Publikationen (Auswahl)

Aktuelle Forschungsprojekte

Dekoloniale Methodologien in der Sozialen Arbeit - Robel Afeworki Abay im Gespräch mit María do Mar Castro Varela und Dayana Lau

Methodologien, Theorien, Forschungen, Praxen und Curricula Sozialer Arbeit besitzen in vielerlei Hinsicht eine eurozentrische Ausrichtung, welche historisch-kolonial gewachsene Strukturen geopolitischer Machtverhältnisse zwischen dem globalen Norden und Süden verdecken. 

Vor diesem Hintergrund nehmen dekoloniale Theorien, Methodologien und Praxisansätze globale Machtverhältnisse und soziale Ungleichheiten, Rassismen, Diskriminierungs- und Stigmatisierungsprozesse kritisch in den Blick, welche in der Sozialen Arbeit nicht ausreichend berücksichtigt bzw. reflektiert werden. 

In diesem Zusammenhang beleuchtet das Open Access zugängliche Buch Decolonial Methodologies in Social Work u.a. folgende Fragen kritisch:

  • Welche kolonialen Verstrickungen lassen sich innerhalb der Methodologien Sozialer Arbeit erkennen?
  • Welche ethischen und geopolitischen Reflexionen sind notwendig, um diese kolonialen Kontinuitäten zu überwinden?
  • Wie können dekoloniale Methodologien in der Theoriebildung, Lehre, Forschung und Praxis Sozialer Arbeit verankert werden?
  • Welche Herausforderungen lassen sich dabei erkennen?

Ziel der Veranstaltung ist es, kritisch auszuloten, wie dekoloniale Theorien, Methodologien und Ansätze in der Sozialen Arbeit etabliert werden können. Die anschließende Diskussion bietet Möglichkeiten des Austausches im Sinne eines kritisch-reflexiven Denk- und Diskursraumes.

Die Veranstaltung findet am 12. Juni 2025 von 16:00 bis 18:00 Uhr im Audimax der Alice Salomon Hochschule Berlin statt. 

Naming the elephant in the room! Suggested entry points for advancing a decolonial lens for global health research contexts

The objectives of the project were:
To build a foundational understanding of coloniality and decolonial approaches in global health research,
To create a space for reflection and discussion on coloniality and decolonisation of global health, and
To build skills and capacities to develop a decolonial lens and allyship practice in global health research and institutional settings, generally and in Germany. 

Participants from Canada, Germany, Malaysia, Pakistan, Rwanda, South Africa and Uganda suggested the following entry points for addressing structural challenges of decolonisation and transnational cooperation in global health research: 

  • Mapping systematic challenges to advancing decolonisation approach in German research
  • Tackling resistance and push back against decolonial approaches in your work and institutions
  • Applying decolonial content into teaching
  • Integrating decolonial perspectives and approaches in research project design
  • Developing research projects that explore decolonial and equity considerations in German research grants 

Duration of the project: November 2022 – March 2023

For more information visit website of the German Alliance for Global Health Research: GLOHRA

Queere Geflüchtete (Qute): Zwischen überlebensstrategischer Resilienz und intersektionaler Vulnerabilität

Das Erkenntnisinteresse der empirischen Studie liegt erstens darin, subjektive Perspektiven von queeren Geflüchteten hinsichtlich ihrer Teilhabemöglichkeiten und Diskriminierungsrisiken sowie ihrer vielfältigen Bewältigungsstrategien, die sie im Umgang mit intersektionalen Diskriminierungen entwickeln, mithilfe von Fokusgruppendiskussionen, Shadowing, Photovoice und explorativ-qualitativen Interviews in einem partizipativen Forschungsprozess zu ermitteln und den aktuellen Diskurs über queere Geflüchtete in Deutschland zu erweitern. 

Queering Migration: Zweitens verfolgt die Studie das Ziel, die in den Disziplinen von Gender, Queer und Migration Studies vereinzelt vorliegenden theoretischen Überlegungen mit empirisch gewonnenen Erkenntnissen anhand einer intersektionalen Analyseheuristik zusammenzuführen, um somit zur Verbesserung der intersektionalen Lebensbedingungen von queeren Geflüchtete in Berlin beizutragen.

Partizipative Forschung: Während des gesamten Forschungsprozesses von Datenerhebung bis hin zu Auswertung und Präsentation der empirischen Ergebnisse werden die beteiligten Forschungspartner*innen ermutigt und unterstützt, ihre Perspektiven auf ihre Teilhabemöglichkeiten in verschiedenen Formen zu teilen.

Netzwerkarbeit: Drittens soll die Kooperation zwischen sozialen Trägern, Behörden, Institutionen, Selbstvertretungsorganisationen sowie Beratungs- und Anlaufstellen für queere Geflüchtete intersektional weiterentwickelt werden.

Gefördert durch “The Good Family Visiting Faculty Fellowship” an der Queen's University, Canada (Januar – September 2026) und durch die Nachwuchsförderung der Hans-Böckler-Stiftung (Oktober 2023 – September 2024).

Laufzeit des Projektes: Oktober 2023 – September 2026

Afro-diasporische Communities und Behinderung (AdiCoBe): Black dis/abled Power

AdiCoBe ist das erste Projekt von und für Menschen mit afrikanischen Wurzeln und Behinderungserfahrungen in Deutschland. Durch die gemeinsame Erarbeitung von Wünschen,  Perspektiven und Ressourcen der betroffenen Communities wollen wir das Bewusstsein über die eigenen intersektionalen Lebenssituationen langfristig stärken, Empowerment ermöglichen sowie die Partizipation in allen gesellschaftlichen Bereichen verbessern.

Projektleitung: Judy Gummich und Robel Afeworki Abay
BdB - Bund für Antidiskriminierungs- und Bildungsarbeit e.V., Berlin

Gefördert von aidFIVE gemeinnützige Gesellschaft mbH, Hamburg

Laufzeit des Projektes: September 2023 - August 2024

Mehr Informationen zum Projekt finden sich hier.

Partizipative Forschung: Reflexion und Zusammenarbeit mit BIPoC-Communities

  • Wie können der Feldzugang sowie die gemeinsamen Prozesse der Themenfindung, Erhebung und Auswertung der empirischen Daten gelingen?
  • Wie und in welchem Rahmen werden die eigene Voreingenommenheit, Positionalität und Standortgebundenheit der Forschenden im gesamten Forschungsprozess reflektiert?
  • Inwieweit lässt sich die Frage nach dem Ownership der Forschungsdaten adressieren, um bestimmte Formen des epistemischen Extraktivismus zu verhindern und sicherzustellen, dass die Forschungsergebnisse an die beteiligten Communities rückgekoppelt werden?

Mehr Informationen dazu finden sich hier.

Vita

  • 04/2025 - 03/2026: Gastprofessor für Disabilty Studies, Alice Salomon Hochschule Berlin
  • 10/2023 - 03/2025: Vertretungsprofessor für partizipative Ansätze in den Sozial- und Gesundheitswissenschaften, Alice Salomon Hochschule Berlin
  • 04/2023 bis 09/2023:  Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München, “Qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung”
  • 07/2020 bis 02/2021: Visiting Fellow at the Institute for Culture and Society, Western Sydney University, Australia
  • 11/2019 bis 06/2023:  Promotion am Institut für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Dissertationsthema:  Partizipative Forschung zur Diskriminierung und Teilhabe an Erwerbsarbeit von BIPoC mit Behinderungserfahrungen.
  • 10/2017 bis 03/2020:  Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialwesen der Universität Kassel bei Prof.‘in Dr. Manuela Westphal. Maßgebliche Mitwirkung in der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der partizipativen Forschungsstudie MiBeH (Migration und Behinderung in Hessen).
  • 10/2017 bis  09/2019:  Soziale Arbeit in interdisziplinärer Forschung und Praxis, M.A., Universität Kassel
  • 01/2016  bis  09/2016:  Sociology of Race and Ethnic Relations, Cardiff University, Wales, UK
  • 10/2014 bis 08/2017:  Soziale Arbeit, B.A., Universität Kassel
  • 10/2007 bis 09/2010:  Soziologie und Politikwissenschaften, B.A., Addis Ababa University, Äthiopien

Funktionen/Mitgliedschaften/Netzwerke

Lehre

Schwerpunkte

  • Soziologie der Behinderung und sozialer Ungleichheit
  • Migrationssoziologie
  • Intersektionen von Ableismus, Queerness und Rassismus
  • Postkoloniale Theorien und partizipative Ansätze in Lehre, Forschung und Praxis Sozialer Arbeit
  • Verkörperte Differenz und verschränkte Herrschaftsverhältnisse
  • Machtkritische und intersektionale Soziale Arbeit
  • Intersectional Disability Justice
  • Rassismuskritische und diversitätssensible Hochschulentwicklung

Aktuelle Lehrveranstaltungen

Forschung

Interessen und Schwerpunkte

  • Intersektionen von Ableismus und Rassismus
  • Partizipative Forschung
  • Queer Necropolitics: ​​​​​​Verwobenheiten von Queerness, Ableismus und Rassismus
  • Disability Studies & Critical Race Theory (DisCrit)
  • Imperiale Lebensweise: Verschränkungen von Gender, Klimakrise und Fluchtmigration 
  • Postkoloniale und dekoloniale Theorien
  • Agency, Resilienz und Vulnerabilität
  • Intersectional Disability Justice
  • Queere Identitäten zwischen Homonationalismus, umkämpfter Daseinsberechtigung und intersektionaler Widerstandspraxis

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