Gesundheit Gesundheitsstrukturen für Alleinerziehende in Berlin Neukölln auf- und ausbauen

Das Projekt „Kind und Familie – Familiäre Gesundheitsförderung insbesondere mit Alleinerziehenden“ ermittelte die besonderen Bedarfe im Bezirk

Das erfolgreich abgeschlossene Projekt „Kind und Familie – Familiäre Gesundheitsförderung insbesondere mit Alleinerziehenden“ (KiFa) ermittelte in den vergangenen Jahren (2019-2021) die besonderen Bedarfe von Alleinerziehenden im Bezirk Berlin-Neukölln. Gesund leben, was heißt das? Wie kann eine gesundheitliche Förderung gerade für Alleinerziehende gelingen?
Dieser Fragestellung ging das gemeinsame Projekt nach. Die Durchführung fand in Kooperation mit der Alice Salomon Hochschule/Berlin School of Public Health (BSPH) und dem Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Berlin (SkF) statt, um die Vernetzung zwischen Forschung und Praxis zu stärken. Gefördert wurde das Projekt durch den Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek).

Das Projekt verfolgte das Ziel, anhand von Wünschen und Bedarfen von Alleinerziehenden gesundheitsförderliche Strukturen im Bezirk Berlin-Neukölln auf- und auszubauen. Damit sollen sozial bedingte Ungleichheiten von Gesundheitschancen vermindert werden. Vielfältige und alltägliche Anforderungen gekoppelt mit gleichzeitiger Sorge- und Erwerbsarbeit können für Alleinerziehende Belastungssituationen entstehen lassen, welche sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Beispielsweise lassen sich bei alleinerziehenden Frauen höhere Prävalenzen hinsichtlich einer als ‚schlecht‘ selbst eingeschätzten Gesundheit, Depressionen, Rückenschmerzen, sportlicher Inaktivität und Nicht-Inanspruchnahme der Zahnvorsorge im Vergleich zu Frauen in Paarbeziehungen feststellen.

Mittels qualitativer Interviews und Fokusgruppen fand im Rahmen des Projekts KiFa eine Bedarfsermittlung zu gesundheitsförderlichen Lebensweisen von Alleinerziehenden statt. Ergänzend dazu wurden ehrenamtliche Gesundheitsmittler_innen („Neuköllner KiezSterne“) etabliert, die nach eigens entwickelten Qualifizierungen in Familienzentren eingesetzt wurden, um niedrigschwellige Zugänge zu relevanten Settings im Kiez zu fördern und über gesundheitsförderliche Angebote zu informieren.

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben wiederholt gezeigt, wie wichtig es ist, gesunde Lebensverhältnisse für Alleinerziehende zu schaffen und abzusichern. Kommunale Angebote der Gesundheitsförderung und Prävention müssen daher die spezifischen Bedarfe der Alleinerziehenden besonders in den Blick nehmen und in bestehenden Strukturen einbetten.

Die Ergebnisse des Projekts KiFa haben die Brisanz einer Anlauf- bzw. Beratungsstelle für Alleinerziehende erneut verdeutlicht. Zwischenzeitlich ist es der Koordinierungsstelle für Alleinerziehende in Neukölln (SkF) gelungen, eine entsprechende Beratungsstelle zu etablieren. Diese befindet sich an verschiedenen Standorten in Neukölln und ist telefonisch erreichbar: 0151 148 66 449. Um vorherige Anmeldung wird gebeten.

Durch die Stärkung des Bewusstseins für die Lebenslage ‚alleinerziehend‘ kann eine Ausgestaltung gesundheitsförderlicher Angebote auf kommunaler Ebene in bestehende Organisationsstrukturen gelingen. Die gewonnen Erkenntnisse aus dem KiFa-Projekt werden für das Projekt ‚Familiäre Gesundheit im Kiez‘ (FamGeKi) nutzbar gemacht, welches auf die Aktivierung gesundheitsförderlicher Lebenswelten insbesondere für Alleinerziehende im Bezirk Mitte abzielt.

Mehr Informationen dazu auf: www.skf-berlin.de, https://www.ash-berlin.eu/forschung/forschungsprojekte-a-z/kind-und-familie-kifa/  und https://www.socialeurope.net/projekte/

Gemeinsame Pressemitteilung des vdek, dem Europa-Institut für Sozial- und Gesundheitsforschung an der Alice Salomon Hochschule Berlin / Berlin School of Public Health und dem Sozialdienst katholischer Frauen e.V. .

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