IOEP - Interner Organisationsentwicklungsprozess Diversität
Der Interne Organisationsentwicklungsprozess (IOEP) der ASH Berlin setzt sich systematisch mit rassistischen, ableistischen und anderen diskriminierenden Strukturen an der Hochschule auseinander. Ziel ist es, gemeinsam eine machtkritische, diskriminierungssensible und inklusive Hochschule zu gestalten.
Der Prozess gliederte sich in drei zentrale Handlungsfelder: Kultur, Struktur und Strategie, jeweils mit begleitenden Arbeitsgruppen, die konkrete Veränderungsvorhaben angestoßen haben. Dazu zählen unter anderem diskriminierungskritische Überarbeitungen von Ordnungen, die Entwicklung neuer Sensibilisierungsformate und Empfehlungen zur nachhaltigen Verankerung von diversitätsorientierten Maßnahmen.
Am 19. Juni 2025 fand das gemeinsame Abschlusstreffen mit allen Beteiligten und Prozessinitiator*innen statt. Die Ergebnisse des IOEP fließen unmittelbar in das derzeit entstehende Diversity-Konzept der ASH Berlin ein.
Aktuelle Entwicklungen
Das Berliner Hochschulgesetz (§5b Abs. 2) sieht vor, dass jede Hochschule ein Konzept für Antidiskriminierung und Diversität entwickelt. Eine Diversity-Strategie bietet die Möglichkeit bereits getätigte diskriminierungskritische Unternehmungen festzuhalten, weitere Maßnahmen zu planen und Herausforderungen zu analysieren.
An der ASH Berlin wurde zur Vorbereitung für die Strategie eine Bedarfsanalyse vorgenommen, die eine Schwerpunktsetzung auf rassismus- und ableismuskritische Perspektiven und Maßnahmen ergab. Um diesen Fokus umfassend zu bearbeiten, wurde sich gegen eine Auditierung mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. entschieden, sondern BQN - Zentrum für Diversitätskompetenz e.V., aufgrund ihrer machtkritischen Perspektiven zu den Schwerpunkten, als externe Begleitung gewählt. Seit November 2023 wird die ASH Berlin nun von BQN begleitet.
Diversity-Konzept:
- Hochschulweite Werkstattgespräche und Auswertung zwischen Januar und April 2025
- Strategie Workshop mit BQN mit anschließender Schreibphase
- Revision des Strategieentwurfes von einzelnen Akteur*innen an der ASH Berlin im Juni 2025
- Fertigstellung bis Herbst 2025
Überprüfung des Berufungsverfahrens:
- Erstellung einer Prozessübersicht
- Überarbeitung der Berufungsordnung
- Überarbeitung der Ausschreibungstexte
- Anpassung des Leitfadens und der Handreichungen
Organisationskultur:
- Schwerpunktsetzung auf "Sensibilisierung von Lehrenden für diskriminierungskritische und diversitätssensible Sprache und Kommunikation“
- Fundus an Material für Lehrende
- Aufgenommene Kurzgespräche als Angebot für Lehrende
Der IOEP wird von BQN – Zentrum für Diversitätskompetenz begleitet. BQN setzt sich für den Abbau struktureller Ungerechtigkeit und Diskriminierung ein. Deshalb unterstützen sie öffentliche, privatwirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Organisationen dabei, eine diskriminierungskritische und diversitätsorientierte Haltung zu entwickeln und inklusiver zu werden.
Arbeitsgruppen: „Wie arbeiten wir?“
Die Prozessgruppe übersieht den IOEP und führt die einzelnen Prozesse zusammen. Sie besteht aus unterschiedlichen Expertisen und Perspektiven und umfasst Personen mit Entscheidungsmandaten. Die Prozessgruppe trifft sich etwa einmal im Monat. Einzelne Mitglieder sind zudem in anderen Untergruppen aktiv.
Im Rahmen des Handlungsfeldes Kultur wird die diskriminierungskritische (Weiter)entwicklung der Organisationskultur als solche thematisiert. Hierfür arbeitet eine Arbeitsgruppe mit rund zwölf Personen an dem Ziel, diskriminierungskritische und diversitätssensible Kommunikations- und Anerkennungskultur an der ASH aufzubauen. Dabei werden sich „unsichtbare“, „zufällige“ und „informelle“ Praxen gewidmet.
Es entsteht ein Fundus an Materialien, der Lehrenden bereitgestellt wird. Des Weiteren werden Kurzgespräche zum Leitbild Lernen und Lehren, zu Fehlerfreundlichkeit und zum barrierearmen Umgang mit Moodle geführt und ebenfalls Lehrenden bereitgestellt.
Die AG trifft sich etwa einmal im Monat und arbeitet statusübergreifend.
Des Weiteren werden das Berufungsverfahren machtkritisch geprüft. Dabei werden strukturelle Ausschlüsse und Herausforderungen des Verfahrens - v. a. im Hinblick auf Rassismus und Ableismus - betrachtet und die Berufungsordnung sowie der Leitfaden überarbeitet. Die AG trifft sich etwa einmal im Monat.
Im Laufe des IOEPs wird ein Diversity-Konzept entwickelt, das die Ergebnisse des Prozesses zusammenführt. Es fanden Werkstattgespräche (mit TSV Mitarbeitenden im Januar 2025, mit Studierenden im Februar 2025 und mit Professor*innen im April 2025) für die Schärfung der Strategie statt. Die Strategie wird 2025 veröffentlicht und wird konkrete Maßnahmen zum Abbau diskriminierender Strukturen und Praxen an der ASH Berlin enthalten.