Die Voraussetzung dafür, eine Forschungsfrage entwickeln zu können, ist das Wissen um die Möglichkeiten und Bedingungen von Erkenntnis. Was können wir erkennen? Welche Rolle spielen unsere Wahrnehmungsmöglichkeiten? Warum benötigen wir Methoden? Und was kann man mit einer bestimmten Methode herausbekommen? Interessanter Weise sind solche Fragen in der philosophischen Tradition vor allem dann gestellt worden, wenn Zweifel daran bestanden, was unser Wissen mit Wahrheit zu tun hat. Sinnestäuschungen, die Unbeweisbarkeit grundlegender Annahmen, die Schwierigkeit Gesetze für gesellschaftliche Abläufe zu erkennen, die Abhängigkeit des Wissens von der Sprache - dies sind und waren Anlässe dafür, erkenntnistheoretische Überlegungen anzustellen. Einige solcher Überlegungen sollen im Seminar diskutiert werden. Dabei werden solche Themen ausgewählt, die für praxisnahe sozialwissenschaftliche Forschung besonders interessant sind. In der Regel sind Ausschnitte philosophischer Texte Grundlage für die Diskussion. Prüfungsleistung (wahlweise in dieser oder einer anderen Wahlveranstaltung): Im Seminar Erkenntnistheorie kann dies eine Hausarbeit oder ein argumentativer Essay zu einem Thema des Seminars sein. Aber auch die erkenntnistheoretische Reflexion eines eigenen Forschungsvorhabens ist eine mögliche Form der Prüfungsleistung. Literatur: Popper, Karl R. (2004): Alles Leben ist Problemlösen - über Erkenntnis, Geschichte und Politik München: Piper |