PROREF (PH-LENS Teilprojekt)
Analyse kontextueller Faktoren und Faktoren des Gesundheitssystems auf die Versorgung geflüchteter Frauen in Schwangerschaft und Geburt
Projektlaufzeit: 01.11.2019 bis 31.10.2022
Projektleitung: Prof. Dr. Theda Borde (ASH Berlin) , Prof. Dr. Matthias David (Charité – Universitätsmedizin Berlin)
Projektmitarbeiter_innen: Martha Engelhardt (ASH), Louise Teschemacher (Charité)
Kooperationspartner_innen:
Zusammenfassung:
Das Teilprojekt PROREF ist ein Kooperationsprojekt der ASH Berlin und der Charité Berlin. Es gehört zu der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsgruppe „Fluchtmigration nach Deutschland:
ein „Vergrößerungsglas“ für umfassendere Herausforderungen im Bereich Public Health“ (PH-LENS). Die Forschungsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, gesundheitliche Ungleichheiten am Beispiel der Gesundheit geflüchteter Menschen zu identifizieren, um so das Gesundheitssystem für möglicherweise benachteiligte Gruppen und dadurch auch für alle Menschen in Deutschland besser gestalten zu können.
PROREF untersucht, ob und auf welche Weise die gesundheitliche Versorgung auf die Bedürfnisse von geflüchteten Frauen rund um Schwangerschaft und Geburt eingestellt ist. Hierfür werden zum einen Mütter in drei Bundesländern (Brandenburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen) zu ihren Erfahrungen vor, während und nach der Geburt befragt. Diese Erfahrungen werden hinsichtlich kontextueller Faktoren (z.B. Wohnregion, Art der Unterbringung, Verfügbarkeit von privaten und sozialen Netzwerken, Zugang zu Gesundheitsinformationen) analysiert. Zum anderen werden Mütter (mit und ohne Fluchterfahrung) nach der Geburt in drei Berliner Geburtskliniken zur erlebten Qualität der geburtshilflichen Versorgung und zu möglichen Zugangsbarrieren befragt. Diese Ergebnisse werden mit den perinatalen Prozess- und Ergebnisdaten, die routinemäßig in den Geburtskliniken erfasst werden, zusammengeführt. Die Perspektive der Mütter wird durch Interviews mit Fachkräften, die in der Versorgung und Betreuung von Frauen im Kontext von Schwangerschaft und Geburt tätig sind, ergänzt. Es werden Sozialarbeiter_innen in Gemeinschaftsunterkünften und im Öffentlichen Gesundheitsdienst, Hebammen, Familienhebammen sowie niedergelassene und in Kliniken tätige Frauenärzt_innen in den drei Bundesländern Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen befragt. In der letzten Projektphase wird PROREF realisierbare und nachhaltige Strategien entwickeln, um die Reaktionsfähigkeit des Gesundheitssystems auf Diversität zu erhöhen.
Mittelgeber_in: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Schlagworte: geflüchtete Frauen, Schwangerschaft, Geburt, Versorgung, PROREF
Kontakt:
Prof. Dr. Theda Borde
Professorin für Sozialmedizinische/ medizinsoziologische Grundlagen der Sozialen Arbeit, Public Health i.R.