Forschung, Gesundheit Projekt KliBUp auf der 60. Jahrestagung der DGSMP

Neue Einblicke in das Forschungsprojekt zu „Klimagesundheit in Lebenswelten“ der ASH Berlin

Auf der diesjährigen 60. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) im vergangenen September mit dem Tagungstitel „Teilhabe und Ko-Kreation“ gab der Forschungsverbund „Klimagesundheit in Lebenswelten – Entwicklung von Strategien und Handlungsansätzen zur Förderung von Resilienz durch Bottom-Up-Ansätze (KliBUp)“ mehrfach vertiefende Einblicke in seine aktuelle Arbeit. Dies beispielsweise auf der Pre-Conference „Klimagesundheitsförderung“ sowie im Rahmen der Vorstellung der sechs vom BMFTR geförderten Forschungsverbünde zu Gesundheitsförderung und Klimaschutz. Dabei wurden sowohl die Zielsetzungen und die Forschungsdesigns der einzelnen Verbundprojekte skizziert, als auch die des gesamten KliBUp-Forschungsverbunds.

Der Klimawandel wird als die größte Public-Health-Herausforderung des 21. Jahrhunderts bewertet. Er erfordert umfassende Maßnahmen zu Klimaschutz (Mitigation) und Klimaanpassung (Adaption), die nicht „Top Down“ als Vorschriften verfügt werden, sondern aus Perspektive der Nutzer*innen und möglichst von ihnen selbst „Bottom Up“ entwickelt werden sollten, damit sie passgenau sind, aktiv und nachhaltig umgesetzt werden, den sozialen Zusammenhalt fördern und zum Empowerment sowie zur Resilienz der Institutionen und Akteur_innen beitragen.

Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind gesundheitlich besonders von den Folgen des Klimawandels betroffen. Dies sind beispielsweise Menschen mit chronischen Erkrankungen oder mit körperlichen oder psychischen Funktionsbeeinträchtigungen, ältere und sehr alte Menschen, Säuglinge und Kinder sowie schwangere Frauen. Ebenso zeigt sich eine Ungleichverteilung in Bezug auf sozio-ökonomisch bedingte Gesundheitschancen. So sind Bevölkerungsgruppen mit einem niedrigeren sozio-ökonomischen Status (SES) – sowohl global als auch regional und lokal betrachtet – besonders starkvon den Folgen des Klimawandels betroffen, da sie über weniger Ressourcen verfügen, sich an den Klimawandel anzupassen und sich vor den negativen gesundheitlichen Folgen zu schützen. Von daher können beispielsweise Hitzewellen u. a. für diese Personengruppen zu kurz- bis langfristigen Gesundheitsproblemen führen. Folglich sind die Lebenswelten von Menschen in frühen Lebensphasen (z. B. Setting Kita) und am Lebensende (z. B. Setting Pflege) von besonderer Bedeutung; ferner die Kommune als Dachsetting mit der unmittelbaren Aufgabe der Daseinsvorsorge sowie des sozialen Ausgleichs.

Hier setzt das Verbundforschungsprojekt KliBUp an. Ihm gehören insgesamt sechs Hochschulen und Universitäten an, die unter einer gemeinsamen Fragestellung jeweils eigene Teilprojekte umsetzen. Die Verbundkoordination obliegt der ASH Berlin / Berlin School of Public Health. Das Projekt hat mit Beginn am 1. Februar 2025 eine dreijährige Laufzeit und wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert.

Konkret begleitet und evaluiert der Forschungsverbund Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind mithilfe partizipativer Ansätze klimagesundheitsförderliche Strukturen in den Settings Kita, Pflege und Kommune zu schaffen. Dabei liegt der Fokus der Wissenschaftler_innen insbesondere auf den Potenzialen und Limitationen partizipativer Prozesse. Ziel ist es, unter der Perspektivierung von Gesundheitsförderung nach dem Settingansatz und dem Community Resilience-Ansatz fördernde und hemmende Faktoren für sowohl individuelle als auch kollektive Partizipation und Selbstwirksamkeit zu identifizieren. Im Ergebnis soll KliBUp aufzeigen, wie Partizipation gelingen und die Resilienz von den ausgewählten Settings und ihren Akteur_innen gegenüber klimatischen Veränderungen gestärkt werden kann.

Projektwebseite: www.klibup.de

BMFTR-Förderline: „Interventionsstudien für gesunde und nachhaltige Lebensbedingungen und Lebensweisen“