1. und 2. Gruppe - Braun-Thürmann Weshalb und wie leben Menschen in Armut? Weshalb und wie entstehen Konflikte und wie können diese bewältigt werden? Weshalb und wie werden Menschen süchtig oder abhängig? All dies sind Fragen, die eine soziologisch ausgebildete Sozialarbeiter_in beschäftigen kann. Das Seminar will grundlegendes Wissen darüber vermitteln, wie die zukünftige Sozialarbeiter_in soziale Vorgänge beobachten und mit einigen Fachwörtern beschreiben kann. Die leitenden Fragen werden sein: Wie funktioniert zwischenmenschliches Handeln, Interaktion und Kommunikation? Auf diesem Grundverständnis aufbauend wird es dann möglich sein, soziale Probleme, wie Diskriminierung, Stigmatisierung, Ausschließung, Gewalt etc. zu beschreiben und zu analysieren. Durch die Lektüre und die Diskussion von Schlüsseltexten der soziologischen Forschung soll das Verständnis für soziale Prozesse und Situationen erweitert und vertieft werden. Neben der Lektüre und Diskussion (1) werden die Vermittlung von ethnografischen Methoden der Sozialforschung (2) und das Schreiben von wissenschaftlichen Texten (3) im Zentrum stehen. In den wöchentlichen Sitzungen und Workshops geht es unter anderem auch um die Vermittlung und Anwendung von praktischen Kompetenzen sozialer Kompetenz und Sozialforschung, die in späteren Semestern aufgegriffen und vertieft werden. Die Methodenkenntnisse werden u.a. an einem Workshop in der 1. Und 2. Blockwoche vermittelt. Im Laufe des Semesters werden die Student_innen eine kleine empirische Erhebung durchführen und diese soweit weiterentwickeln und mit Literatur ausbauen, dass am Ende der Vorlesungszeit eine 10-seitige Hausarbeit geschrieben sein wird. Die Teilnahme an diesem Seminar wird durch ein Einzelreferat (20 Minuten) und ein Verlaufsprotokoll einer Seminarsitzung bestätigt. Der benotete Leistungsnachweis erfolgt nach Abgabe der Hausarbeit und eines Sitzungsprotokolls. Literatur Goffman, Erving (1986): Interaktionsrituale: Über Verhalten in direkter Kommunikation: Suhrkamp Verlag GmbH (suhrkamp taschenbücher wissenschaft). Goffman, E.; Knoblauch, H.A (2001): Interaktion und Geschlecht: Campus Verlag GmbH (Campus Studium). Joas, H. (2007): Lehrbuch der Soziologie: Campus Verlag. Giddens, Anthony; Sutton, Philip W. (2013): Sociology. 7. ed. Cambridge: Polity Press Collins, Randall (2004): Interaction Ritual Chains: Princeton University Press (Princeton Studies in Cultural Sociology).
3. Gruppe - Erdem 4. Gruppe - Zifonun Dass wir mit anderen Menschen zusammenleben, von ihnen lernen, mit ihnen streiten, arbeiten, U-Bahn fahren, sie lieben und kritisieren gehört zu den normalen Erfahrungen unseres alltäglichen Lebens. Die Soziologie macht es sich zur Aufgabe, hinter die Kulissen dieser Selbstverständlichkeiten zu schauen. Sie fragt nach den Regeln und Voraussetzungen gesellschaftlichen Lebens, nach den typischen Formen und dem historischen Wandel von Sozialität. Im Seminar werden wir uns zum einen mit zentralen Theorien, zum anderen mit Schlüsselbegriffen vertraut machen, die die Soziologie verwendet um Gesellschaft zu verstehen und zu erklären. Den Anfang machen einige Übungen, die unsere soziologische Phantasie wecken sollen und uns das gesamte Semester über begleiten werden. Den Hauptteil der Veranstaltung nehmen dann u.a. die folgenden Begriffe ein, die im Seminar auf der Grundlage der Seminarlektüre erarbeitet werden: soziales Handeln, Interaktion, Norm und Abweichung, Rolle, Gruppe, Kultur, Wissen. Wir werden diese Konzepte zum einen genau definieren und ihre Reichweite bestimmen. Zum anderen werden wir sie auf Beispiele aus dem sozialen Alltag und der Berufspraxis der sozialen Arbeit beziehen und so ihren analytischen Wert testen. Schließlich wird das Seminar ausgewählte soziologische Theorien zu Rate ziehen, um die Schlüsselbegriffe zu kontextualisieren. Diese Lehrveranstaltung findet in Kooperation mit dem Institut für Transnationale und Transkulturelle Soziale Arbeit (http://www.itts-berlin.de/) statt. |