Kommentar |
In der Gesundheitsförderung hat der Setting-Ansatz in den letzten 20 Jahren auch in Deutschland an Bedeutung gewonnen. Zunehmend sind dabei auch sozialräumliche Perspektiven stärker berücksichtigt worden. Stadtteile, Quartiere, Nachbarschaften werden als Orte wahrgenommen, die die gesundheitliche Lage der Bewohnerschaft beeinflussen. Was wissenschaftlich schwierig zu erfassen ist, hat für die praktische Arbeit längst Konsequenzen: Quartiersentwicklung wird ämter- und disziplinenübergreifend organisiert und umgesetzt. Die folgenden Beispiele verweisen auf ein sich diversifizierendes Arbeitsfeld, das auch die Soziale Arbeit betrifft: im Berliner Zielbaum des Bund-Länder-Programms „Soziale Stadt" ist die Förderung von Gesundheit seit 2003 als Ziel aufgenommen, die Landesgesundheitskonferenz erprobt in drei „Beobachtungsräumen" einen sozialräumlichen Entwicklungsansatz, im bundesweiten Kooperationsverbund „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten" ist die stadtteilbezogene Arbeit ein Leitthema, die von den Krankenkassen finanzierte Prävention zur Verminderung gesundheitlicher Ungleichheit sieht auch Stadtteile zur Förderung vor. Kernelemente des Ansatzes - wie Partizipation, Empowerment, Integriertes Handlungskonzept, Koordination und Vernetzung - werden erörtert und mit Übungen vertieft. Die theoretischen Wurzeln des Setting-Ansatzes u.a. in der Gemeindepsychologie werden im Seminar erarbeitet und die Wohnumgebung in ihrer Funktion für Gesundheit und soziale Teilhabe genauer bestimmt. Lehr- und Lernmethoden: Impulsreferate der Dozentin und der Studierenden, Essays, Diskussionsrunden, Exkursionen, Kleingruppenarbeit, Seminarprotokolle |