„Guter Praxis auf der Spur: Gesundheitliche Chancengleichheit fördern" Gesundheit und soziale Lage sind eng miteinander verbunden. Auch in Deutschland differieren Lebenserwartung und Erkrankungswahrscheinlichkeiten in Abhängigkeit vom Bildungsstand und der Arbeitsmarktzugehörigkeit sowie anderen Merkmalen sozialer Ungleichheit. Gesundheitspolitisch soll diesem Missstand im Rahmen des Kooperationsverbundes "Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten" begegnet werden (www.gesundheitliche-chancengleichheit.de). Der Kooperationsverbund wird maßgeblich durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung finanziert und durch eine Geschäftsstelle bei Gesundheit Berlin Brandenburg koordiniert. Über 50 Organisationen sind in dem Verbund zusammengeschlossen: von den Landesvereinigungen für Gesundheitsförderung, über die Ärzteverbände und diverse Krankenkassenverbände bis zur Bundesagentur für Arbeit und den Wohlfahrtsverbänden. Der Kooperationsverbund vertritt einen „Good-Practice"-Ansatz zur Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung, der derzeit zu vier Leitthemen - Kinder und Jugendliche, Arbeitslose, Ältere, Quartier - spezifiziert wird. Das Seminar wird eine aktive Rolle in diesem Konkretisierungsprozess übernehmen und ist somit durch einen engen Praxiskontakt, aktive Praxisforschung und direkte Verwertbarkeit der Ergebnisse gekennzeichnet. Die Seminargruppe wählt aus den zwölf Kriterien des „Good-Practice"-Ansatzes Bereiche aus (z.B. Niedrigschwelligkeit, Empowerment) und vertieft sie anschließend für einzelne Leitthemen, z.B. die Umsetzung niedrigschwelliger Arbeit mit Erwerbslosen oder die Ressourcenstärkung und Befähigung (Empowerment) von Bewohner/innen im Quartier. Als Produkt sollen Texte entstehen, die wesentliche Qualitätsmerkmale für die erfolgreiche Umsetzung der jeweiligen Good Practice-Kriterien beschreiben und exemplarische Beispiele vorstellen. Diese werden anschließend auf der Website des Kooperationsverbundes eingestellt und ggf. im Rahmen weiterer Publikationen genutzt. Als Grundlage für diese Seminararbeit werden sowohl die theoretischen Grundlagen aufgefrischt als auch der Kooperationsverbund und sein Good Practice-Verfahren vorgestellt. Es werden zudem vorhandene empirische Datenmaterialien ausgewertet und Interviews mit ausgewiesenen Good Practice-Projekten geführt. Das Seminar tagt ab dem 13.10. wöchentlich mit 3 SWS, während der Blockwoche und im Januar finden zwei Blockveranstaltung (je 6 SWS) statt. Zudem sind zwei Exkursionen mit je 4 SWS eingeplant: eine Fachtagung des Kooperationsverbundes und der Kongress Armut und Gesundheit am 9./10. März 2012.Verpasste Seminarblöcke werden über Ersatzleistungen ausgeglichen. Es wird den Teilnehmer/-innen angeboten, die Seminararbeit gemeinsam mit dem Praxispartner, Gesundheit Berlin Brandenburg, in Form eines kleinen Gutachtens zu bewerten, damit diese konkrete Praxisforschung für die eigene Bewerbungsmappe dokumentiert werden kann. Literaturhinweise/Links: BZgA (2010): Kriterien guter Praxis in der Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln. [abrufbar unter www.bzga.de] Kilian, H.; Brandes, S.; Lehmann, F. 2009: Der Good Practice-Ansatz des Kooperationsverbundes „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten", in: Kolip / Müller (Hrsg.): Qualität von Gesundheitsförderung und Prävention. Bern: Hans Huber, 97-114. Kooperationsverbund „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten": http://www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/good-practice Konkretisierung der Kriterien „Partizipation" und „Empowerment" in der Gesundheitsförderung mit Älteren: http://www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/gesundheitsfoerderung-bei-aelteren/gute-praxis/ Richter, M. und K. Hurrelmann (2006): Gesundheitliche Ungleichheit: Ausgangsfragen und Herausforderungen. Wiesbaden. S. 11-31 Termine am 24.11.2011 und 20.01.2012: Gesundheit Berlin Brandenburg, Friedrichstraße 231 |