Seminar: Theorien der Macht und ihre Bedeutung für die Soziale Arbeit Soziale Arbeit als eine Profession, die Menschen in sozialen und psychischen Notlagen bei der Verbesserung ihrer Situation helfen soll und dies im öffentlichen Auftrag und mit öffentlichen Mitteln tut. Sie ist in mehrfacher Hinsicht in Machtverhältnisse eingebunden: Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen verfügen über Wissen und Ressourcen, können in die persönlichen Verhältnisse ihrer Klientel eingreifen und haben Zugang zur politischen Dimension sozialer Räume. Gleichzeitig ist Soziale Arbeit gesetzlich begrenzt, von Geldgebern und bürokratischen Reglungen abhängig. Sie bleibt an kulturell etablierte Normen und gesellschaftliche Vorstellungen darüber gebunden, welche Bedürfnisse als legitim zu gelten haben und welche Ansprüche das Gemeinwesen an die Einzelnen stellen kann. Die Position, in der sich die Soziale Arbeit dadurch befindet, ist fachwissenschaftlichen Diskurs mit dem Begriff des „doppelten Mandats" gefasst worden. Gesellschaftstheoretische Einsichten über die Entstehung und Funktionsweise moderner Gesellschaften weisen jedoch darauf hin, dass Machtbeziehungen zu komplex sind, um mit einem eindeutigen Oben/ Unten (und der Figur des Sozialarbeiters als ein Dazwischen) beschrieben werden zu können. Im Seminar sollen einige der zum Verständnis Sozialer Arbeit relevanten Konzeptionen von Macht diskutiert werden. Zurückgegriffen wird auf die Theorien von Max Weber, Norbert Elias, Michel Foucault, Pierre Bourdieu und Judith Butler. Für die Arbeit im Seminar werden kurze Textausschnitte zur Verfügung gestellt - Vorschläge der Seminarteilnehmer/innen können einbezogen werden, vertiefende Referate sind möglich. Literaturhinweis für den Einstieg: Ulrich Bielefeld (2008): Max Weber. Hamburg: Hamburger Edition Standort in der Bibliothek: PH-E-350.8 |