Forschung, Internationales Erstes Philipp Schwartz-Stipendium an der ASH Berlin

ASH Berlin nominiert gefährdete Forscherin

Zeigt die Gebäudefront der Alice Salomon Hochschule Berlin
ASH Berlin

Die ASH Berlin hat sich erfolgreich um die Förderung einer in ihrem Land politisch bedrohten Forscherin bei der Philipp Schwartz-Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung beworben. Das Stipendium ermöglicht der Wissenschaftlerin einen zweijährigen Forschungsaufenthalt an der ASH Berlin und ist mit insgesamt knapp 100.000 € dotiert. Deutsche Hochschulen und Forschungseinrichtungen waren 2016 aufgerufen, Kandidat_innen für Stipendien zu nominieren. Die ASH Berlin, seit 2016 Mitglied des Netzwerks Scholars at Risk (SaR) und Mitbegründerin der deutschen Sektion von SaR, kann nach Bekanntgabe der Auswahlergebnisse nun eine Stipendiatin aufnehmen.

Die 41 Gasteinrichtungen wurden aus 68 Hochschulen und Forschungseinrichtungen ausgewählt, die einen oder mehrere gefährdete Wissenschaftler_innen aufnehmen wollen und sich hierfür mit Konzepten zur persönlichen und wissenschaftlichen Einbindung der Forscher_innen beworben hatten. Die Wissenschaftler_innen suchen Schutz in Deutschland, weil ihnen in ihren Heimatländern Krieg oder Verfolgung drohen. Sie stammen nach Angaben der Alexander von Humboldt-Stiftung aus der Türkei (40 Stipendiat_innen), Syrien (9), dem Irak (3), Venezuela (2), dem Jemen und der Ukraine (jeweils 1).

Über die Philipp Schwartz-Initiative

Die Philipp Schwartz-Initiative wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen und ermöglicht Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland die Verleihung von Stipendien für Forschungsaufenthalte an gefährdete Forscher_innen. Finanziert wird diese Initiative durch das Auswärtige Amt, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Andrew W. Mellon Foundation, die Fritz Thyssen Stiftung, die Gerda Henkel Stiftung, die Klaus Tschira Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, den Stifterverband sowie die Stiftung Mercator.

Namensträger der Initiative ist der jüdische Mediziner Philipp Schwartz, der 1933 nur knapp der Verhaftung durch die Nationalsozialisten entging und zunächst in die Schweiz und später in die Türkei floh und der die „Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland“ gründete.

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