion : Wohnen in der Krise: Haus und Stadt als Labor neoliberaler Politik im transnationalen Vergleich
Lerninhalt
Das Thema Wohnen hat in den letzten Jahren eine zentrale Rolle eingenommen und wird auf der bundespolitischen Bühne als "soziale Frage unserer Zeit" verhandelt. Steigende Mieten und der Mangel an bezahlbarem Wohnraum, insbesondere in den Groß- und Innenstädten, sind zu einem Dauerproblem für weite Teile der Bevölkerung geworden und auch in der Sozialen Arbeit in den Vordergrund gerückt. In Zeiten von Neoliberalismus, Rechtsruck und autoritären Tendenzen wird das Recht auf Stadt und urbane Gemeinschaftsräume zunehmend auch zu einer soziokulturellen Konfliktfrage. Im Seminar werden wir uns anhand verschiedener internationaler Beispiele mit dieser Problematik, aber auch mit Interventionsmethoden und Lösungsstrategien auseinandersetzen. Das Seminar wird auch von internationalen Gästen besucht.
Methodisches Vorgehen;
Die Studierenden werden in Recherchegruppen arbeiten, in denen sie vor den Vorträgen die einschlägige Literatur lesen und diskutieren und einen Fragenkatalog ausarbeiten müssen, der den jeweiligen Referent*innen vor dem Besuch zugesandt wird. Das bedeutet, dass ein Prozess der Information und des Wissens stattfindet, der notwendig ist, damit die Studierenden in den sozialen und politischen Kontext unserer Referent*innen eintreten können. Gleichzeitig ist eine gemeinsame Diskussionsrunde geplant, in der die internationalen Gäste Fragen stellen und mit den Studierenden diskutieren können. Sie wird mit einer gemeinsamen Reflexion abgeschlossen.
Als Prüfungsleistung sind auch Referate oder andere Formen von Präsentationen möglich
Gruppe 5
Flucht und Migration in Zeiten von multiplen Krisen und Rechtsruck im transnationalen Vergleich
Lerninhalt
Die aktuellen Krisenprozesse verändern die gesellschaftlichen Verhältnisse und haben unabsehbare Auswirkungen auf den Alltag, die sich allerdings im internationalen Kontext unterschiedlich darstellen.
Turbulente Wirtschaftsentwicklung, Kriege und Umweltkatastrophen sind einige dieser multiplen Krisen. Dieses Szenario bildet den Nährboden für rechte Parteien. Es ist festzustellen, dass autoritäre Tendenzen in den sogenannten liberalen Demokratien zunehmen und das politische Geschehen stark beeinflussen.
In dieser Situation wird das Thema Flucht und Migration als Ursache verschiedener gesellschaftlicher Probleme benannt: Migranten und Gefluchtete werden zur Zielscheibe rassistischer und diskriminierender Angriffe, wie sie sich unter anderem in Europa und den USA beobachten lassen.
Gleichzeitig entwickeln sich in der Migrationsgesellschaft verschiedene Formen des Widerstands, die die kapitalistische Ordnung als Kontinuität des kolonialen Erbes in Frage stellen.
In diesem Seminar werden wir uns mit der oben beschriebenen Situation anhand von transnationalen Beispielen aus Deutschland, Frankreich und den USA auseinandersetzen,
Darüber hinaus werden verschiedene Akteure aus unterschiedlichen Migrantenorganisationen am Seminar teilnehmen, Exkursionen sind ebenfalls geplant.
Methodisches Vorgehen
Die Studierenden arbeiten in Forschungsgruppen, in denen Texte gelesen und analysiert werden. Zu den verschiedenen Themen werden Präsentationen gehalten. Darüber hinaus wird es die Möglichkeit geben, einen Fragenkatalog für die am Seminar teilnehmenden Gäste und Organisationen zu entwickeln. Gleichzeitig sind gemeinsame Diskussionsrunden vorgesehen, in denen auch unsere Gäste Fragen stellen und mit den Studierenden diskutieren können. Den Abschluss bildet eine gemeinsame Reflexion. Die Prüfungsleistungen werden in Form von Präsentationen, Textexpertisen und zu erarbeitenden Fragenkatalogen erbracht.
|
