Gruppe 1 - Prasad, N.:
Im Rahmen des Seminars werden zunächst angelehnt an der Criticial Race Theory verschiedene wirkmächtige Rassismen in Deutschland erläutert. Es wird der Frage nachgegangen, was Rassismus eigentlich ist, bzw. wer in Deutschland wie davon betroffen ist um dann über rassistische Kontinuitäten in der Sozialen Arbeit - z.B. in Form von Kulturalisierungen – zu diskutieren.
Ein besonderer Schwerpunkt dieses Seminars wird auf eine kritische Auseinandersetzung mit hegemonial feministischen Akteurinnen liegen, die durch ihr Agieren sehr wirkmächtig (antimuslimischen) Rassismus unterstützen.
Gruppe 2 - Karpenstein, J.:
Möglichkeiten solidarischer Sozialer Arbeit mit jungen Geflüchteten
Unbegleitete minderjährige Geflüchtete, junge Volljährige, Kinder und Jugendliche, die im Familienkontext einreisen – mit welchen Lebensbedingungen, Herausforderungen, Ausschlüssen und Unterstützungsmöglichkeiten sind junge geflüchtete Menschen in ihrem Alltag konfrontiert?
Das Seminar blickt auf ein konkretes Praxisfeld der Sozialen Arbeit und setzt an der Lebensrealität junger Geflüchteter an. Hierfür ist eine rassismuskritische Hinterfragung rechtlicher, behördlicher und gesellschaftlicher Kategorisierungen sowie der sozialpädagogischen Praxis im System Jugendhilfe erforderlich.
Wie wird Solidarität und Empowerment in der Sozialen Arbeit mit jungen Geflüchteten realisierbar? Welche Allianzen zu politischen Kämpfen mit und für junge Geflüchtete sind denkbar und notwendig? Schließlich richten wir das Augenmerk auf spezifische Ausschlüsse und Mehrfachdiskriminierungen junger Geflüchteter: Welche Fallstricke ergeben sich etwa für junge Frauen und Mädchen sowie Transpersonen im Versorgungssystem für (unbegleitete) minderjährige Geflüchtete?
Gruppe 3 - Attia, I.:
Rassismus tritt u.a. in Formen auf, die nicht als solche erkannt werden, und in Kontexten, in denen er nicht vermutet wird. Verknüpft mit (vermeintlich) emanzipatorischen und kritischen Argumentationen kann Rassismus häufig erst durch seine historische und gesellschaftliche Analyse und in seinen Effekten nachvollzogen werden. Im Seminar werden wir uns mit verschiedenen Ebenen, Formen, Intersektionen und Effekten von Rassialisierungsprozessen beschäftigen und an aktuellen Beispielen rassistische Verstrickungen und Machtverhältnisse diskutieren. Exkursionen geben Einblicke in rassismuskritische Praxis.
Gruppe 4 - Keskinkilic, O.:
Antischwarzer Rassismus, Antisemitismus, antimuslimischer Rassismus - Historische Ursprünge, Funktionen und Beziehungen
Wie sind antischwarzer Rassismus, Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus historisch entstanden und wie drücken sie sich heute aus? Worin liegen die Gemeinsamkeiten, wo die Unterschiede rassistischer und antisemitischer Argumentationen? In diesem Seminar stehen die Entstehungsgeschichten von antischwarzen Rassismus, Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus, ihre Entwicklungen und Beziehungen zueinander im Fokus. Die Auseinandersetzung mit den jeweiligen Phänomen erfolgt intersektional mit Blick auf Gender, Sexualität, „Rasse”, Kultur und Religion. Klassiker der Postkolonialen Theorie genauso wie aktuelle Studien sowie künstlerische und aktivistische Perspektiven von Schwarzen, Jüdischen und Muslimischen Autor*innen bilden die Grundlage für die gemeinsame Diskussion und Reflektion. Die wöchentliche Lektüre von Texten wird vorausgesetzt. Hausarbeitsthemen werden mit dem Dozenten zeitnah abgesprochen und müssen sich im Sinne der intersektionalen Ausrichtung des Kurses auf mindestens zwei der behandelten Phänomene beziehen.
Gruppe 5 - Meißner, K.:
Worüber müssen wir reden, wenn wir von Rassismus sprechen? Ein Ziel des Seminars ist die Erarbeitung eines kritischen Rassismusverständnis, welches Rassismus und seine Verwobenheit mit anderen gewaltvollen Ungleichheitsstrukturen und die Effekte und Wirkweisen rassistischer Un_Ordnungen zusammendenkt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Theorien und Ansätzen der Kritischen Weißseinsforschung sowie ost/westdeutschen Migrationsgeschichten. Rassismus durchdringt und bedingt unsere Gesellschaft in vielfältigen Erscheinungsformen – er drück sich in Geschichte(n), Dingen, der Ordnung von Räumen und der Hervorbringung von Subjekten aus oder wird unwahrnehmbar gemacht. Im Seminar setzen wir uns mit den Grundlagen dieser Erscheinungsformen, ihren historischen Zusammenhängen und gegenwärtigen Effekten auseinander. Dabei gilt es, die unserem Alltagshandeln zugrunde liegenden gesellschaftlichen Normierungen, Wahrnehmungspraktiken und Ausgrenzungsformen kritisch auf ihre Bedeutung zur Stabilisierung von Machtverhältnissen zu analysieren und mögliche Interventionsstrategien zu diskutieren. Die wöchentliche Lektüre der Texte sowie deren Aufbereitung für eine aktive Mitarbeit und die Erstellung von Sitzungsprotokollen werden als Teilnahme vorausgesetzt. |