1. Gruppe - Kaiser Transkulturalität - Theater - Sozial (t)raum Berlin ist ein riesiger Fundus an spannenden Biographien, Herkünften, Ressourcen an unterschiedlichsten kulturellen Anknüpfungspunkten. Berlin ist ein Ort der Orte, der Kieze, der Ghettos, der Schnittstellen, der grenzüberschreitenden Plätze ebenso wie der kleinen mühsam „reingehaltenen" Monokulturen. Theater ist ein leerer Raum, prädestiniert zum Spiegelkabinett, welches dies alles aufnehmen, wiedergeben, vergrößern, verkleinern oder verzerren kann. In diesem Seminar werden wir uns mit Kultur im Abseits beschäftigen. Wir werden untersuchen, was es mit sozial-kultureller Arbeit, Soziokultur oder Kultur als Intervention auf sich hat. Wir werden verschiedene Theaterprojekte in ausgewählten Bezirken auf Zielsetzung, Wirksamkeit, innere und äußere Prozesse untersuchen. Daneben werden wir mit praktischen Übungen im Seminar eine Sensibilität für theaterpädagogische Arbeit entwickeln und anhand von theoretischen Texten unseren Blick auf eine ganz spezifische Kultur schulen. Und hoffentlich viel Spaß haben. 2. Gruppe - Wesselmann Von „Armut und sozialen Ausgrenzungsprozessen sind viele Zielgruppen der Sozialen Arbeit betroffen. In welchen Arbeitsfeldern tauchen diese in sich komplexen Phänomene, die von der Europäischen Union 2010 auch zum Thema des Jahres 2010 ausgerufen worden waren, auf? Es geht in dieser Werkstatt also darum, wie Soziale Arbeit sich zu diesen Phänomenen positioniert und Ihren Beitrag leistet und leisten kann. (vgl. Maier 2009:9f.). Ausgehend von den Fragen: § Welche Organisationen der Sozialen Arbeit arbeiten mit welchen Zielen und Konzepten, Angeboten und Methoden, um davon wie betroffene Erwachsene hilfreich zu unterstützen, § Welche Akteure versuchen mit welchen Mitteln (sozial-)politisch Einfluss auf die gesellschaftlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen zu nehmen, werden wir uns im Sommersemester einen Überblick erarbeiten, wie Soziale Arbeit in Berlin organisiert und strukturiert ist. Dazu gehört die diskursive Auseinandersetzung mit Begriffsbestimmungen und theoretischen Positionen zu Armut und sozialer Ausgrenzung. Sie fungiert als Basis für die Beobachtung und Analyse eines exemplarisch auszuwählenden Arbeitsfeldes, das Sie anhand eigener Erkenntnisbedürfnisse in Kleingruppen mit meiner Unterstützung im Wintersemester näher unter die Lupe nehmen und sich multiperspektivisch erschließen. Methodisch wird mit Kurzvorträgen, Lektüre ausgewählter Texte, Gruppen- und Plenumsdiskussionen, Reflexionsübungen, Medienanalyse, kreativen Gruppenaufgaben, kleineren Posterausstellungen und Exkursionen gearbeitet. Die Prüfungsleistung erfolgt erst im zweiten Modulsemester. Die erfolgreiche Teilnahme an dieser Einführung wird nach aktiver Teilnahme am Seminar bescheinigt. Alle Absprachen dazu erfolgen in der ersten Sitzung, wie auch die Ausgabe einer Literaturliste und Vorstellung relevanter Literatur. 3. Gruppe - Pirjol Soziale Arbeit und das Erwerbsleben Alice Salomon war diejenige, die schon zu Anfang des 20. Jahrhunderts der Sozialen Arbeit eine bedeutende Rolle innerhalb der Nationalökonomie zugeschrieben hat. Als Ziel der Sozialen Arbeit verstand sie die Beibehaltung und Wiedererlangung der Fähigkeit des Individuums, seinen Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Anhand von anonymisierten realen Biographien werden drei Problemfelder dargestellt, die mindernden Einfluss auf die Leistungsfähigkeit eines erwerbstätigen Menschen haben können und deshalb relevant für die beratende, betreuende und begleitende Soziale Arbeit sind: (1) die arbeitsspezifische, (2) persönliche und (3) familiäre Situation. Somit werden folgende Themen bearbeitet: 1. Komplexität des Arbeitsplatzes, Teamentwicklung und Konfliktpotenziale, Komplexität und Leistungsverdichtung, Burn-out- und Bore-out-Syndrom, Krankheit und Rehabilitationsmaßnahmen (z.B. Betriebliches Eingliederungsmanagement), Übergang in die Nacherwerbszeit 2. Partnerschaft, soziale Isolation, Sucht, psychische Krankheiten, prekäre finanzielle Situation und Überschuldung, 3. familiale Passagen (Heirat, Erstgeburt etc.), Childcare, Eldercare, Gewalt, Trennung und Scheidung Individuell und in Arbeitsgruppen werden Sie entlang der oben dargestellten Themen das Arbeitsfeld Betriebliche Sozialarbeit, seine Zielgruppen und Organisationsformen exemplarisch untersuchen. Dazu werden Ihnen die notwendigen theoretischen Grundlagen, die Untersuchungsmethode und Methoden zur multimedialen Darstellung der Ergebnisse gelehrt. Ziel der Werkstatt ist die Vermittlung von Grundwissen zum Themenkomplex Arbeitsfelder, Zielgruppen und Organisationen Soziale Arbeit und die Entwicklung von Wahrnehmungs-, Analyse- und Auswertungsfähigkeit von Praxissituationen, Verschärfung der Fähigkeit, diese und sich selbst zu reflektieren und Erwerb von Kompetenzen, sie zu kommunizieren. 4. Gruppe - Ramin Sozialraumorientierung- Grundlagen und Methode praxisnah erlernen Sozialraumorientierung als fachliches Konzept besteht im Kern aus fünf Prinzipien, sie ist eine unter Nutzung und Weiterentwicklung verschiedener theoretischer und methodischer Blickrichtungen entwickelte Perspektive, die als konzeptioneller Hintergrund für das Handeln in zahlreichen Feldern sozialer Arbeit dient. Sozialraumorientierung konzentriert sich auf den Alltag und das soziale Umfeld und akzeptiert alle Lebensformen. In der Werkstatt werden wir versuchen, Sozialraumorientierung als praktische Entwicklungsaufgabe „vor Ort" zu entwerfen. Im Sommersemester findet die Einführung in die theoretischen Grundlagen, Zielgruppen und die Methode des Themas statt. Zur Vertiefung werden Sie einen Themenbereich wählen und diesen in selbstständiger Gruppenarbeit mit meiner Unterstützung und Beratung bearbeiten. 5. Gruppe - Aner Soziale Arbeit war niemals und ist immer seltener nur Arbeit mit jungen Menschen! Schon heute stellen Menschen in der zweiten Lebenshälfte einen Großteil der AdressatInnen Sozialer Arbeit - nicht nur in der Sozialen Altenhilfe und im Gesundheitsbereich, sondern zunehmend auch in Feldern wie der Behindertenhilfe, der Paar- und Sexualberatung, der Suchtkrankenhilfe, in der Arbeit mit MigrantInnen usw. Diese Werkstatt konzentriert sich deshalb auf die Soziale Arbeit mit dieser Adressatengruppe. Im ersten Teil werden wir gemeinsam erkunden, was eigentlich Altern bedeutet, und uns der Praxis in den entsprechenden Arbeitsfeldern und Organisationen annähern. |