Kommentar |
Seminar 1 - Zifonun Dass wir mit anderen Menschen zusammenleben, von ihnen lernen, mit ihnen streiten, arbeiten, U-Bahn fahren, sie lieben und kritisieren gehört zu den normalen Erfahrungen unseres alltäglichen Lebens. Die Soziologie macht es sich zur Aufgabe, hinter die Kulissen dieser Selbstverständlichkeiten zu schauen. Sie fragt nach den Regeln und Voraussetzungen gesellschaftlichen Lebens, nach den typischen Formen und dem historischen Wandel von Sozialität. Im Seminar werden wir uns mit den Schlüsselbegriffen vertraut machen, die die Soziologie verwendet um Gesellschaft zu verstehen und zu erklären. Den Anfang machen einige Übungen, die unsere soziologische Phantasie wecken sollen und uns das gesamte Semester über begleiten werden. Den Hauptteil der Veranstaltung nehmen dann u.a. die folgenden Begriffe ein, die im Seminar auf der Grundlage der Seminarlektüre erarbeitet werden: soziales Handeln, Norm und Abweichung, Rolle, Gruppe, Raum, Milieu, Netzwerk, Kultur, Wissen. Wir werden diese Konzepte zum einen genau definieren und ihre Reichweite bestimmen. Zum anderen werden wir sie auf Beispiele aus dem sozialen Alltag und der Berufspraxis der sozialen Arbeit beziehen und so ihren analytischen Wert testen. Im Rahmen der Lehrkooperation werden ausgewählte Begriffe des Seminars von Herrn Kniffki in der Werkstatt Arbeitsformen, Zielgruppen und Organisation auf ihre Brauchbarkeit mit dem Blickwinkel einer Internationalen Sozialer Arbeit überprüft und umgekehrt werden Handlungskontexte, die in der Werkstatt behandelt werden, im Seminar zur Diskussion der Begriffe herangezogen. Diese Lehrveranstaltung findet in Kooperation mit dem Institut für Transnationale und Transkulturelle Soziale Arbeit (http://www.itts-berlin.de/) statt. Die regelmäßige aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen wird vorausgesetzt. Prüfungsleistung: mündliche Prüfung. Seminar 2 - Hess Die Soziologie hinterfragt die Selbstverständlichkeiten unseres Alltags. Sie sucht nach Regeln und Bedingungen des sozialen Zusammenlebens, nach typischen Ausprägungen und dem Wandel der Gesellschaft. Im Seminar wollen wir uns über die Diskussion einiger zentraler soziologischer Schlüsselbegriffe ein Verständnis von Gesellschaft erarbeiten. Da es u.a. zur Aufgabe der Sozialen Arbeit gehört, soziale Gerechtigkeit zu fördern und Diskriminierung entgegen zu treten, liegt der Schwerpunkt des Seminars auf den verschiedenen Dimensionen sozialer Ungleichheit. Anhand von Beispielen aus dem sozialen Alltag und der Berufspraxis der sozialen Arbeit wird es auch darum gehen, die verschiedenen Begriffe auf ihren analytischen Wert hin zu prüfen. Die Bereitschaft zur intensiven Lektüre ausgewählter Texte sowie zur aktiven Beteiligung an Diskussionen ist Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar. Eine Prüfungsleistung wird über die Abgabe einer schriftlichen Arbeit erbracht (Hausarbeit, u.a.). Seminar 3 und 4 - Braun-Thürmann Migration, Diskriminierung, Gewalt, Sucht und andere psycho-soziale Probleme sind nicht nur Phänomene, mit denen sich die sozialarbeiterische Praxis auseinandersetzt. Derlei Probleme sind auch Forschungsthemen der Soziologie. Mit soziologischen Denkhaltungen, Methoden und Erkenntnissen können wir sowohl die Gesellschaft als Feld der Sozialarbeit als auch unser berufliches Handeln beobachten und erforschen. Sozialarbeit ist vielfach beeinflußt von Rollenerwartungen, Deutungsroutinen und Machtkonstellationen etc. Von daher gibt es mindestens zwei Gründe, sich in der Sozialarbeit mit Soziologie zu beschäftigen: Soziologisches Wissen trägt zum einen dazu bei, die Wirklichkeit aus der Perspektive der Klient/innen zu verstehen, und zum anderen - selbstreflexiv - die Wirklichkeit von Sozialarbeit selbst zum Gegenstand von Wissen zu machen. Folgende Ziele werden in diesem Kurs anvisiert: - Durch die Aneignung der soziologischen Grundbegriffe, wie z.B. soziales
- Handeln, Norm, Abweichung, Rolle, Geschlecht, Gruppe, Individuum, Identität, Kommunikation und Interaktion, Kultur, Integration, Globalisierung etc. soll es möglich werden, sich einen soziologisch reflektierten Zugang zur Sozialarbeit zu eröffnen.
- Die Einübung von soziologischen Denkweisen und Methoden soll uns in die Lage versetzen, gesellschaftliche Felder im Hinblick auf die Möglichkeiten und die Grenzen von sozialarbeiterischem Handeln zu analysieren.
Seminarorganisation Die regelmäßige Teilnahme an den Seminarsitzungen dient der wöchentlichen Übung. Die Lektüre deutsch- und insbesondere englischsprachiger Texte eröffnet uns 24 Stunden lang den barrierefreien Zugang zu neuem Wissen. Sowohl die Literatur als auch die eigene Projekt- und Forschungserfahrung ist Gegenstand von studentischen Seminarpräsentationen und -diskussionen. Des Weiteren kommen verschiedene Lehr- und Lernformen zum Einsatz: - Lehrvorträge des Dozenten
- Kleingruppenarbeit und Partnerarbeit zu ausgewählten Themen
- Gemeinsame Textinterpretation
- Diskussion von Problem-, Handlungs- und Situationsbeschreibungen
- Interaktionsanalysen
- Übungen
Alternativ zu diesem Kurs sei auf die Seminare von Prof. Dr. Dariuš Zifonun und Johanna Hess und eine weiteren Kurs von mir verwiesen. Literatur zur Einstimmung: Berger, P. L. (2011): Einladung zur Soziologie: Eine humanistische Perspektive: UTB GmbH (Uni-Taschenbücher). Biermann, B. (2004): Soziologie: Studienbuch für soziale Berufe: E. Reinhardt (Uni-Taschenbücher). Giddens, Anthony, Sociology, 2009, London, Polity; Auflage: 6. Auflage, Joas, H. (2007): Lehrbuch der Soziologie: Campus Verlag. |