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MADRIC

IT-gestütztes Monitoring von unerwünschten Arzneimittelwirkungen in der stationären Altenpflege

Projektlaufzeit: 01.11.2012 bis 31.01.2014

Projektleitung: Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann

Projektmitarbeiter_innen: Johannes Gräske, Dipl. Pflegewirt (FH), Projektkoordinator Andreas Worch, Dipl. Pflegwirt (FH)Annika Schmidt, BSc. Gesundheits- und Pflegemanagement

Beteiligte Kooperationspartner_innen:

  • AOK Nordost
  • ID - Information und Dokumentation im Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA
  • n3 - Firma Dr. Nagel


Zusammenfassung:
Mit der Zunahme des Anteils älterer und hochaltriger Personen in der Gesellschaft wird die Frage nach den Versorgungserfordernissen für ältere Menschen und dem entstehenden Hilfe- und Pflegebedarf zunehmend wichtig, insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt der angemessenen Versorgung von Menschen mit demenziellen Erkrankungen. Das Thema unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) aufgrund von Polypharmazie rückt dabei zunehmend in den Fokus der Versorgung. Die Themen Multimedikation und UAW bei älteren Menschen werden in Deutschland erst seit kurzem systematisch erarbeitet. Sie sind in der Pflege und Betreuung älterer Menschen, insbesondere in der stationären Langzeitpflege, ein vernachlässigtes Phänomen. Die internationale Forschungslage weist darauf hin, dass UAW sehr vielfältig sind, die Lebensqualität reduzieren, die Progression von Pflegebedürftigkeit stärken und gar zum Tod führen können.
Gegenstand des Vorhabens ist die Evaluation eines IT-gestützten Monitoring-Systems zur Vermeidung von UAW in der stationären Langezeitversorgung älterer Menschen mit Pflegebedarf und/oder Demenz. Ziel des geplanten Modellprojektes ist die Wahrung und Steigerung der Lebensqualität Betroffener sowie die (Sekundär- und Tertiär-) Prävention von zunehmenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Das vorgesehene Vorhaben besteht aus folgenden Teilen:

A. Implementation eines IT-gestützten Monitoring-Systems für die Arzneimittelgabe in einer stationären Langzeitpflegeeinrichtung des „Berliner Modells“ unter Einbezug relevanter Berufsgruppen, wie betreuende Pflegekräfte und behandelnde Ärzte/Ärztinnen, mit der Zielsetzung der Vermeidung von UAW.

B. Evaluation der Wirksamkeit des IT-gestützten Monitoring-Systems für die Arzneimittelgabe anhand von bewohnerbezogenen Outcomeparametern aus den Bereichen Lebensqualität und dem Erhalt körperlicher und psychosozialer Gesundheit sowie sozialer Teilhabe. Die Evaluation erfolgt im Rahmen einer prospektiven Längsschnittstudie mit Kontrollgruppendesign.

C. Benchmarking der teilnehmenden stationären Langzeitpflegeeinrichtungen im Vergleich zu allen stationären Langzeitpflegeeinrichtungen im Berliner Modell anhand ausgewählter Outcomeparameter zur Charakterisierung der gesundheitlichen und sozialen Versorgung mit der Zielsetzung, eine mögliche zukünftige Qualitätsverbesserung durch die Intervention abschätzen zu können.
Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen mit Pflegebedarf und/oder Demenz. Durch die Vermeidung von UAW werden zudem Einsparungen im pflegerisch/medizinischen Versorgungsbereich möglich, da Folgen wie z. B. Stürze und Krankenhauseinweisungen vermindert werden können. Die erzielten Ergebnisse können zudem für spätere, darauf aufbauende Forschungs- und Entwicklungsansätze genutzt werden und die Grundlage für eine bundesweite Generalisierbarkeit von Qualitätsweiterentwicklungs- und -sicherungskonzepten in Bezug auf UAW in stationären Langzeitpflegeeinrichtungen bilden. Das Projekt trägt damit entscheidend zur Erforschung der Versorgungssituation von pflegebedürftigen Menschen und nachhaltig zur Verbesserung ihrer gesundheitlichen Versorgung bei.

Mittelgeber_in: GKV-Spitzenverband Modellprojekt nach §8 Abs. 3 SGB XI

Kontakt:

Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann, wolf-ostermann@ avoid-unrequested-mailsash-berlin.eu 
Johannes Gräske, graeske@ avoid-unrequested-mailsash-berlin.eu  

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