University Life, Hochschulleben Neunter Jahrestag der Selbstenttarnung des NSU

Geplantes Film-Screening im La Casa in Hellersdorf auf Frühjahr verschoben

Aufgrund der zugespitzten Corona-Situation müssen wir das am 4. November geplante Film-Screening von "Der zweite Anschlag. Rassistische Gewalt in Deutschland. Eine Anklage der Betroffenen" um 18 Uhr im La Casa leider absagen. Wir hätten uns sehr gerne mit der Filmemacherin Mala Reinhardt dazu ausgetauscht. Besonders, weil der 4. November gleichzeitig der neunte Jahrestag der Selbstenttarnung des Kerntrios des NSU ist und die beteiligten rechten Strukturen und der NSU-Komplex alles andere als aufgelöst sind. Und auch weil die staatliche und gesellschaftliche Mitverantwortung an den rassistischen Morden und Anschlägen bei weitem noch nicht aufgeklärt ist. 

Wir gedenken heute den Opfern des NSU:

Enver Şimşek
Abdurrahim Özüdoğru
Süleyman Taşköprü
Habil Kılıç
Mehmet Turgut
İsmail Yaşar
Theodoros Boulgarides
Mehmet Kubaşık
Halit Yozgat
Michèle Kiesewetter

Auch an der ASH Berlin übernehmen Menschen Verantwortung dafür, Teil einer Gesellschaft zu sein, in der rechte Morde und Terroranschläge geschehen können – wieder und wieder. Dass das Problem immer noch nicht gelöst ist, haben auch die Anschläge am 9. Oktober 2019 in Halle und am 19. Februar 2020 in Hanau gezeigt. Die Daten auf der Plattform Timemap – Global White Supremacist Terror: Halle "weisen darauf hin, dass sich diese Anschläge fortsetzen, solange sich Bewusstsein und Handeln der Regierungen und der Strafverfolgungsbehörden und der Gesellschaft in Gänze in Bezug auf Online-Radikalisierung und die extreme Rechte nicht verändern."

An dieser Stelle möchten wir auch noch einmal auf den Podcast "6 Monate nach Hanau - Interview mit Seda Ardal von der Initiative 19. Februar" hinweisen, den Studierende der Sozialen Arbeit an der ASH Berlin im August 2020 veröffentlicht haben.