1. Gruppe - Stapf-Finé, Moukouli Vom 2. bis 11. Juli 2012 treffen sich Studierende aus ganz Europa an der ASH zur 17. European Summer. Die Summer School wird von Studierenden für Studierende organisiert. Als Thema haben wir die sozialen Auswirkungen der europäischen Wirtschaftskrise gewählt. Das Programm der Summer School enthält sowohl zahlreiche Gastvorträge und Workshops als auch Besuche von sozialen Projekten und Stadtführungen. Weitere Informationen wie das Programm und die Teilnahmebedingungen finden sich unter: http://www.socialeurope.de/home/summer-school.html Im Seminar wollen wir die Summer School thematisch und inhaltlich vorbereiten. Dazu gehören: - Thematische Aufbereitung der Workshops - Unterstützung der Leiterinnen der Workshops z.B. durch Protokollierung, Sitzungsführung, Hilfe bei der Präsentation - Da die Teilnehmerinnen der Summer School, wenn sie volle 5 ETCS erreichen wollen (statt 3 ETCS nur für die Teilnahme), ein Paper einreichen und während der Workshops präsentieren, werden die eingereichten Papiere besprochen und mit Korrekturhinweisen zurück geschickt. - Nach der Summer School ist ein Tagungsband mit Beiträgen der ReferentInnen geplant. Auch die Vorbereitungen hierfür werden im Seminar gemeinsam getroffen. Da die Teilnahme der SeminarteilnehmerInnen an der Summer School an den Tagen vom 2. bis 10. Juli vorgesehen ist, werden wir zu Beginn des Seminars über die Terminierung der Sitzungen noch einmal sprechen müssen. Denn ein wöchentlicher Rhythmus über das gesamte Semester würde den Rahmen sprengen. Vielmehr macht es Sinn, sich am Anfang des Semesters häufiger zu treffen und kurz vor Beginn der Summer School. 2. Gruppe - Tettschlag Transnationale Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten in der Sozialen Arbeit Die Gesellschaft gestaltet sich im Zuge der Globalisierung zunehmend netzwerkartig und quer zu herkömmlichen Grenzen. Diese Entwicklung kann als Herausforderung, aber auch als Chance begriffen werden, sozialen Verwerfungen kooperativ entgegen zu treten. Nimmt Soziale Arbeit diese Chance war? Wir wollen im Seminar zunächst gesellschaftliche und organisationale Strukturen analysieren, die sich zunehmend transnational gestalten und Kooperationen zwischen (professionellen) sozialen Akteuren fördern oder behindern können. Dabei bedienen wir uns sozialwissenschaftlicher Beschreibungsinstrumentarien (Theorien) die zu Rückschlüssen für unser Handeln in sozialarbeiterischen Kontexten führen. Im Zuge der Internationalisierung Sozialer Arbeit geraten transnational tätige NGOs, wie Hilfsorganisationen, in den Fokus unserer Disziplin und Profession. Dabei ist die strategische Ausrichtung in Richtung Vernetzung seit Ende der 1990er Jahre verstärkt zu beobachten. Das System der Entwicklungszusammenarbeit erscheint als ein Ermöglichungsraum für transnationale Netzwerke und als Organisationsfeld, in dem Sozialarbeiter aktiv werden können. Leistungsanforderungen: In der ersten Hälfte des Seminars erarbeiten wir uns theoretische Zugänge, weshalb die vorgeschlagenen Texte intensiv gelesen und reflektiert werden sollen. Es wird weiterhin kooperativ in Gruppen zur Anfertigung von Fallstudien zu thematischen NGO-Netzwerken gearbeitet. Diese können als Referat vorgetragen oder als Hausarbeit eingereicht werden. Erwerb von Credit Points: Referat (Gruppenarbeit) oder Hausarbeit (Einzel- oder Gruppenarbeit) Inhalt: I. Einführung: Transnationale Perspektiven auf das Soziale II. Theoretische Grundlagen für sozialarbeiterisches Handeln im transnationalen Raum a) Transnationale soziale Räume, soziale Netzwerke und Communities b) Netzwerke zwischen Organisationen (ökonomische + organisationssoziologische Perspektive) c) NGO-Netzwerke + Global Social Governance (policy-Perspektive) III. Entwicklungszusammenarbeit als Ermöglichungsfeld für soziale Arbeit - Historische Hintergründe und Legitimation
- Strukturen und Mechanismen
- Hilfsorganisationen, politische NGOs oder Dienstleister?
IV. Fallstudien: Transnationale NGO-Netzwerke Literatur: (wird in Auszügen bereitgestellt) Appel, A. (2009): Strategieentwicklung bei NGOs in der Entwicklungszusammenarbeit. VS Altvater, E./Brunnengräber, A./Haake, M. (2000): Vernetzt und Verstrickt. Nichtregierungsorganisationen als gesellschaftliche Produktivkraft. Westfälisches Dampfboot Djelic, M.-L./Quarck, S. (2010): Transnational Communities: Shaping global economic governance. Cambridge University Press Homfeldt, H.-G. (2011): Soziale Arbeit als Entwicklungszusammenarbeit. Schneider Homfeldt, H.-G./Schröer, W./Schweppe, C. (2007): Soziale Arbeit und Transnationalität: Herausforderungen eines spannungsreichen Bezugs. Juventa Kuhn, B. (2005): Entwicklungspolitik zwischen Markt und Staat. Möglichkeiten und Grenzen zivilgesellschaftlicher Organisationen. Campus Negi, N.J./Furman, R. (2010): Transnational Social Work Practice. Columbia Univ Pr Pries, L. (2008): Die Transnationalisierung der sozialen Welt. Suhrkamp 3. Gruppe - Langa Das Seminar richtet sich in erster Linie an Studierende, die praktische Methoden des Projektmanagements erlernen wollen. „Projekt" wird nicht als ein Finanzierungsinstrumentarium (was es durchaus auch ist) verstanden, sondern als einen sozialarbeiterisch relevanten methodischen Ansatz. Dabei spielen Partizipation, Analyse, Umsetzung, Budgetierung und Monitoring/ Evaluation eine wichtige Rolle. Elemente, die für die Soziale Arbeit i.S.v. Entwicklungshandeln von elementarer Bedeutung sind. Project Cycle Management (PCM) ist das strategische Vorgehensmodell, das besonders in der Entwicklungszusammenarbeit Standard ist und von beinahe allen Auftraggebern verlangt wird. Auch wenn PCM vor Allem in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit zum Einsatz kommt, so kann es doch für die sozialarbeiterische Handlungskompetenz und das persönliche Methodenrepertoire von großem Wert sein. Für die Soziale Arbeit wird in Zukunft zunehmend die Projektlogik relevant sein. Insofern macht es Sinn, ein für die Sozial Arbeit zugängliches Modell aus der Entwicklungszusammenarbeit, zu erlernen. Und sofern die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminar während ihres Praktikums in einem Projekt oder in einer Institution mit Projekten arbeiten, können sie dieses Wissen bereits in die Praxis umsetzen. Dokumentiert ist PCM u. A. in den so genannten Project Cycle Management Guidelines, die vom AidDeliveryMethods Helpdesk erstellt und gepflegt werden. Die letzte Version ist im März 2004 erschienen und auf der Website der europäischen Entwicklungshilfe (ec.europa.eu/development/, dort über das Information Center suchen) publiziert. Inhalt - Definitionen und Einführung zu Planungsmethoden
- Planung und Projektkreislauf (Project Cycle Management)
- Project Cycle Phasen: Situationsanalyse, Projektplanung, Durchführung und Monitoring, Evaluierung und Adaption
- Der Logical Framework Approach (LFA) und zielorientierte Projektplanung
- Stakeholder Analyse und Stakeholder Identifizierung
- Problemanalyse und Problem Tree
- Zielanalyse (Objectives analysis)
- Strategieanalyse (Alternatives Analysis)
- Die Projektmatrix (Logical Framework Matrix) und ihre Inhalte
- Annahmen und Risiken (external factors and assumptions)
- Verifizierbare Indikatoren und Quellen
- Die Vertikale Logik (The Intervention Logic)
Vorgehen Die Studierenden werden gehalten sich in Kleingruppen zusammenzufinden und dort mit Hilfe der seminaristischen Anleitung ein eigenes Projekt zu entwickeln. Dabei ist es unerheblich, ob dieses Projekt im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit steht. Die Gruppen- bzw. Teamdiskussionen werden über die moodle Plattform dokumentiert bzw. die Diskussionen können in eigens hierfür eingerichteten Diskussionsplattformen virtuell geführt werden. Die Pflichtlektüre besteht aus einem englisch-sprachigen Handbuch zu PCM. Dieses wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern über moodle digital zur Verfügung gestellt. Voraussetzungen für die Teilnahme Es wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein sehr hohes Maß an Selbststudium, Eigeninitiative erwartet. Die alleinige Teilnahme an den Seminarsitzungen ist für die Zielerreichung unzureichend! Da in so genannten Projektentwicklungsteams gearbeitet wird, wird von den Studierenden Kompromissbereitschaft, Diskussionsfreudigkeit, Kritikfähigkeit und Flexibilität erfordert. Dies sind Qualitäten, die für Projektmanagement unabdingbare Voraussetzungen sind. Außerdem wird erwartet, dass die Studierenden bereit sind englischsprachige Texte zu lesen. Leistungsnachweis Der Leistungsnachweis kann als Gruppenarbeit bewertet werden, aber auch als Einzelarbeit. Gegenstand der Bewertung wird das in der Gruppe oder in Einzelarbeit entwickelte Projekt, Analyseergebnisse und die so genannte Logical Framework Matrix zu dem selbst definierten und entwickelten Projekt, sowie evt. Präsentationen des Projekts sein. Eine Strukturierungsvorgabe wird im Seminar ausgegeben. Termine Das Seminar findet im wöchentlichen Rhythmus statt. Zu Gunsten von Rechercheeinheiten und Projektteamsitzungen können einzelne Sitzungen ausfallen. Dies wird im Laufe der Seminarentwicklung mit den Studierenden vereinbart. Methodologie Vorlesungen: Die Unterrichtsstunden bestehen aus einem praktischen und einem theoretischen Teil. Der Schwerpunkt wird auf Gesprächen und Diskussionen unter aktiver Beteiligung der Studenten liegen. Workshop und Fallstudie: Die Studenten werden eine Fallstudie abwickeln, die während des Unterrichts bearbeitet werden kann. Auf diese Weise können die Studenten praktische und theoretische Gesichtspunkte berücksichtigen. 4. Gruppe - Hamm „Interkulturelle Bildung in der Sozialen Arbeit" Es gibt im Kulturkreis der heutigen Menschheit kein Land mehr, das sich selbst genügt und ohne Beziehungen zu anderen bestehen kann. Die Länder sind von einander abhängig, in wirtschaftlicher, sozialer, geistig-sittlicher Beziehung. Die Welt ist kleiner geworden." Alice Salomon, in: Warum internationale Wohlfahrtspflege notwendig ist (1930). Die Globalisierungsprozesse in der Wirtschaft haben mit der Zielsetzung der Gestaltung eines gemeinsamen Europas eindeutige Prioritäten für die Sicherung des Wirtschaftsstandorts Deutschland gesetzt. Dem folgt nur zögerlich die Gestaltung des Sozialen in Deutschland auf dem Weg zu einem "Sozialen Europa". Eine zu einseitige Sicherung des "Wirtschaftsstandortes Deutschland", ohne eine entsprechende Sicherung des "Sozialstandortes Deutschland" widerspräche aber dem Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes. Die Gestaltung des Sozialen, als eine Kernaufgabe der Sozialen Berufe, muss daher diese europäische Perspektive einbeziehen. Dies beinhaltet auch eine Herausforderung zur Internationalisierung der Sozialen Arbeit. Im Zuge dieser Internationalisierung und um der Herausforderung des Zusammenwachens Europas und der „kulturellen Globalisierung" gewachsenzu sein, rücken Stichworte wie Interkulturalität und Interkulturelle Kompetenz als „Schlüsselkompetenzen" zunehmend in den Fokus der Sozialen Arbeit. In diesem Seminar soll eine kritische Annäherung an und Auseinandersetzung mit diesen Begrifflichkeiten geleistet werden. Dazu werden anfangs essentielle Begriffe wie Globalisierung, Menschenrechte,die Europäische Integration und die sogenannten Diversitykriterien thematisiert, um dann eine adäquate Einschätzung Interkultureller Bildung und Interkultureller Kompetenz leisten zu können. Der Seminarplan und Literaturhinweise werden zu Beginn des Seminars an die Studierenden ausgehändigt. |