Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung bilden eine wichtige und wachsende Zielgruppe der Sozialen Arbeit. Im gesellschaftlichen Diskurs werden insbesondere geflüchtete Menschen oftmals viktimisiert, d.h. als Opfer konstruiert und in eine passive und besonders hilfsbedürftige Rolle gedrängt. Im Seminar soll ein Verständnis für diese Viktimisierungsprozesse, gesellschaftlich-strukturelle Ursachen und Machtasymmetrien vermittelt und ihre Wirkungen auf die Soziale Arbeit aufgezeigt werden. Daran anschließend werden Haltungen und Methoden diskutiert und gemeinsam erarbeitet, mit denen die Soziale Arbeit den „Viktimisierungseffekten” entgegenwirken kann: Wie kann man Menschen trotz der gesellschaftlichen Viktimisierung in ihrer Eigenständigkeit und „Agency” (Handlungsmächtigkeit) stärken? Wie können verborgene Kompetenzen und Ressourcen in der praktischen Arbeit anerkannt und gewertschätzt werden? Wo liegen die Chancen und evtl. auch Grenzen von Partizipation, Empowerment und der Stärkung von Selbstorganisation?
Themen
• Analyse des gesellschaftlichen „Flüchtlingsdiskurses”
• Viktimisierung in der Sozialen Arbeit – Schwerpunkt Flucht und Migration
• Machtasymmetrien in der Sozialen Arbeit mit Geflüchteten
• Gegenstrategien: Haltung, Empowerment, Förderung von Handlungsmächtigkeit (Agency) und Partizipation
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