Am Donnerstag, den 15.06.2023 verabschiedete die ASH Berlin ihre langjährige Wegbegleiterin Prof. Dr. Theda Borde. Sie war seit 2004 als Professorin für sozialmedizinische und medizinsoziologische Grundlagen der Sozialen Arbeit und der Klinischen Sozialarbeit an der Hochschule Berlin tätig. Sie forschte und lehrte vor allem zu den Themen Migration und Gesundheit, Geschlecht und Gesundheit, Müttergesundheit, interprofessionelle Kooperation in der Gesundheitsversorgung sowie Gesundheitsförderung.
Als Rektorin der ASH Berlin in den Jahren 2010 bis 2014 engagierte sie sich insbesondere für die Öffnung der Hochschule für sogenannte „nicht-traditionelle Studierende“, die Stärkung des Forschungsbeitrags der Hochschulen für angewandte Wissenschaften, die hochschulübergreifende Kooperation in der Berlin School of Public Health und die betriebliche Gesundheitsförderung.
Inspirierend, visionär, ein Motor für Veränderung
Die heutige Feier eröffnete ASH-Rektorin Prof. Dr. Bettina Völter. In ihrer Rede würdigte sie Theda Borde als „kreative Visionärin und Kämpferin, die strahlend und gestaltend ist und das Profil der Hochschule nachhaltig mitgeprägt hat”. Gerahmt wurde die Feier von Prof. Dr. Elke Kraus am Klavier – mit Liedern von den Rolling Stones, Dean Martin und Joan Baez.
Mit Bildern aus gemeinsamen Zeiten, wertschätzenden Videos sowie zahlreichen emotionalen Redebeiträgen verabschiedeten sich Kolleg_innen und andere Wegbegleiter_innen von Theda Borde. „Inspirierender Charakter”, „visionäre Ideen“, „ein Motor für Veränderung“, „Mut und Weitblick“, „hohe Standards“ waren nur einige wenige der herzlichen Zuschreibungen des Kollegiums. Unterstrichen wurden auch ihre den Studierenden zugewandte Art und ihre große Unterstützung für Ideen anderer.
Prof. Hürrem Tezcan-Güntekin sprach vielen der Anwesenden aus dem Herzen: „Ich akzeptiere diesen Abschied nicht.”
Theda Borde: „Ich bin sehr gerührt von all den Worten und freue mich besonders über die ganz frühen Wegbegleiter_innen, die bereits bei meiner Ankunft an der ASH Berlin hier waren. [...] Viele hier sind nicht Kolleginnen geblieben, sondern Freunde geworden.” Was sie besonders vermissen wird? „Den Kontakt zu den jungen Menschen – aber auch hier werden wir sicher Formate finden”, so Borde.
Weiteres zur Person
Nach ihrem Hochschulabschluss als Diplom-Politologin an der Freien Universität Berlin leitete Theda Borde von 1985 bis 1996 ein internationales Bildungs- und Beratungszentrum für Immigrantinnen. Von 1993 bis 1996 studierte sie nebenberuflich Gesundheitswissenschaften an der Freien Universität Berlin und schloss das Studium mit dem Master of Public Health ab. Eine Promotion in Public Health/Gesundheitswissenschaften folgte 2002 an der Technischen Universität Berlin. Von 1996 bis 2004 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in diversen gesundheitswissenschaftlichen Projekten mit Migrationsbezug an der Charité Berlin und war Mitgründerin der institutionsübergreifenden Berliner Forschungsgruppe „Migration und Gesundheit“, die bis heute besteht.
In 2022 wurde Theda Borde im Rahmen der Ausstellung „Hauptstadt der Wissenschaftlerinnen“ als eine der Wissenschaftlerinnen geehrt, „die Lehre, Forschung und unsere Stadt maßgeblich geprägt haben oder noch prägen.“