Die Voraussetzung dafür, eine Forschungsfrage entwickeln zu können, ist das Wissen um die Möglichkeiten und Bedingungen von Erkenntnis. Was können wir erkennen? Welche Rolle spielen unsere Wahrnehmungsmöglichkeiten? Warum benötigen wir Methoden? Und was kann man mit einer bestimmten Methode herausbekommen? Interessanter Weise sind solche Fragen in philosophischen Tradition vor allem dann gestellt worden, wenn man gar nicht mehr so sicher war, was unser Wissen mit Wahrheit zu tun hat. Sinnestäuschungen, die Unbeweisbarkeit grundlegender Annahmen, die Schwierigkeit Gesetze für gesellschaftliche Abläufe zu erkennen, die Abhängigkeit des Wissens von der Sprache - dies sind und waren Anlässe erkenntnistheoretische Überlegungen anzustellen. Einige solcher Überlegungen sollen im Seminar diskutiert werden. Dabei werden solche Themen ausgewählt, die für praxisnahe sozialwissenschaftliche Forschung besonders interessant sind. In der Regel sollen Ausschnitte philosophischer Texte Grundlage der Diskussion sein. Mögliche Prüfungsleistung kann eine Hausarbeit oder ein argumentativer Essay zu einem Thema des Seminars sein. Aber auch die erkenntnistheoretische Reflexion eines eigenen Forschungsvorhabens ist eine mögliche Form der Prüfungsleistung. Einführende Literatur: Eberhard, Kurt (1987): Einführung in die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie; Stuttgart: Kohlhammer; SM-64 Popper, Karl R. (1995): Lesebuch, Tübingen: Mohr; PH-A-225 |