Kommentar |
1. Praxisforschungswerkstatt „Gelingende Kindheit/en und Familienbilder Den Hintergrund dieser Werkstatt sollen bestehende gesellschaftliche, öffentliche wie private Konstruktionen von Leitbildern „gelingender Kindheiten", Bilder und Vorstellungen von „guter" Elternschaft, „guten" Kindergärten und „guten" Schulen bilden. Diese Leitbilder und Vorstellungen enthalten immer auch Handlungsanforderungen, die sich an Erzieher/Innen, Lehrer/Innen, sozialarbeiterische Fachkräfte, an Eltern und Kinder richten, und nicht selten werden besonders für Kinder (und Eltern) aus prekären sozialen Milieus und mit Migrationshintergrund - so genannte „Risikogruppen" - diese Aufforderungen zum Maßstab erhoben. Im Rahmen der Praxisforschungswerkstatt wollen wir Fragen nach offiziellen Leitbildern guter Kindheit und existierenden Vorstellungen von „gelingenden" Kindheiten bei verschiedenen Akteursgruppen und unter besonderer Berücksichtigung ungleichheits- und milieuspezifischer Aspekte nachgehen. Im Mittelpunkt steht dabei ausdrücklich der eigene Forschungsprozess der Studierenden, gerahmt durch einen - dem Werkstattprozess angepassten - Blick in aktuelle theoretische und empirische Diskurse der Kindheits-, Ungleichheits- und Familienforschung. Eine Rolle spielen dabei u.a. reflektierende Zugänge zu (eigenen) Familienbildern, Milieuvorstellungen und -begriffen sowie der kritische Blick auf aktuell vorliegende Annahmen und Erkenntnisse aus sozial-, politik- und erziehungswissenschaftlichen Zusammenhängen zu „Risikokindheiten", „Risikofamilien" und „Normalitätsdiskursen" sowie zum Themenbereich „Privatheit und Öffentlichkeit". Ausgehend von bereits bestehenden Praxiserfahrungen bzw. aus ihrer Neugier auf die Praxis sollen die Studierenden in dieser Werkstatt lernen, eigene Forschungsfragen im umrissenen Feld zu entwickeln und thematisch und methodisch umzusetzen. Die Offenheit für Ideen und Praxisbezüge der TeilnehmerInnen ist dabei ebenso wie die Offenheit für Themen und Methoden wegweisend. Das angestrebte Ziel ist es, das jede/r in dem gegebenen Zeitrahmen exemplarisch einen Forschungsprozess von der Formulierung der Fragestellung, der Recherche bereits vorhandener Erkenntnisse, Wahl der Erhebungsmethoden, Erhebung von Daten sowie deren Auswertung durchläuft. Das dritte Semester soll mit einer Präsentation der (Zwischen-)Ergebnisse abschließen. Es wird angestrebt, dass sich Studierende zur gegenseitigen Unterstützung in kleine Studiengruppen organisieren. |