2. Gruppe - Fehren Soziale Arbeit vollzieht ihre sozialökologische Wende unter Maximen wie „Fall im Feld" oder „Quartiermanagement". Im Seminar werden Handlungsmethoden und Arbeitsweisen Sozialer Arbeit vermittelt, die für die stärkere Kontextualisierung der Fallarbeit und die Gestaltung von Lebenswelten signifikant sind: fallspezifische und fallunspezifische Ressourcenmobilisierung, adressatenorientierte Willens- und Zielerarbeitung, Sozialraumerkundung, Aktivierende Befragung, Moderation. Die handlungsbezogenen Methoden werden an Fallbeispielen aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern Sozialer Arbeit entwickelt. 3. Gruppe - Blank Im Seminar wird anhand von Praxisbeispielen aus dem Bereich des Jugendamtes methodisches Handeln gezeigt und geübt. Verschiedene Handlungsansätze und Methoden (wie z.B. Case Management und Mediation) werden unter Berücksichtigung rechtlicher und institutioneller Rahmenbedingungen vorgestellt. Im Sinne methodischen Handelns werden aus unterschiedlichen Bereichen (Familientherapie, Netzwerkarbeit, Psychodrama) einzelne Elemente (z.B. Genogrammarbeit, Soziales Atom, Ressourcenanalyse) miteinander in Verbindung gebracht. Beispiele und Fragestellungen aus anderen Arbeitsbereichen sind erwünscht. Methodik: Vortrag, Diskussion, Übung, Rollenspiel Literatur: Galuske, M.: Methoden der Sozialen Arbeit. Eine Einführung, Weinheim und München. Geißler, K. A./Hege, M.: Konzepte sozialpädagogischen Handelns. Ein Leitfaden für soziale Berufe, Weinheim. Harnach-Beck, V.: Psychosoziale Diagnostik in der Jugendhilfe. Grundlagen und Methoden für Hilfeplan, Bericht und Stellungnahme. Heiner/Meinhold/von Spiegel/Staub-Bernasconi: Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit, Freiburg Heiner, M. (Hrsg.): Diagnostik und Diagnosen in der Sozialen Arbeit. Ein Handbuch, Berlin. Kleve, H./ Haye, B./Hampe-Grosser, A./ Müller, M.: Systemisches Case Management, Aachen. Kriz, J.: Grundkonzepte der Psychotherapie, Weinheim. Müller, C. W.: Wie Helfen zum Beruf wurde: Eine Methodengeschichte der Sozialarbeit, 2 Bände, Weinheim. Schlippe, A.v./Schweitzer, J.: Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung, Göttingen. Schulz v. Thun, F.: Miteinander reden. 2 Bände, Reinbek. Stimmer, F.: Grundlagen des Methodischen Handelns in der Sozialen Arbeit. Stuttgart. Watzlawick, P./Beavin, J. H./Jackson, D. D.: Menschliche Kommunikation: Formen; Störungen; Paradoxien, Bern. 4. Gruppe - Hubig Gegenstand im Seminar ist die Verbindung von aktuellen Theorien und Methoden. Dabei ist der vertiefende Blick auf das Theorie/Praxisverständnis gerichtet: In einer ersten Phase befassen wir uns mit ausgewählten Positionen des aktuellen Theoriediskurses zur Professionalisierung [Dewe/Otto; Heiner; Müller, Kleve; Vopel] Systemtheorie + Konstruktivismus [Maturana/Varela, Luhmann, Simon, Baecker] und fragen im vergleichenden Diskurs, wie bestimmend Kommunikation als Informationssystem ist. in einer 2. Phase, betrachten wir die Relevanz der Methoden und notwendigen Handlungskompetenzen, die sich aus den bearbeiteten Konzepten ableiten lassen. (Scheer, Hosemann; Kleve; Hargens, Schlippe von/Schweitzer, Pfeifer-Schaupp] Modellhaft, werden sich Praxissequenzen auch an den Erfahrungen und Fragen der Teilnehmer/innen orientieren. „Ich unterrichte meine Studenten nicht, ich versuche nur Bedingungen zu schaffen, dass Sie lernen können." (Albert Einstein). Literaturliste und Besprechung des Rahmens sowie die Formen der Zusammenarbeit [blended-learning]möchte ich mit Ihnen konkret im Seminar diskutieren und vereinbaren. Grundlagenliteratur für das Seminar: May,Michael (2008) Aktuelle Theoriediskurse Sozialer Arbeit. Eine Einführung. Wiesbaden. Simon, Fritz B (2006) Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus. Heidelberg. 5. Gruppe - Lehmann Kurs entfällt wegen zu geringer TN-Zahl!!!
In diesem Seminar werden wir uns mit Grundlagen qualitativ-rekonstruktiver Sozialforschung und rekonstruktiven Perspektiven auf Soziale Arbeit beschäftigen. Durch praktisches Üben von Erhebungs- und Auswertungsschritten z.B. narrativer Gesprächsführung, teilnehmender Beobachtung, der Interpretation von Interviews und der Anfertigung von anderen Texten z.B. Praxisprotokollen sollen grundlegende Forschungskompetenzen erlernt werden. Weiterhin beschäftigen wir uns mit der Frage, ob und wie diese Forschungskompetenzen für die konkrete Praxis Sozialer Arbeit nutzbar gemacht werden können. Erhebungs- und Auswertungsmethoden qualitativ-rekonstruktiver Sozialforschung werden zunehmend in modifizierter Form als Methoden der Praxis sozialer Arbeit genutzt. Dieses Seminar ist im Sommersemester als Lehrforschungsseminar konzipiert. Grundlage dafür ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Alice-Salomon-Hochschule, der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie e.V. (RAA) und dem Jugendamt Friedrichshain-Kreuzberg. In „Elternforschungsgruppen", beschäftigen sich professionell moderierte Gruppen von Eltern, mit Unterstützung von SozialforscherInnen und mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden, mit dem Thema „Elternsein". Das Konzept wurde bereits in Frankreich und Belgien erfolgreich umgesetzt. Seit 2008 wurden in Berlin die ersten 4 Gruppen aufgebaut. Als Seminar werden wir voraussichtlich folgende drei Gruppen im Seminar durch unsere Mitarbeit begleiten und unterstützen: 1. Wrangelkiezgruppe: Mütter aus der Fichtelgebirgegrundschule. 2. AEU-Gruppe: Arabische Elternunion in Kreuzberg -überwiegend Väter (arabische Schulmediatoren/ Elternlotsen u.a.) 3. INA-Gruppe im Schöneberger Norden: Mütter mit Kindern in der Schulanfangsphase Diese Gruppen haben sich für unterschiedliche Themen im Kontext von „Elternsein und Schule bzw. Bildung" entschieden und befinden sich ab April in der Erhebungs- und Auswertungsphase. Für die Teilnahme am Seminar ist ein grundsätzliches Interesse an diesen Themen wünschenswert. Wichtig ist die Offenheit, sich auf nicht immer planbare Forschungsprozesse und auf eventuell neue soziale Kontexte einzulassen. Die verbindliche Teilnahme an zwei Blockveranstaltungen wird vorausgesetzt. Methoden: Forschungswerkstatt, Interpretationsgruppen, Praxiskontakte, Textarbeit, Exkursion, Übungen, Diskussion u.a. Prüfungsleistungen: Forschungsportfolio, Referat 6. und 7. Gruppe - Wesselmann „Die Adressat/_innen Sozialer Arbeit und Wir" - sind aufeinander angewiesen. Als Sozialforscher/_innen in eigener Sache werden wir die vielfältigen Dimensionen dieser interdependenten Beziehungsverflechtungen so genannte „Figurationen" (Elias 1986) entlang unterschiedlicher Zugänge zu erfassen, wahrzunehmen und zu verstehen versuchen. Ein erster Zugang stellen die im Praktikum erworbenen biografischen und professionellen Erfahrungen dar, aus denen sukzessive gemeinsam Forschungs-)Fragen entwickelt werden, wie beispielsweise: Welche Abläufe in der Praxis und in ihren Institutionen erlebten wir als hilfreich, und welche hingegen eher als problematisch? Wie sind die jeweiligen Interaktionspartner/_innen daran beteiligt? Wie strukturieren die unterschiedlichen Rahmenbedingungen ihr (Nicht-)Handeln? Ein weiterer Zugang liegt in der Aneignung von Konzepten, Prinzipien und Vorgehens-weisen der rekonstruktiven Sozialforschung hinsichtlich ihrer Anwendungsmöglichkeiten in der Sozialen Arbeit. Im Sommersemester konkretisiert sich dies insbesondere durch: Einübung in die Einnahme einer ethnografischen Haltung Einführung in narrative Gesprächsführung/Beratung Einführung in die sequenzielle Gesprächsnotizentechnik / Dokumentation von Beobachtungen Einführung in das biografische Fallverstehen mittels systematischer Bildung von Hypothesen Erfahrungsgemäß lassen sich diese methodischen Kompetenzen am besten „kompakt" vermitteln und verstehen insbesondere für die, die eine empirische BA-Arbeit planen. Dafür entfallen vier „normale" Seminartermine zu Beginn des Wintersemesters, in welchem ebenfalls Blocktermine vorgesehen sind, die die jeweiligen Gruppen gemeinsam festlegen. Teilnahmevoraussetzungen: Entdeckungs- und Erkenntnisfreude Offenheit für praktische und selbstreflexive, auch schriftliche, Übungen. Im Rahmen der workload ca. vier pro Semester zu lesen und ein narratives Interview mit Memo zu führen. Aktive, durchgängig verbindliche Teilnahme an den geblockten Seminarsitzungen. Eine darüber hinausgehende regelmäßige Teilnahme sichert einen kontinuierlich wachsenden Kompetenzerwerb und erleichtert somit erheblich den Erwerb des Leistungsscheines. Die hinzukommende (partielle) Auswertung des Interviews kann bspw. als Leistungsschein eingereicht werden oder / und auch für die BA-Arbeit genutzt werden. Weitere Informationen dazu und Literaturliste werden am 1. Seminartermin ausgegeben und besprochen. 8. Gruppe - Klein Ziel des Seminars ist die Vermittlung bzw. Erarbeitung einer praxisrelevanten Verbindung von qualitativ-rekonstruktiver Sozialforschung und Sozialer Arbeit. Zu diesem Zweck werden Sie als Studierende zum einen in qualitativ-rekonstruktive Methoden der Sozialforschung eingeführt und setzen sich zum anderen damit auseinander, was es heißt, eine rekonstruktive Perspektive in der praktischen Sozialen Arbeit einzunehmen. Mir geht es insbesondere um die Vermittlung eines „sensibilisierte[n] `biografisch-narrative[n] Ohr[s]`" (Völzke) und die Einsozialisation in eine „methodische Fremdheitshaltung" (Schütze), die auf Verstehen abzielt. Durch die Beschäftigung (beispielsweise) mit der Dokumentarischen Methode, für die die „Einklammerung des Geltungscharakters" (Mannheim/Bohnsack) zentral ist, werden Sie sich auf wissenschaftlicher Ebene in eine solche Haltung einüben, die dann für den zukünftigen Arbeitsalltag bzw. rückblickend für die Erfahrungen während des Praktikums fruchtbar gemacht werden kann. Ich freue mich auf Studierende, die Lust und Neugierde mitbringen, selbst als Sozialforscher(in) tätig zu werden - d.h. Interviews oder Gruppendiskussionen zu erheben und diese gemeinsam zu interpretieren - und die sich auch durch Textarbeit nicht abschrecken lassen. Als ein Anwendungsbeispiel für eine gelungene Verbindung von Praxis-Theorie-Praxis möchte ich mich auf die empirische Studie von Heike Radvan beziehen, die untersucht hat, wie Sozialarbeiter(innen) in der offenen Jugendarbeit mit als antisemitisch wahrgenommenen Äußerungen umgehen. Hieraus könnte sich ein inhaltlicher Schwerpunkt des Seminars ergeben. Darüber hinaus möchte ich anregen, sich innerhalb des Seminars mit der Frage nach dem professionellen Selbst von Sozialarbeiter(inne)n bzw. -pädagog(inn)en zu beschäftigen. Literaturliste wird zu Seminarbeginn ausgegeben. |