Lilla

started her second semester in ergotherapy/physiotherapy in October. In the interview she talks about her initial apprehension, the good connection between students and teachers and about her excitement for Berlin.

 

Wie gefällt es Ihnen bisher an der ASH Berlin?

Ich  erinnere  mich  noch  gut  an  meinen ersten  Tag.  Auf  dem  Weg  zur  ersten Lehrveranstaltung hatte ich große Angst und fragte mich: Werden sie mich akzeptieren? Ich hatte viele positive Eindrücke während der Orientierungstage bekommen, aber trotzdem konnte ich mir kaum vorstellen, dass es wirklich so einfach für mich sein würde, mich an der ASH Berlin heimisch zu fühlen...  Als ich während dieser ersten Stunde genug Kraft gesammelt hatte und sagte, dass ich ganz neu bin, begrüßten mich alle Studierenden und auch die Dozentin so herzlich, dass dies für mich ein unglaublich schöner Moment wurde, den ich nie vergessen werde. Danach war alles schon viel einfacher. Ich wusste, dass ich in einer sehr guten Gemeinschaft gelandet war. Alle Dozent_innen haben mich unterstützt, und alles ausführlich erklärt, wenn ich etwas nicht verstanden hatte. Es war ein so schönes Gefühl, dass die anderen Studierenden sich dafür interessierten, wie ich mich hier fühle, wie ein Seminar in meiner Universität aussieht, was ich gerne in meiner Freizeit in Berlin mache usw. Und sie schrieben mir immer tolle Ideen auf, was ich unbedingt in Berlin besuchen sollte.

Welche Unterschiede haben Sie zwischen der Universität Pécs und der ASH Berlin festgestellt?

In meinem ungarischen Studium ist oft problematisch, dass wir nicht genug Zeit haben, einige Fragen oder Erklärungen zu besprechen. Wir müssen uns immer beeilen, bis zum Ende des Semesters das ganze Material durchzugehen. Bei uns hat man einfach keine Zeit, über ein interessantes Thema zusammen zu diskutieren oder Fragen zu stellen, wenn man etwas nicht verstanden hat. Ich spüre, dass die Studierenden an der ASH Berlin einen guten Kontakt zu den Dozent_innen haben. Bei uns gibt es das nicht. Und ich bin enttäuscht, dass meine Universität keine Schritte unternimmt, um das zu verbessern. Deswegen lohnt es sich für mich, an der ASH Berlin zu studieren.

Welche Themen im Physiotherapiestudium interessieren Sie an der ASH Berlin?

Ich versuche immer, mich für solche Kurse anzumelden, die ich an der ungarischen  Uni nicht habe. Ich finde es einfach toll, dass ich auf Deutsch die Themen hören kann, die mir meine Heimatuniversität nicht anbieten kann. Ich genieße es sehr, an der ASH Berlin zu studieren. Ich bin immer neugierig, wovon das nächste Seminar handeln wird.

Gibt es in Ungarn Unterschiede im Beruf als Physiotherapeut_in?

Meiner Meinung nach gibt es im Beruf keine richtigen Unterschiede.

In Deutschland ist eine Akademisierung der Physiotherapie noch nicht selbstverständlich. Wie ist das in Ungarn?

In Ungarn kann man Physiotherapie nur an der Universität studieren, es gibt keine andere Ausbildungsmöglichkeit um Physiotherapeut_in  zu  werden.  Nach vier Jahren Studium erhält man das staatlich anerkannte Bachelor-Diplom. Danach kann man sich auch für den Masterstudiengang bewerben.

Haben Sie bisher Kontakte zu anderen Studierenden aufnehmen können?

Natürlich! Ich habe viele neue Menschen aus vielen verschiedenen Kulturen und Ländern  kennengelernt.  Vor den Orientierungstagen konnte ich schon ganz viele neue Kontakte knüpfen, weil ich mich für einen Deutsch-Intensivkurs angemeldet hatte. Dort waren eine Menge anderer Erasmus-Studierender, und nach einem Monat hatte ich neue Freund_innen. Das beste an der ASH Berlin ist, dass man als Erasmus-Student_in mehrmals im Monat die Möglichkeit hat, an verschiedenen interessanten Programmen teilzunehmen und andere Studierende zu treffen. Dort habe ich immer gute Laune.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit in Berlin?

Das ist meine Lieblingsfrage! Ich habe schon viel Schönes erlebt und die kulturelle  Vielfalt  kennengelernt. Natürlich habe ich schon alle berühmten Sehenswürdigkeiten besichtigt. Die Stadt Berlin ist sehr einzigartig und vielseitig. Alle Bezirke und Stadtteile haben etwas Besonderes, an jeder Ecke kann ich etwas Interessantes finden. Ich gehe oft zu Flohmärkten, ich mache viele Ausflüge, ich mag es, neue Speisen auszuprobieren und an kulturellen Programmen/ Festen teilzunehmen.  Bisher ist mein Liebling der Karneval der Kulturen.

Die Fragen stellte Barbara Halstenberg und das Interview erschien in der Ausgabe 38/2019