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Nr | T 11.23 |
Kursformat: | Zertifikatkurs |
Kursbeginn: | 01.09.2023 |
Informationsveranstaltung: | 22.06.2023: 17.00–19.00 Uhr Die Veranstaltung findet online statt. Bitte melden Sie sich unter zertifikatskurse@ash-berlin.eu an. Sie erhalten im Vorfeld einen Link zur Teilnahme. |
Seminarort: | Alice Salomon Hochschule Berlin; Module 5, 6, 8, 14 in Schönwalde-Glien, Modul 7 außerhalb, vereinzelt auch Samstage an anderen Orten, Modul 16 Seminarreise mit Übernachtung |
Bewerbungsfrist: | 08.07.2023 |
Tiere spielen im Laufe des Lebens vieler Menschen eine große Rolle. Sie sind Familienmitglieder, Spielgefährt_innen und Begleiter_innen, die dabei unterstützen, den Alltag zu strukturieren, die Freude und Nähe vermitteln, als konstante Bezugspunkte im Leben Halt bieten und gerade in Krisensituationen helfen können. Immer mehr Professionelle in verschiedensten psychosozialen, medizinischen oder pädagogischen Einrichtungen sind von den Wirkpotenzialen von Mensch-Tier-Begegnungen überzeugt und binden Tiere in unterschiedlicher Weise in ihre alltägliche Arbeit ein. Auch wenn der Forschungsstand noch Lücken aufweist, zeigen doch immer mehr wissenschaftliche Studien, dass die Arbeit mit Tieren unter bestimmten Voraussetzungen vielfältige bio-psycho-soziale Effekte auslösen kann. Wissenschaftliche Hintergründe, biologische und psychologische Grundlagen tiergestützter Interventionen und aktuelle Forschungsergebnisse werden im Kurs erläutert und diskutiert. Zudem lernen die Teilnehmer_innen zentrale internationale Organisationen und Akteure (u. a. ISAAT, IAHAIO) sowie entsprechende Leitlinien und Qualitätsstandards tiergestützter Arbeit kennen.
Evaluationsmethoden, ethische Aspekte, Tierverhalten und Tierschutz sowie organisatorisch-rechtliche Rahmenbedingungen (u. a. Hygienerichtlinien, relevante Gesetze und Verordnungen) sind weitere zentrale Inhalte. Mehrere stark praxisorientierte Module vermitteln wichtige Kompetenzen zur effektiven Planung und Durchführung von tiergestützter Arbeit mit verschiedenen Tierarten (u. a. Hunde, Katzen, Kleintiere, Pferde) und Zielgruppen (z. B. Kinder, Jugendliche, Erwachsene, ältere Menschen, Klient_innen mit psychischen oder physischen Beeinträchtigungen) in verschiedenen Tätigkeitsfeldern (u. a. Kindertagesstätte, Schule, offene Kinder- und Jugendarbeit, Psychotherapie, Strafvollzug).
Der Kurs legt dabei einen besonderen Fokus auf die Wahrung von Tierwohl und Tierschutz innerhalb tiergestützter Interventionen. Die „Funktion“ des Tieres in tiergestützten Interventionen wird aus verschiedenen Blickwinkeln eingeordnet und die eigene Rolle als Fachkraft reflektiert. Ein tierschutzgerechter Umgang und Einsatz der Tiere, insbesondere von Hunden, in verschiedenen Settings und mit unterschiedlichen Zielgruppen, wird kritisch diskutiert. Der Schwerpunkt in diesem Kurs liegt dabei auf der Arbeit mit Hunden. Die Teilnehmer_innen lernen, den Einbezug von Tieren in ihre therapeutische oder pädagogische Tätigkeit professionell zu konzipieren und dabei die Rechte und Bedürfnisse der Tiere zu wahren.
Eine spezifische und praktische Ausbildung des Hundes, etwa zum Therapiebegleithund, ist nicht inbegriffen. Im Kurs werden also keine einzelnen Teams von Pädagog_in/Therapeut_in und eigenem Hund für die gemeinsame Arbeit qualifiziert. Es handelt sich vielmehr um eine pädagogische Zusatzausbildung zukünftiger Fachkräfte für tiergestützte Interventionen. Die Teilnehmer_innen erwerben notwendige Kompetenzen, um tiergestützte Projekte mit verschiedenen Tierarten selbstständig professionell planen und durchführen zu können.
Dieser Kurs wurde durch die International Society for Animal Assisted Therapy (ISAAT) überprüft und genehmigt und wird nach deren Standards durchgeführt. Weitere Informationen zur Anerkennung finden Sie hier: www.aat-isaat.org.
Die Teilnehmer_innen:
- kennen die Grundlagen der Mensch-Tier-Kommunikation sowie theoretische Erklärungsmodelle der somatischen, sozialen und psychologischen Effekte von tiergestützten Aktivitäten, tiergestützter Pädagogik und Therapie.
- kennen verschiedene Methoden der pädagogischen und therapeutischen Arbeit (v. a. mit Hunden und Kleintieren) in verschiedenen Praxisfeldern.
- sind in der Lage, unter ethischen Gesichtspunkten tiergestützt und tiergeschützt zu arbeiten.
- können bei der Ausübung ihres Berufes professionell Tiere einbeziehen.
- können die eigene Rolle als Fachkraft und die damit verbundenen Anforderungen und Verantwortlichkeiten der tiergestützten Arbeit in der Triade Fachkraft – Tier – Klient_in kritisch reflektieren.
- sind in der Lage, in unterschiedlichen Settings und verschiedenen Rahmenbedingungen tiergestützte Arbeit anzuwenden und zu realisieren.
- kennen Hygiene-Standards.
- kennen Symptome von Stress, Krankheitsanzeichen und Unwohlsein beim Hund.
- kennen rechtliche Vorschriften zur Haltung, Anmeldung, gesundheitlichen Überwachung sowie zum Transport und gewerblichen Einsatz von Heim- und Nutztieren.
- können Potenziale und Grenzen tiergestützter Arbeit reflektieren und kritisch am aktuellen Fachdiskurs teilnehmen.
Insgesamt 600 Ustd. (450 Stunden)
270 Ustd (202,5 Stunden) Präsenzlehrveranstaltungen (siehe Curriculum)
80 Ustd. (60 Stunden) Praktikum/Hospitation
100 Ustd. (75 Stunden) Abschlussarbeit
150 Ustd. (112,5 Stunden) Selbstlernzeitent (Vorbereitung, Nacharbeit, Erstellung einer Abschlussarbeit)
T 11.23.01 - Theoretische Grundlagen
Termin: | 01.09.-02.09.2023 |
Beschreibung: | - Einführung und Vorstellung des Kurses - Gruppenfindung - Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens - TGI in Wissenschaft und Forschung |
T 11.23.02 - Theoretische Grundlagen (online)
Termin: | 06.10. und 04.11.2023 (online) |
Beschreibung: | -"Berliner Schnauzen" - Ein Einblick in die Konzeption und Evaluation eines hundegestützten Interventionsprogramms - (Neuro-)biologische Grundlagen |
T 11.23.03 - Theoretische Grundlagen
Termin: | 17.11.-18.11.2023 |
Beschreibung: | - Definitionen, Standards, Formen, Methoden - Ethische Aspekte der TGI - Qualitätsmanagement Teil 1 - TGI im Strafvollzug |
T 11.23.04 - Theoretische Grundlagen
Termin: | 15.12.-16.12.2023 (online) |
Beschreibung: | - Einführung Tierschutz und Mensch-Hund-Kommunikation - Psychologische Grundlagen |
T 11.23.05 - Tierverhalten, Tierwohl, Tierschutz
Termin: | 26.01.-27.01.2024 |
Beschreibung: | - Hundeverhalten (Domestikation, Rasseeigenschaften, Körpersprache und Kommunikation bei Hunden) - Tierschutzgesetz und Tierschutzverordnungen - Hundeverhalten (Anschaffung, Züchterauswahl, Aufzucht) - Umsetzung des Tierschutzgesetzes auf verschiedene Tierarten - Hundeverhalten (Stress- und Angstverhalten, Umgang mit Stress im Einsatz, Strategien um den Hund zu entspannen) |
T 11.23.06 - Tierverhalten, Tierwohl, Tierschutz
Termin: | 16.02.-17.02.2024 |
Beschreibung: | - Hundeverhalten (Beziehung Hund-Mensch, Kommunikationsprobleme, Rangordnung) - Umgang mit Tieren über Rangordnung und Körpersprache - Übungen zur Körpersprache - Grundlagen des Trainings ohne Körpersprache (Lerntheorie) - Anatomie, Physiologie, Pathologie, Grundlagen der Ernährung - Hundeverhalten (Aggressionsverhalten und aggressive Körpersprache erkennen) - Vorbereitung für die Einschätzung zur Eignung als Besuchsbegleithund |
T 11.23.07 - Erst-Verhaltenseinschätzung der eigenen Hunde/Clickern ohne Hund
Termin: | 15.03.-16.03.2024 |
T 11.23.08 - Tierverhalten, Tierwohl, Tierschutz
Termin: | 12.04.-13.04.2024 |
Beschreibung: | - Qualitätsmanagment (Teil 2) - Nachbereitung der Verhaltenseinschätzung zum Besuchsbegleithund - Hundeverhalten (Ursachen von Aggressionsverhalten, Umgang mit Aggression, Ursachen verändern durch einfache Verhaltenstherapie) - Lernen beim Hund, Trainingsaufbau und Clickern - Praktisches Arbeiten mit Tieren |
T 11.23.09 - Konzeptentwicklung und Durchführung tiergestützter Interventionen
Termin: | 24.05.-25.05.2024 |
Beschreibung: | - Konzeptentwicklung - Sensibler Umgang mit Tieren: Tellington Ttouch |
T 11.23.10 - Konzeptentwicklung und Durchführung tiergestützter Interventionen
Termin: | 14.06.-15.06.2024 |
Beschreibung: | - Schul- und Lesehunde - Tiergestützte Intervention mit Pferden |
T 11.23.11 - Konzeptentwicklung und Durchführung tiergestützter Interventionen
Termin: | 12.07.-13.07.2024 |
Beschreibung: | - Hunde in der offenen Kinder- und Jugendarbeit - Waldpädagogik - Tiergestützte Interventionen mit Kleintieren am Beispiel eines Projekts mit Kaninchen |
T 11.23.12 - Konzeptentwicklung und Durchführung tiergestützter Interventionen
Termin: | 06.09.-07.09.2024 |
Beschreibung: | - Konzeptentwicklung - Tiergestützte Traumatherapie - Qualitätsmanagment (Teil 3) |
T 11.23.13 - Konzeptentwicklung und Durchführung tiergestützter Interventionen
Termin: | 11.10.-12.10.2024 |
Beschreibung: | - Ethik - Betriebswirtschaftliche Grundlagen - Evaluation/Qualitätsmanagement |
T 11.23.14 - Tierverhalten, Tierwohl, Tierschutz
Termin: | 08.11.-09.11.2024 |
Beschreibung: | - Hundeverhalten (Jagdverhalten) - Übungen zu Problemen im Einsatz - Grundlagen Krankheitserreger, Tiergesundheit, Zoonosen, Tierseuchen, rechtliche Regelungen, Desinfektion - Hygiene und Hygienevorschriften - Schmerzerkennung und Erste Hilfe beim Hund |
T 11.23.15 - Tierverhalten, Tierwohl, Tierschutz; Reflexion der Rolle als Fachkraft
Termin: | 06.12.-07.12.2024 |
Beschreibung: | - Katzen in tiergestützten Interventionen - Reflexion zu den Kursinhalten, der eigenen Entwicklung und Haltung |
T 11.23.16 - Abschlusskolloquium
Termin: | 14.02.-15.02.2025 |
Beschreibung: | - Präsentation der Abschlussarbeiten |
Wissenschaftliche Leitung | Prof. Dr. Sandra Wesenberg Dipl. Pädagogin |
Kursleitung | Annett Eckloff Sozialarbeiterin (B. A.), Praxisforschung in Sozialer Arbeit und Pädagogik (M. A.), Fachkraft für tiergestützte Therapie, Pädagogik und Fördermaßnahme |
Kursleitung | Christiane Friese Dipl. Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin, Fachkraft für tiergestützte Pädagogik |
Lehr- und Lernmethoden | Theoretische Inputs, Literaturstudium, praktische Übungen, Gruppenarbeit, Hospitation, Präsentation |
Seminarzeiten | Fr: 14.00–19.00 Uhr, Sa: 10.00–18.30 Uhr |
Zielgruppe | 1. Hochschulabschluss, insbesondere in den Bereichen Soziale Arbeit, Gesundheit, Bildung und Erziehung, Psychologie, (Veterinär-)Medizin 2. In der Regel Praxiserfahrung in sozialen, gesundheitlichen und/oder Bildungsbereichen 3. Darüber hinaus Zulassungen nach Einzelfallprüfungen möglich |
Abschluss | Die ASH vergibt das Hochschulzertifikat „Fachkraft für tiergestützte Therapie, Pädagogik und Fördermaßnahmen im Sozial- und Gesundheitswesen“, wenn folgende Kriterien erfüllt sind: - Teilnahme an allen Terminen - Abschlussarbeit - Präsentation der Abschlussarbeit im Kolloquium - 60 Stunden Hospitation/Praktikum in einer Einrichtung für tiergestützte Interventionen |
ECTS-Credits | Der erfolgreiche Abschluss dieses Zertifikatskurses entspricht 15 ECTS-Credits. Deren mögliche Anrechenbarkeit auf einen postgradualen Studiengang ist an den Nachweis eines Hochschulabschlusses gebunden. |
Bewerbung | Bitte bewerben Sie sich schriftlich mit dem Bewerbungsformular und dem Fragebogen: https://www.ash-berlin.eu/fileadmin/Daten/Zentrum-fuer-Weiterbildung/Anmeldeformulare/Fragebogen_f%C3%BCr_Bewerber_innen_T6.pdf |
Ansprechpartner_in |
Marianne Schäfer marianne.schaefer@ash-berlin.eu Tel.: 030/99 245 - 353 |