Kommentar |
2. Gruppe - Zifonun Dass wir mit anderen Menschen zusammenleben, von ihnen lernen, mit ihnen streiten, arbeiten, U-Bahn fahren, sie lieben und kritisieren gehört zu den normalen Erfahrungen unseres alltäglichen Lebens. Die Soziologie macht es sich zur Aufgabe, hinter die Kulissen dieser Selbstverständlichkeiten zu schauen. Sie fragt nach den Regeln und Voraussetzungen gesellschaftlichen Lebens, nach den typischen Formen und dem historischen Wandel von Sozialität. Im Seminar werden wir uns mit den Schlüsselbegriffen vertraut machen, die die Soziologie verwendet um Gesellschaft zu verstehen und zu erklären. Den Anfang machen einige Übungen, die unsere soziologische Phantasie wecken sollen. Den Hauptteil der Veranstaltung nimmt dann die Diskussion u.a. der folgenden Begriffe ein: soziales Handeln, Norm und Abweichung, Rolle, Gruppe, Individuum, Identität, Interaktion, Kultur, Integration, Globalisierung. Wir werden diese Konzepte zum einen genau definieren und ihre Reichweite bestimmen. Zum anderen werden wir sie auf Beispiele aus dem sozialen Alltag und der Berufspraxis der sozialen Arbeit anwenden und so ihren analytischen Wert testen. Die regelmäßige aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen wird vorausgesetzt. Prüfungsleistung: Essay oder Hausarbeit. 3. Gruppe - Jähner Das Seminar „Soziologische Grundlagen sozialer Arbeit" gibt Einblicke in einige soziolo-gische Themen und Theorien, die zum Grundbestand der Soziologie gehören. Drei Schwer-punkte sollen insbesondere im Zentrum stehen: (I) Soziale Ungleichheiten und die wachsen-de Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich gehören in den Bereich der Sozialstruktur-analyse. Der jüngste Wandel der Sozialstruktur, die Wiederkehr der Klassengesellschaft, soll differenziert betrachtet und auch als Folge neuer weltwirtschaftlicher Arbeitsteilungen kennt-lich werden.. (II) Ungleichheiten können wir alltäglich in unserer städtischen Lebenswelt erfahren. Wie und wo unterschiedliche Lebensstile und unterschiedliche soziale Milieus entstehen, konfliktreich aufeinander treffen und zugleich von großen gesamtgesellschaftlichen Strukturzwängen abhängig sind, das untersucht die Stadtsoziologie. Und gerade im städti-schen Raum hat die Soziologie auch immer die Randzonen aufgesucht und Randständige gefunden: die Außenseiter und Fremden. (III) Abweichendes Verhalten, unkonventionelle Subkulturen und kriminelle Milieus gehören zu den klassischen Forschungsfeldern der Soziologie und stellen ja nicht zuletzt u.a. die Klienten Sozialer Arbeit. Vorlesungen, Kurzreferate, Diskussionen werden die Seminarsitzungen tragen; das Lesen ausgewählter soziologischer Texte zur Vorbereitung auf die einzelnen Themen gehört selbstverständlich dazu. Die Literatur wird am Anfang und im Laufe des Semester bekannt gegeben (und teils verteilt) werden. Die Prüfungen (mündliche oder schriftliche - darüber wird nach Bedarf entschieden werden) finden am Ende des Semesters statt. Zur Person: geb. 1954; Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Soziologie in Freiburg und Frankfurt/Main; Seit 1989 Lehrtätigkeit: an der Freien Universität, an der Fachhochschule für Wirtschaft, an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege und an der ASFH in Berlin. Arbeitsschwerpunkte: Politische Ideengeschichte des 19.u.20. Jh.; Geschichte und Soziologie der Stadt; Industrie- /Arbeitssoziologie u. Sozialstrukturanalyse; Sozialpolitik; Soziologie der Jugend und der Subkulturen, Kultursoziologie. 4. Gruppe - Nowak Schwerpunktthema Klassenanalyse und Migrationssoziologie in der multiethnischen Gesellschaft In diesem Seminar geht es um die Vertiefung zweier soziologischer Schwerpunkte: 1. Sozialstruktur(analyse) der Bundesrepublik Deutschland Ausgangspunkte sind (a) die historischen Impulse für die >Modernisierung< der Gesellschaft und (b) die Prozesse der Vergesellschaftung. Schwerpunkt ist die Analyse der Sozialstruktur der Bundesrepublik Deutschland und ihrer sozialen Ungleichheiten in einer macht- und ressourcenorientierten Klassenanalyse anhand zahlreicher empirischer Indikatoren. Buch: Nowak, Jürgen 2009: Soziologie in der Sozialen Arbeit. Schwalbach/TS 2. Migrationssoziologie Im Anschluss wird die multiethnische Gesellschaft in ihren Problemlagen und Diskursen untersucht. In der Migrationsoziologie geht es u.a. um solche Begriffe und Theorien wie Leitkultur, Parallelgesellschaft, Assimilation, Multikulturalismus, Integrationsstrategien usw. Buch: Oswald, Ingrid 2007: Migrationssoziologie. Konstanz Beide Schwerpunkte werden stets auf ihre Bedeutung für die Soziale Arbeit bzw. für die Handlungsoptionen der SozialarbeiterInnen hinterfragt. Prüfungsleistung: Klausur oder mündliche Prüfung |
Leistungsnachweis |
Die Prüfungsleistungen im Modul Gesellschaft, Gesundheit und Soziale Arbeit werden in 2 Units wahlweise aus U2 Soziologische Grundlagen Sozialer Arbeit (1. Sem.), U3 Politologische und sozialpolitische Grundlagen Sozialer Arbeit (2. Sem.) oder U4 Sozialmedizinische und sozialpsychiatrische Grundlagen Sozialer Arbeit (2. Sem.) erbracht. Es besteht die Wahlmöglichkeit zwischen Klausur, Studienarbeit, mündliche Prüfung und sonstigen Prüfungsformen. |